Es ist noch nicht lange her, dass wir von Nerino berichteten, der gestorben war. Unser uralter Familienpatriarch, der vor
langer Zeit mit seinem ganzen Clan ins Canile gekommen war und – wie wir glaubten – alle anderen überlebt hatte.
Wir haben uns geirrt:
Einer ist älter geworden als er. In aller Stille, sein Leben lang fast unbeachtet. Nerone, ein Bruder von Nerino, ist
ihm und seiner Nichte Ria über die Regenbogenbrücke gefolgt. Nur wenige Wochen nach den beiden.
Er gehörte zu den immer freundlichen Hunden, die sanft und zurückhaltend sind. Die nie von sich Aufhebens machen,
die nie etwas fordern. Er lebte zusammen mit mehreren ähnlich veranlagten Oldies, die zwar den Vorzug haben, nachts
einen ganzen Freilauf für sich beanspruchen zu können, die aber sonst wenig Beachtung finden. Einfach weil sie
zu lieb sind, zu anspruchslos.
Nerone hat zum ersten Mal in seinem Leben auf sich aufmerksam gemacht. Vor wenigen Tagen - durch einen epileptischen Anfall.
Er hat sich davon nicht wieder erholt und es ging ihm sehr schlecht. Ohne Aussicht auf Besserung haben wir ihn dann
einschläfern lassen.
Nerone mit Cicciolina und Ella