Kora wurde am 2. November 2008 vermittelt.
Ihre Geschichte im Tierheim finden
Sie hier.
16. November 2008:
Liebe Frau Meier,
Kora heißt jetzt Suse, das klingt etwas sanfter und passt ganz gut zu dem kleinen Hundemädchen,
das in den ersten Tagen die Welt gar nicht mehr verstanden hat. Langsam hat sie Zutrauen entwickelt und
kommt nun auch ohne Leine auf unserem bekannten Spazierweg mit. Sie lässt sich ohne Ablenkung schon
sehr gut abrufen und kennt auch ihren Namen. Mit der Stubenreinheit hat es sofort wunderbar geklappt.
Ich war anfangs nur etwas irritiert und konnte teilweise gar nicht glauben, dass Hundemädchen auch
nach zwölf Stunden immer noch kein Bedürfnis haben, raus zu gehen.
Paul ist in dieser Beziehung wesentlich anstrengender. Die beiden verstehen sich im Übrigen recht
gut, nur manchmal motzt Suse Paul etwas barsch an. Frei nach dem Motto: "Das ist mein Platz, hier will
ich alleine liegen!" - So traut Paul sich im Moment auch noch nicht so recht, draußen auf ihr
Spielangebot einzugehen, da sie ihn meist recht dominant und mit zwei, drei aufgestellten Nackenhaaren
auffordert. Beide genießen es aber sichtlich, auf unseren großen Wiesen am Ende unseres
Feldweges zu rennen, nach den Mäusen zu gucken und im Bachlauf herumzustöbern.
Pferde findet Suse nach wie vor etwas unheimlich, jedoch hat sie sich entschlossen, beim Füttern der
Isländer alles genau aus sicherem Abstand zu beobachten und ist immer in der Nähe. Mal sehen,
wann ich ihr zeige, dass kleine Pferdenasen auch gerne spazieren gehen. Mit unserer Katze gab es keinerlei
Probleme, Minna hält das Zepter fest in der Hand und hat nach wie vor alles, d.h. uns alle, fest im
Griff.
Autofahren klappt super und mittlerweile auch ohne Hecheln und Stress, Suse springt sogar alleine rein
und raus. Das Futter fand Suse gleich zu Beginn gut, kein Spucken oder Durchfall. Es gibt allerdings auch
wirklich gutes Futter - Alsa Dosenmenüs, 60 % Fleisch, dazu Vollkornnudeln oder Kartoffeln, ohne
Farb- und Konservierungsstoffe. Vielleicht der einzige Grund, warum sie anfangs nicht gleich die Flucht
ergriffen hat!
Neben ihrem Körbchen, Marke Luxus mit extra Wolldecke und Kissen, hat Suse offensichtlich einen
festen Lieblingsplatz, wenn ich in der Schule bin: Das kleine Fenster im Flur mit der breiteren Fensterbank
ist ideal, um rauszuschauen. Und ich habe mich gewundert, warum an der Scheibe neuerdings dicke Tautropfen
hängen. Treppe Gehen ist auch kein Problem, jedoch kommt Suse nur langsam auf die Idee, mir im Haus
zu folgen.
Die Umzäunung unseres Gartens wurde bisher auch nicht angezweifelt, obwohl diese an einzelnen Stellen
nur 80 cm hoch ist. So dürfen Paul und Suse auch schon gemeinsam auf den abendlichen Kontrollgang
gehen. Dabei bellt sie nicht mit - danke! - wenn Paul die Nacht anbellt. Allerdings findet sie es klasse,
im Rudel zu heulen ...
Leider reagiert Suse auf andere Artgenossen bisweilen noch sehr heftig und möchte außer Paul
eigentlich keinen anderen Hund sehen. Die kleine, sehr sanftmütige Foxhündin (Leidensgenossin -
kommt aus einem ungarischen Tierheim) meiner Mutter wurde ordentlich zusammengestaucht und sollte sich
sofort unsichtbar machen oder in Luft auflösen. Ich hoffe sehr, dass Suse lernt, dass auch die anderen
Vier-und Zweibeiner zum Rudel gehören und ihnen nicht die Zähne zeigt oder gar fest zubeißt.
Da werden gleich Vorurteile wachgerufen und man hört Dinge wie: "Hündinnen beißen sich
tot ..." - Danke, das beruhigt ungemein. Das ist augenblicklich der einzige Wermutstropfen, da ich
gedacht hätte, dass sie sich mit, naja zumindest fast jedem anderen Hund vertragen sollte.
Ansonsten kann ich jedem, der eine Fellnase aus einem Tierheim aufnimmt, die Bücher von Jan Fenell
empfehlen: Mit Hunden sprechen. Vielleicht haben auch die Bachblüten-Globulis gegen Angst etwas
geholfen. Wer weiß.
Fotos gibt es noch keine, schicke ich aber gerne ganz bald.
Viele Liebe Grüße
Luisa, Stefan, Paul, Suse, Minna, Svartur und Fleur.
13. Oktober 2009: Neuigkeiten von Kora - Suse