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Campa - Nellie

Liebe Charlotte,

das war vielleicht ein aufregendes letztes Jahr. Soooo viel hat sich geändert und am Anfang war ich ja auch ziemlich skeptisch, ob mir das hier gefallen würde. Hier gibt es nämlich so seltsame Dinge wir Treppen und Türschwellen und klappernde Briefkästen. Und manchmal, wenn es windig ist, dann wackelt hier jeder Baum, als wolle er mir in den Hintern zwicken. Am Anfang fand ich das auch ziemlich gruselig und wäre am liebsten unter den nächsten Busch gekrochen.

an der Türschwelle Und in mein neues Zuhause hab ich mich erst gar nicht reingetraut und bin dann auch direkt hinter der Wohnungstür liegen geblieben. Zum Glück war da noch ein anderer Hund, der mich ein wenig beruhigt hat. Aber dann bin ich auch schon eingeschlafen. Denn mein erster Tag war ganz schön anstrengend!

Nellie Als ich wieder aufgewacht bin, hat mich meine neue Familie mit Käse ganz vorsichtig ins Wohnzimmer locken können (für Käse lasse ich nämlich alles stehen) – und da hab ich dann gestaunt:
Da gab es nämlich einen Garten dahinter! Da bin ich dann auch gleich rausgeklettert und hab mein neues Revier unter die Lupe genommen. Und es gab einiges zu entdecken! Aber als ich dann wieder rein wollte, war da diese RIESIGE Schwelle! Unüberwindbar, hab ich geglaubt. Bis mich mein neues Frauchen einfach hinüber geschubst hat. So groß war die Schwelle dann doch nicht ... Das hat mir gefallen. Also wollte ich gleich noch mal raus gehen und das noch mal ganz alleine ausprobieren. Und siehe da! Ich konnte auch ganz alleine über die Schwelle gehen!! Auf dem Foto seht ihr mich also noch an meinem ersten Tag in meinem neuen Leben!

Einen Tag später hab ich dann Bekanntschaft mit der Schermaschine gemacht. Mein Frauchen hat gesagt, dass ich damals ganz schön zottelig war und mit einem Kamm der Wolle nicht mehr Herr zu werden war. Scheren fand ich eigentlich ganz ok. Aber so genau erinnere ich mich nicht mehr daran, denn ich bin dabei eingeschlafen . Tja, und als ich wieder aufwachte, sah ich aus wie Bibo aus der Sesamstraße! Dafür hat jetzt das Schwimmen gleich viel mehr Spaß gemacht, weil ich endlich auch mal nass wurde!!

Campa - - Nellie
VORHER NACHHER
Aber nach ein wenig rudimentärer Pflege durfte ich mich dann einfach an mein neues Leben gewöhnen. Und da gab es schon eine ganze Menge zum Gewöhnen! So viele neue Geräusche und Gegenstände! Frauchen sagt, ich bin ein richtiges Hasenherzchen. Dabei hab ich mich aber schon sehr gebessert.

Und ich war ja auch in der Hundeschule und hab viel gelernt. Besonders, dass ich mich bei gruseligen Dingen am besten hinter Herrchen oder Frauchen verstecke und nicht gleich davonlaufe. Denn das ist mir ganz am Anfang auch mal passiert. Dabei war ich schon richtig gut beim Schleppleinentraining auf freiem Feld. Aber dann hat es im Wald ganz laut geknallt und da hab ich einfach nur die Beine in die Pfoten genommen und bin um mein Leben gerannt.
Herrchen und Frauchen haben mich fast die ganze Nacht durch gesucht, bis die Polizei mich mit zwei netten Polizeistreifen furchtbar durcheinander von der nahe gelegenen Bundesstrasse gesammelt haben und ins Tierheim brachten. Da hab ich schon geglaubt, dass mein Leben wieder hinter Gintern enden würde. Als ich am nächsten Morgen dann aber meine Familie durch das große Tor hineinstürmen sah, da konnte ich mein Glück kaum glauben! Kaum dass ich aus dem Zwinger raus war, da hab ich mich auch schon durch die halbgeöffnete Autotür geschoben und glücklich auf die Rückbank gekuschelt!
Hier ein paar Bilder von mir auf der Schulbank:

in der Hundeschule in der Hundeschule
in der Hundeschule in der Hundeschule

im Gras im Gras Aber ich hab auch viel Spaß dabei! Und in den Pausen ist ja immer noch genug Zeit um sich einfach mal fallen zu lassen, alle Fünfe gerade sein zu lassen ... und die Füße hoch zu legen :-)

im Gras


Das ist übrigens meine jetzt überall bekannte "Erdmännchenpose"! Ich muss nämlich immer ganz genau wissen, was um mich herum los ist. Und dann setze ich mich einfach kerzengrade neben meine Menschen und beobachte die Welt ... und mir entgeht nichts!



