Blacky ist völlig fehl an seinem Platz. Und er ist sehr unglücklich deswegen.
Der reinrassige, bildhübsche Labrador-Rüde (ohne Papiere) war ein Geschenk an sein Herrchen und
für einen anderen Hund als Blacky wäre dieses Zuhause sicher sehr schön gewesen. Er kam
auf einen kleinen Hof zu einer Schäferhündin und vielen anderen Tieren: Katzen, Kaninchen,
Enten, Gänse und Hühner leben dort friedlich nebeneinander her. Blackys Herrchen ist viele
Stunden am Tag draußen auf seinem Hof zugange und die Hunde sind immer bei ihm. Sie schlafen zwar
in der Scheune, aber die grenzt direkt an das Wohnhaus und so haben sie viel Kontakt zu ihren Menschen.
Aber viel Zeit ist bei der ganzen Arbeit natürlich nicht für sie übrig. Sie sind zwar
immer dabei, nur spielt oder arbeitet kaum jemand mit ihnen. Die Schäferhündin mag dieses Leben
und freut sich, wenn sie einfach neben ihrem arbeitenden Herrchen liegen kann. Aber Blacky ist jung,
intelligent und unternehmungslustig und möchte soooooo gern etwas tun!
Er hat also anfangs sein Herrchen genau beobachtet und fand heraus, dass dieser abends das junge
Geflügel in den Stall treibt und manchmal dazu auch einfängt. Also hat er angefangen, Herrchen
die Arbeit zu erleichtern und ihm eine junge Ente gebracht. Sehr zu seiner Verwunderung schien das nicht
richtig gewesen zu sein, also kam er ein paar Tage später freudestrahlend mit einer jungen Gans im
Maul an. Auch dafür bekam er nur Schelte, also galt sein nächster Versuch, zu helfen, einem Huhn.
So probierte Blacky nach und nach aus, wie er helfen könnte, aber jedes Mal gab es Ärger, den
er nicht verstand. Nie hat er einen Fehler zweimal gemacht, aber er konnte einfach keine Aufgabe finden,
die Herrchen glücklich machte. Also hat er angefangen, aus lauter Frust alles Mögliche zu fressen:
Schuheinlagen, Socken, Runkelrüben, Sofalehnen - das Leben war einfach zu langweilig für ihn
und das macht ihn unglücklich.
Denn Blacky möchte sich gern irgendwie beschäftigen. Er ist hochintelligent, liebt es, seinen
Menschen eine Freude zu bereiten, ist begeistert, wenn man ihm etwas beibringt, macht jeden Spaß und
jede Aktivität mit und bringt sich fast um dafür, ein Team mit seinem Zweibeiner sein zu
dürfen. Dabei ist er absolut verträglich mit Hunden, Katzen, Geflügel und Kleintieren
jeder Art, liebt Kinder, läuft gern am Rad und geht für sein Leben gern spazieren. Blacky ist
ein absolutes Powerpaket mit viel Kraft und ungeheuer schönen, athletischen Bewegungen und kann
den ganzen Tag unterwegs sein und spielen. Wenn er aber jemanden findet, der mit ihm kuschelt, dann wird
er sofort wieder zu einem kleinen Hundebuben, der sich ganz sanft und entspannt überall durchkraulen
lässt!
Was Blacky bisher nicht kennt, ist das Leben in einem Haus, denn obwohl er mit seiner Schäferfreundin
einen eigenen, festen Raum mit Sofa (das die beiden übrigens auch gern mit den Katzen teilen) in der
Scheune hat, war er doch noch nie in den Wohnräumen. Seine Erziehung beschränkt sich auf Sitz
und Leinenführigkeit, aber da er gern lernt, wird er seine Defizite schnell aufholen. Blackys
einziger Schönheitsfehler ist die Tatsache, dass einer seiner Hoden nicht in den Hodensack gewandert
ist (Kryptorchismus) und in absehbarer Zeit herausoperiert werden muss, um der Gefahr von Hodenkrebs
vorzubeugen.
Obwohl Blacky von seiner Familie geliebt wird, ist im Laufe der Zeit einfach klar geworden, dass man dem
Prachtkerl auf dem Hof nicht gerecht werden kann. Nun suchen wir für ihn Menschen, die viel Zeit und
Lust haben, sich mit ihm zu beschäftigen und ihn 100%ig an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Dabei
braucht der wunderschöne Rüde nicht nur ausreichend Bewegung, sondern auch die Möglichkeit,
seinen Kopf zu benutzen. Er möchte lernen dürfen und für seine Leistungen gelobt werden.
Dann ist er rundherum ein strahlender Sonnenschein, dem die gute Laune aus allen Poren strahlt und dem
man einfach nicht widerstehen kann.
Blacky hat ein neues Zuhause in Mühlheim an der Ruhr gefunden und muß nun nie wieder Langeweile
haben.
Das gesamte adopTiere-Team wünscht dem liebenswerten Hundebuben viel Glück!
Vermittelt am 7. Juni 2009