Tod eines Strassenhundes
Oder: Was ist das Leben eines Hundes wert?
Sie war bekannt, die trächtige Setterhündin, die in den Bergen am Rande der kleinen Stadt in Kalabrien
lebte. Sie und der Setterrüde, der ihr treu ergeben war und nie von ihrer Seite wich. Die beiden waren
vor einiger Zeit aufgetaucht und wurden hin und wieder gefüttert, in der Hoffnung, sie früher oder später
einfangen zu können. Vermutlich waren sie von einem Jäger ausgesetzt worden, vielleicht sogar zusammen.
Sie waren ein schönes Paar und gingen sehr harmonisch miteinander um - eine Freude ihnen zuzusehen.
Irgendwann waren sie dann wieder verschwunden, denn die Stunde der Geburt nahte und die beiden hatten sich
ein Versteck gesucht, um ihre Welpen zur Welt zu bringen.
Offensichtlich hatten andere Straßenhunde die Setterfamilie angegriffen und als die Mama ihre Welpen
verteidigte, wurde sie von ihnen tot gebissen. Sinnloses und tragisches Ende eines Hundes, der von seinen
Menschen verstoßen worden war … Damit die Welpen nicht dasselbe Schicksal erleiden würden wie die Mutter,
fingen die Tierschützer sie ein. Nach und nach konnten sie alle greifen, sechs Mädels und einen Bub, alle
bis auf einen weiteren kleinen Hundejungen, der seinem Vater folgte und in den Bergen mit ihm verschwand.
Zwei Tage waren Vater und Sohn nur aus der Entfernung zu sehen, dann näherten sie sich glücklicherweise wieder
der Futterstelle, denn der Hundebub hatte mittlerweile unglaublichen Hunger. Beim Fressen konnte auch er
eingefangen werden. Aber sein Vater war zu vorsichtig und konnte wieder entkommen.

Sieben Welpen konnten direkt eingefangen werden. Sie sind ca. 1 Monat alt