Der stattliche Zorro wurde am 23.03.08 nach Windeck ins Bergische Land vermittelt.









Bei Zorros Vermittlung haben wir uns sehr schwer getan.
Ein Herdenschutzhund-Mix, dazu ein ausgewachsener Rüde, der sich mit den meisten anderen Rüden nicht verträgt, kann durchaus waffenscheinpflichtig werden, wenn er in die falschen Hände gerät.

Gemeldet haben sich verschiedene Menschen auf Zorro. Das hat uns auch nicht gewundert, denn dieser Hund hat eine wunderschöne Ausstrahlung. Aber immer wieder hatten wir Bauchschmerzen und sagten ab, weil irgend etwas bei der Anfrage nicht stimmte. Bis sich eines Tages Mo mit ihrer Familie bei uns meldete.



Anfangs lautete die Antwort auch auf ihre Anfrage "Nein", denn abgesehen von den ansonsten guten Bedingungen, die sie zu bieten hatte, wohnte in ihrem Haushalt neben einer Hündin bereits ein Rüde.

Was wäre, wenn die beiden sich nicht verstehen würden?
Wo sollten wir einen Hund wie Zorro mal so eben unterbringen, wenn der Versuch scheitern würde?

Und ihn dann einfach nach Italien zurück zu schicken, das hätten wir nicht übers Herz gebracht.
Mo machte dann den entscheidenden Vorschlag: wenn es mit dem vorhandenen Rüden Fox nicht klappen sollte, würde sie mit Zorro zusammen in das zweite auf dem Grundstück vorhandene Haus ziehen und dort so lange mit ihm zusammen leben, bis wir einen anderen Platz für ihn gefunden hätten.
Das war die Chance, auf die wir für Zorro gewartet hatten - vermutlich hätten wir Mo aber auch gar nicht mehr abschütteln können: sie wollte Zorro!





Und es kam, wie es kommen musste: mit Massl, der Hündin (die Zorro übrigens bis auf ihre Stehohren sehr ähnlich sieht), verstand Zorro sich prächtig. Mit Fox ging es dagegen gar nicht.

Das war aber nicht das einzige Problem: Mos beste Legehenne überlebte Zorros Ankunft nur um wenige Tage, die Katze zog vorerst fluchtartig aus und selbst Moritz, Mos großer Sohn, bekam Zorros Zähne zu spüren, als er den schlafenden und durch die Umstellung stark verunsicherten Rüden erschreckte.

Am schlimmsten aber war, dass Massl sich auf Zorros Seite stellte und mit ihm zusammen anfing, Fox anzugreifen. Guter Rat war teuer, aber Mo wollte nicht aufgeben.
Denn abgesehen davon hatte sie eins erkannt: Zorro war zwar kein einfacher Hund, aber er hat einen außergewöhnlichen Charakter und ungeheuer viel innere Größe.





Nach 6 Wochen rief sie bei uns an und sagte: "Zorro hat Moritz gebissen, Zorro hat nicht nur einmal, sondern mehrfach Fox gebissen, Zorro hat meine beste Henne getötet, Zorro jagt die Katze …- aber wir haben beschlossen, dass Zorro bleiben darf!"

Das Leben von Mo und ihrer Familie hat sich seitdem verändert: die Hühner wurden abgeschafft, fremden Rüden wird auf Spaziergängen ausgewichen, die Katze musste mühsam wieder integriert werden und es erforderte viel Gelassenheit, die beiden Rüden aneinander zu gewöhnen. Aber von Woche zu Woche ging es besser und auch wenn die beiden nicht miteinander allein gelassen werden können, hat die ganze Familie nie bereut, Zorro in ihr Rudel aufgenommen zu haben. Und er dankt es ihnen mit seiner herdenschutzhund-typischen Treue und einem Wesen, das alle lieben.





Wir hoffen, dass er noch sehr, sehr lange dort glücklich sein darf, in dieser außergewöhnlichen Familie, zusammen mit 2 Kinder, 2 Hunden, Katzen und Pferden.


Ein schöneres und verständnisvolleres Zuhause hätten wir uns für ihn nicht wünschen können.



Danke Mo - für alles, besonders aber für deine Hartnäckigkeit!

Neue Bilder vom 15. September 2010...

...und von Januar 2011

4. März 2011: Abschied...

Hallo Barbara,

hier in der Sieg hat Zorro sein erstes Bewegungsbad gemacht, in der Zeit, wo er nicht laufen konnte.
Hier hat er schwimmen gelernt, obwohl er so wasserscheu war, dass er noch nicht mal durch eine Pfütze wollte.
Hier hat er seine ersten Schritte gemacht nach drei Monaten.
Hier hat er mit Leidenschaft bei den Spaziergängen - als er endlich wieder laufen konnte - Enten mit Fox gejagt und Wildschweinkacke gesucht.
Es war sein Lieblingsplatz und heute ist er mit mir dahin gefahren, in seinem Jogger, weil er wieder nicht laufen konnte und alles noch schlimmer war als letztes Jahr.
Hier ist er heute am Ufer der Sieg in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Ein letztes Foto von Zorro,



und vielen Dank für diesen Seelenfreund Zorro.

Alles Liebe

Mo

(Zorro hat noch den Wunsch, etwas an euch zu senden und ich hoffe, es ist angekommen)