Er war einer der ersten Hunde in Canalba, kam vor mehr als 15 Jahren. Man hatte ihn an der Autobahn gefunden, angebunden,
voller Krätze, hochgradig leishmaniose-positiv, mit kaum Fell auf dem Körper, voller offener Wunden und
Geschwüre - seine Überlebenschancen waren nicht sehr gut. Aber er hat sich unter der guten medizinischen Betreuung
schnell erholt, das Fell fing wieder an zu wachsen und vor allem seine Psyche machte einen inneren Luftsprung.
Autostrada wirkte nie unglücklich im Heim, er war immer gelassen und zufrieden. Seine Leidenschaft waren
Streicheleinheiten, Sonnenbäder genoss er sehr. Strada wurde nie mehr zu einer Schönheit, die Leishmaniose hatte
ihn fest im Griff. Aber er hatte eine innere Würde, die den Umgang mit ihm zu einer Freude machte. Wahrscheinlich
hat er das Tierheim nach dem vorhergehenden Martyrium als sowas wie einen persönlichen, lebenslangen Wellnessurlaub
empfunden.
Er war nicht vermittelbar mit seiner schweren Erkrankung. Außerdem dachte damals noch niemand daran, einen Hund von
Italien nach Deutschland in eine Familie zu bringen. Später dann war es zu spät für ihn. Aber wahrscheinlich
hätte er es noch nicht einmal gewollt, er fühlte sich im Canile Zuhause.
In der Nacht vom 27. auf den 28. November 2005 ist Autostrada gestorben, vermutlich mehr als 18 Jahre alt. Trotz hochgradiger
Leishmaniose. Und gemessen an seinem Leben vor Canalba, hatte sein Dasein in den letzten 15 Jahren sogar einen kleinen Hauch
von Lebensqualität.
Leb wohl, Strada, wir werden dich nie vergessen.