Sie war bekannt, die trächtige Setterhündin, die in den Bergen am Rande der kleinen Stadt in Kalabrien
lebte. Sie und der Setterrüde, der ihr treu ergeben war und nie von ihrer Seite wich. Die beiden waren
vor einiger Zeit aufgetaucht und wurden hin und wieder gefüttert, in der Hoffnung, sie früher oder später
einfangen zu können. Vermutlich waren sie von einem Jäger ausgesetzt worden, vielleicht sogar zusammen.
Sie waren ein schönes Paar und gingen sehr harmonisch miteinander um - eine Freude ihnen zuzusehen.
Irgendwann waren sie dann wieder verschwunden, denn die Stunde der Geburt nahte und die beiden hatten sich
ein Versteck gesucht, um ihre Welpen zur Welt zu bringen.
Als diese groß genug waren, um ihnen zu folgen, tauchte das Setterpärchen stolz mit seinen 8 Kindern
wieder auf. Die Tierschützer hatten sie unter Beobachtung und brachten ihnen täglich Futter. Bis Freitag …
Am Freitag, den 11.10.2019 kamen ihnen die Hunde nicht entgegen. Und was sie nach einigem Suchen fanden,
war das Grauen schlechthin: Am Wegrand lag die Settermama … zerbissen, ausgestreckt, tot … alle 8 Welpen
noch an ihrem Gesäuge. Die Kleinen hingen wimmernd an der leblosen Mutter, die noch nicht einmal ganz kalt
war und suchten nach Milch, die aber nicht mehr floss. Der Setterrüde stand in einiger Entfernung, beobachtete
alles verstört und winselte seiner Gefährtin hinterher. Was war passiert?
Offensichtlich hatten andere Straßenhunde die Setterfamilie angegriffen und als die Mama ihre Welpen
verteidigte, wurde sie von ihnen tot gebissen. Sinnloses und tragisches Ende eines Hundes, der von seinen
Menschen verstoßen worden war … Damit die Welpen nicht dasselbe Schicksal erleiden würden wie die Mutter,
fingen die Tierschützer sie ein. Nach und nach konnten sie alle greifen, sechs Mädels und einen Bub, alle
bis auf einen weiteren kleinen Hundejungen, der seinem Vater folgte und in den Bergen mit ihm verschwand.
Zwei Tage waren Vater und Sohn nur aus der Entfernung zu sehen, dann näherten sie sich glücklicherweise wieder
der Futterstelle, denn der Hundebub hatte mittlerweile unglaublichen Hunger. Beim Fressen konnte auch er
eingefangen werden. Aber sein Vater war zu vorsichtig und konnte wieder entkommen.
Im Moment lebt er trauernd in der Nähe der Stelle, an der er seine Gefährtin gestorben ist, weint oft nach
ihr und macht einen so verlorenen, trostlosen Eindruck, dass es einem das Herz zerreißt. Den Welpen geht es
aber glücklicherweise gut. Sie sind in der Obhut von Tierschützern, werden medizinisch versorgt, gepäppelt
und gepflegt, damit sie die Schrecken der Vergangenheit vergessen können. Alle hoffen sehr, dass sie die
nächsten kritischen Tage gut überstehen und nicht krank werden, bis die Impfungen greifen. Wenn sie alt
genug sind, um zu reisen, brauchen sie liebevolle Menschen, die gemeinsam mit den Kleinen in eine glückliche
Zukunft starten. Menschen, die mehr Verantwortung beweisen, als der Besitzer ihrer Eltern. Menschen, die sie
ein Leben lang umsorgen und sie nie mehr allein lassen.
Der Papa der acht Welpen
Falls ihr zu diesen Menschen gehören möchtet, dürft ihr euch jetzt schon bei uns melden.
In Kürze werden wir die Welpen einzeln vorstellen, damit ihr sie besser kennen lernt. Und wir hoffen
natürlich, euch bald berichten zu können, dass der Papa der Kleinen ebenfalls in Sicherheit und bei
lieben Menschen ist.
Sieben Welpen konnten direkt eingefangen werden. Sie sind ca. 1 Monat alt
Endlich trinken! Auch Setterbub Nummer 8, der mit seinem Papa erst davon lief, konnte zuletzt eingefangen werden
und ist nun an der Quelle.