Nisha kommt aus Italien und gehörte als Welpe mit ihren Geschwistern zu einem freilebenden Rudel
von 11 oder 12 Hunden. Das Rudel wurde vergiftet und alle Hunde starben, nur Nisha überlebte mit
ihren Geschwistern und einem ihrer Onkel.
So kam sie in unser Partnertierheim in Italien.
Nisha war wie ihre Geschwister extrem scheu und ängstlich. Sobald ein Zweibeiner das Gehege betrat,
verschwand sie postwendend in ihrer Hütte. Natürlich fehlt es bei den wenigen Mitarbeitern des
Tierheims einfach an der nötigen Zeit, um diese überängstlichen Hunde aus ihrer Reserve zu
locken. Eine baldige Vermittlung war dringend notwendig, damit sie nicht in der Gruppe der nicht mehr
vermittelbaren Hunde landete.
Nisha hatte wirklich Glück. Es kam genau zum richtigen Zeitpunkt eine Anfrage aus Tirol. Hier war eine
Zweibeinerin über das Fernsehen auf unser Partnertierheim aufmerksam geworden. Nisha war Liebe auf den
ersten Blick und ihr neues Frauchen hatte sich in den Kopf gesetzt, dass Nisha ein Berghund wird.
Nachdem die Hündin gechipt, geimpft, mit Papieren versehen und somit ausreisefertig war, fuhr ihr neuer Zweibeiner
kurzerhand nach Italien und holte sie selbst dort ab. Was dann kam, war das pure Abenteuer für beide Seiten.
In den ersten Tagen lag Nisha völlig apathisch in der Wohnung, starrte Löcher in den Fußboden
und wartete auf ihr Ende. Nach 10 Tagen ist Nisha ausgebüchst und hat sich wieder auf den Weg nach
Italien gemacht. Ihr völlig aufgelöstes Frauchen hat sie 4 Tage gesucht. Tja, und dann hatte ihr
Frauchen Glück: in der vierten Nacht saß Nisha plötzlich wieder vor der Tür und heulte
wie ein Wolf. Sie hatte sich für Tirol und ihren neuen Zweibeiner entschieden. Während ihres Ausflugs hatte sie wohl
mit anderen Hunden gesprochen. Die fanden ihre Idee ins Tierheim nach Italien zurückzukehren wohl
einigermaßen absurd und machten ihr klar, dass sie es kaum besser treffen könnte als hier in den Bergen.
Denn nach ihrer Rückkehr war alles anders. Nisha wollte leben. Sie konnte plötzlich an der Leine gehen.
Die Befehle "Komm", "Sitz" und "Platz" erlernte sie im Rekordtempo.
Heute tobt sie ohne Leine durch die Berge und liebt die langen Wanderungen. In ihrem ersten Winter konnte sie
nicht genug vom Schnee bekommen. Ihr Zweitname ist jetzt Smilla - mit dem Gespür für Schnee. Angst
kennt sie keine mehr. Sie ist eine selbstbewusste, fröhliche Hündin geworden, die sich mit allem
und jedem bestens versteht. Hobbies: rennen, schlafen und Knochen kauen. Weggelaufen ist seitdem nicht mehr.
Und wenn Sie in Tirol mal auf zwei strubbelige,
dunkelblonde Wuschelköpfe
treffen,
dann sind das Nisha & Bettina.
Gesucht und gefunden halt!