Canello wurde von unserer Teresa an einer ihrer Katzenfutterstellen gefunden. Er lag fast tot
daneben. Unter großem Einsatz ist es ihr und der Tierärztin gelungen, den kleinen Kerl
am Leben zu erhalten. Es stellte sich heraus, dass ein 'wohlmeinender' Italiener das Katzenfutter
vergiftet hatte, an dem der ausgesetzte, verängstigte Welpe versucht hatte, seinen
größten Hunger zu stillen.
Was Canello vorher Schreckliches erlebt hat, wissen wir nicht. Er bestand nur noch aus Haut und
Knochen, war starr vor Angst und seinen großen Augen sah man an, dass er eigentlich nur darauf
wartete, dass ihn doch noch jemand umbringt. Wie viele andere Hunde wurde er sicher von Menschen
geschlagen und von anderen Hunden völlig zerbissen.
Im Tierheim musste Canello in einem Einzelzwinger sitzen, denn er hatte soviel Angst vor anderen Hunden,
dass er nicht mehr aus seiner Hütte herauskam. Das Fressen hat er eingestellt, nur nachts traute
er sich, sich heimlich zu bewegen. Es stand also fest, dass Canello so schnell wie möglich aus dem
Tierheim heraus musste.
Auszug aus Hannahs Tagebuch für Canello:
15.06.2007
Canello ist heute bei uns angekommen. Er wirkt zurückhaltend aber nicht direkt ängstlich.
Freundliche Menschen begrüßt er zaghaft mit der Nase im Gesicht oder durch abschlecken
der Hände. Der Kleine hört noch gar nicht auf seinen neuen Namen. Er hat gerne etwas im
Maul zum drauf rumkauen, ist noch in der Beißphase. Mit den anderen Hunden scheint er sich so
weit gut zu verstehen. Stubenrein ist der kleine Beißer leider auch noch nicht. Er kennt
eigentlich noch gar nichts, aber er ist mutig genug um neugierig zu sein. Die nächsten Tage
werden eine Herausforderung für uns alle sein.
16.06.2007
Langsam reagiert der kleine Rabauke, wenn man ihn anspricht, zwar noch nicht auf seinen Namen aber
eine Reaktion ist schon viel wert :) Wir haben erst den halben Morgen rumgekuschelt und
anschließend ein bisschen Sonne im Garten genossen. Als ich freudig auf die Veranda trat
begrüßte mich Canello bereits schwanzwedelnd. Ich fing ein bisschen an, ihn zum Spielen
zu animieren, was auch auf Resonanz bei ihm stieß. Das Ende vom Lied war, dass er an einer
langen Laufleine mit mir und unseren Hunden fangen spielte. Er war sehr entspannt und genoss es
sichtlich, im Gras rumzuliegen. Bei dieser tollen Aktion entstanden bereits ein paar nette Fotos.
Es ist kaum mehr etwas von seiner Angst zu spüren, er ist eher zurückhaltend und wirkte
am ersten Abend fast ein wenig autistisch. Heute haben wir allerdings ein ganz anderes Bild von
ihm zu Gesicht bekommen. Ich denke er wird uns in den nächsten Wochen noch mehr von sich
zeigen ... :)
Gott sei Dank hat Canello seinen wirklich schrecklichen Start ins Leben schnell vergessen und führt
nun ein Bilderbuch-Hundeleben – ein echter Glückspilz!