im Korb Hier bin ich mit meinem Weihnachtsgeschenk! Einem riesigen, leckeren Knochen. Frauchen musste ihn mir allerdings ins Körbchen tragen, weil ich noch gar nicht wusste, wie ich denn sowas überhaupt tragen soll.
Den Korb hab ich mir übrigens selbst ausgesucht. In die anderen hab ich mich nämlich bei der Körbchenanprobe gar nicht rein getraut. Aber den hier fand ich von Anfang an super! Und da kann ich jetzt die ganzen leckeren Köstlichkeiten – egal ob Schweineohr oder kleiner Keks – hinschleppen und genießen.
im Korb Und schlafen lässt es sich da drin sowieso ganz wunderbar. Da schlafe ich dann sogar so tief, dass ich manchmal gar nicht mehr mit zur Abendrunde raus gehen will. Meine Menschen sind nämlich ganz schön oft unterwegs. Da musste ich mich auch erst mal dran gewöhnen. Manchmal hab ich dann aus meinem Körbchen gelugt und mir gedacht: "Schon wieder Zeit?"


Zuhause Zuhause mit meinem Wintermantel Inzwischen bin ich auch zuhause schon ein richtiger Kasper geworden. Am liebsten lasse ich mich von oben bis unten durchknuddeln und bürsten. Dabei kann ich leider noch nicht mal für ein Foto still halten!
Rechts überlegt meine Familie gerade, ob sie mir im kalten Wetter einen Mantel anziehen sollen. Ich hatte mir nämlich die Woche davor eine Bauchspeicheldrüsenreizung zugezogen und musste in der Tierklinik an die Infusion. Und für die Ultraschall-Untersuchungen war mir mein Bäuchchen kahl geschoren worden. Das war eine schlechte Woche für mich, denn da musste ich eine Nacht in der Klinik bleiben. Zum Glück gab es keine körperlichen Ursachen. Scheinbar hatte ich mir wohl den Magen verdorben, als ich auf dem Feld unerlaubter Weise aus einer Pfütze genascht hatte. Und ich war heilfroh, als auch hier meine Menschen nach furchtbar langen 24 Stunden mit dem tollen Auto kamen, um mich wieder abzuholen. Ab dann war ich mir ganz ganz sicher, dass ich dazu gehöre!!

beim Raufen Inzwischen traue ich mich sogar, mein Frauchen zum Raufen aufzufordern. Aber ich bin immer ganz vorsichtig. Ich sperre meinen Schnabel nur immer grinsend auf und kugel mich durchs Wohnzimmer. Und wenn ich doch mal eine Hand erwische, dann entschuldige ich mich immer gleich ganz lieb mit meiner rosa Zunge.

beim Einschlafen So ein tolles Leben ist aber auch ganz schön anstrengend. Da kann man dann auch schon mal an Ort und Stelle einschlafen!
Und jetzt, nachdem ich auch weiß, dass meine Familie mich NIE WIEDER alleine lässt, kann ich mein neues Leben auch viel unbeschwerter genießen. Und das tue ich auch aus vollen Hundezügen!!!! Frauchen sagt manchmal, wenn wir über das Feld streunern, ich hätte einen Clown gefrühstückt. Dabei will ich einfach nur mein Glück ganz weit hinaus in die Welt grinsen und die große Freiheit erobern ...

beim Laufen
beim Laufen beim Laufen beim Laufen
Hier lasse ich es mir so richtig gut gehen!



beim Laufen beim Laufen
War da was? - Hier gibt es aber auch sooo viel zu entdecken!


beim Laufen So, liebe Charlotte, am Ende möchte ich mich noch bei Dir bedanken, dass Du mir das alles – trotz aller Hindernisse und Bürokratie - ermöglicht hast. Auch wenn mich die große Reise zunächst etwas verschüchtert hat, habe ich begonnen wieder an das große Abenteuer zu glauben.

Vielen Dank, dass Du immer wieder für mich und meine Freunde im Canalba kämpfst und trotz dieser Widrigkeiten so vielen von uns schon ein tolles neues Leben geschenkt hast!!

Ich sende Dir viele liebe Grüße aus meiner neuen Heimat!
Deine Nellie (Campa) und Familie


Vermittelt am 16. Juli 2007

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