Biba wurde zusammen mit ihrer Deutsch-Drahthaar-Freundin Birba von einem Jäger im Tierheim
abgegeben: Die beiden haben ein Alter erreicht, in dem sie für ihr Herrchen nicht mehr von
Interesse sind und durch jüngere Hunde ersetzt werden. Das war letztendlich der Dank dafür,
dass sie ihm all die Jahre treu bei der Jagd geholfen haben. Nun sitzen die beiden Mädels etwas
trostlos in einem kalten Tierheimzwinger auf Betonboden bei der winterlichen Kälte und verstehen
die Welt nicht mehr.
Biba ist settertypisch sehr sensibel und mit Menschen ausgesprochen verschmust. Die Hündin ist im
Gegensatz zu vielen ihrer Artgenossinnen in derselben Situation nicht verängstigt, sondern eigentlich
eine fröhliche Maus, die gern auf Zweibeiner zugeht und Streicheleinheiten in sich aufsaugt. Im Moment
merkt man ihr allerdings ihre Trauer an, aber das wird sich bald geben, wenn sie wieder bei Menschen ist,
die sie lieben und ihr das auch zeigen.
Das hübsche Mädel ist vermutlich als Vollgebrauchsjagdhund eingesetzt gewesen, denn sie zeigt
einen relativ guten Grundgehorsam - man wird bei ihr aber auch mit Jagdtrieb rechnen müssen. Sie ist
noch ausgesprochen aktiv, sobald sie unterwegs sein darf, ihr Alter merkt man ihr nicht an. Im Haus wird
sie aber, wie alle Setter, sanft und anschmiegsam sein, sobald sie sich heimisch fühlt. Man erahnt
diese Hunde dann mehr, als dass man sie sieht, so nahtlos passen sie sich in ihrer Umgebung an.
Biba sucht nun dringend Menschen, die sie davor bewahren, den Rest ihres Lebens in Angst und Schrecken
eingesperrt zu sein. Für die sensiblen Setter ist der Tierheimaufenthalt besonders traumatisch, sie
sind von dem Stress um sie herum schnell komplett überfordert und leiden dann sehr. Zudem kann das
dünne Fell sie überhaupt nicht vor der winterlichen Kälte in den offenen Zwingern
schützen, so dass sie jämmerlich frieren.
Setter sind Hunde, die geliebt und auf Händen getragen werden müssen, um sich wohl und geborgen
fühlen zu können. Und solche Menschen braucht auch Biba. Dazu sollten sie aber auch aktiv sein,
um dem ausgeprägten Bewegungsdrang der Hündin gerecht werden zu können. Wer hilft der
Hübschen, ihrem momentanen Trauma zu entfliehen?
Biba hatte sehr viel Glück und wurde in Italien von einer engagierten
Tierschützerin adoptiert.
Dort darf sie nun den Rest ihrer Tage auf dem
Sofa verbringen.
Vermittelt am 04. Februar 2009