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Diana


Diana

30. Januar 2009

Diana hat ein neues Zuhause in der Nähe von Berlin gefunden, nachdem sie - weil sie zu alt wurde für die Jagd - unglücklicherweise in Italien in einem Tierheim gelandet war.

Dort wird sie nun für den Rest ihrer Tage gehegt und gepflegt und muss nie wieder ihr Dasein in einem kalten, lieblosen Tierheimzwinger fristen.
Verdient hat die liebenswerte Hündin dies allemal.

Vielen Dank an ihre neue Familie und viel Glück an dich, Diana, aber das wirst du haben!



11. März 2009: Neuigkeiten von Diana

Liebe Frau Peter,

Diana, die bei mir jetzt Gina heißt, geht es schon sehr viel besser. Sie nimmt jetzt zu und man merkt, wie sich die Muskeln wieder bilden.

Sie hat sich sehr schnell an die Katzen gewöhnt. Nach und nach haben sich alle vorgesellt. Unser Timmi möchte gern mit ihr kuscheln, das ist ihr aber dann doch etwas zu viel und sie rückt ein Stück zur Seite.

Romeo, mein misshandelter Kater, war der Erste, der sich das Wohnzimmer wieder zurück erobert hat. Er hat sie auch zurechtgewiesen, wenn sie zu dicht kam. Auch heute noch tanzt sie gern um ihn rum und fixiert ihn, schaut zur Seite und das Ganze im Wechsel, aber ohne Aggression.
Wenn es Romeo zu viel wird dreht er sich um und schläft, dann rennt sie aufgeregt um ihn rum, um sein Gesicht wieder zu sehen, irgendwann gibt sie auf.

In der Wohnung folgt sie mir wie ein Schatten, draußen ist es sehr schwer ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, ihr Jagdtrieb hat sie doch sehr geprägt. Sie kann eine Ewigkeit vorm Fasan stehen, bis er dann mal entnervt und schimpfend auffliegt.

Herzliche Grüße
Bianca-Maria G.



Neues von Gina: 21. Dezember 2009

An alle lieben Helfer der adopTiere e. V.,

Heute möchte ich endlich mal ausführlich berichten, wie es der Gina (Diana) so geht und was sie so macht und schicke auch ein paar Bilder von ihr.

Also mal ganz von vorn:

Gina wurde Ende Januar 09 als echter Notfall aus Italien nach Deutschland eingeflogen. Was noch gar nicht abzusehen war, war der Fakt, wie krank sie wirklich war. Eingeflogen wurde sie noch mit einer schweren Blasenentzündung und Mittelohrentzündung und völlig abgemagert (15,5 kg).

Nach der Ankunft Wir hatten das Wochenende Zeit, zu beobachten was eventuell noch alles nicht mit ihr in Ordnung sein könnte. Dabei stellte sich heraus, dass die Nahrungsaufnahme mehr als schwierig ist und das Vertragen der Nahrung noch schwieriger ist. Von den Mitarbeitern war ich schon vorgewarnt und war also auch auf alles Mögliche vorbereitet, doch trotzdem übertraf Gina alle Erwartungen. Egal, welches Futter ich ihr anbot, sie fraß nie von allein, ich fütterte sie immer aus der Hand. Ein Futternapf war ihr zu tief, obwohl er auf Körperhöhe eingestellt war. Auffällig war, dass sie ihr Maul nicht sehr weit öffnen konnte und beim Gähnen immer einen Schmerzlaut von sich gab und die Lefzen weit runter hingen. Das Gesicht sah sehr knochig aus, der Kopf war aufgedunsen und fühlte sich schwammig an. Das rechte Augenlid hing herab, den Kopf hielt sie schief und die Ohren waren weit unten angesetzt und konnten nicht hochgezogen werden und die Augen waren sehr rot.

Wie mit den Mitarbeitern besprochen, habe ich Gina nach dem Wochenende gleich dem Tierarzt vorgestellt. Die ersten Befunde waren wenig erbaulich. Gina hatte mit ziemlicher Sicherheit eine Myositis durchgemacht, hatte eine sehr schwere Eisenmangelanämie und ihr gesamtes Blutbild gab wenig Anlass zur Freude. Die Retikulozyten waren kaum noch vorhanden und drückten damit Ginas wahren Zustand aus, es fand keine nachweisbare Blutbildung mehr statt. Durch den Einsatz meiner Tierärzte mit ihren Mitteln einschließlich Aufbaupräparate und meinem Einsatz von homöopathischen Mitteln ist es zu verdanken, dass das Blutbild nach 14 Tagen noch nicht gut, aber deutlich besser aussah. Es bestand also gute Hoffnung, das Gina gesund wird. Ihr Fressverhalten blieb weiter schwierig, aber noch mehr Sorge machte mir Ihre Myositis. Ich behandelte sie weiter homöopathisch, da es tiermedizinisch keine großen Möglichkeiten gab, außer ihre Unterversorgung zu behandeln. Täglich gab es Massagen um die Muskulatur zu aktivieren. Ohren und Blase waren also das kleinste Problem was Gina hatte. Bis auf eine Schwerhörigkeit ist alles schnell und gut ausgeheilt. Unsere Gina muss auch in Italien schon sehr unter Schmerzen im Kopf gelitten haben.

Nach 3 Monaten waren wir guter Hoffnung, sie stabil zu bekommen. Was weiter problematisch war, war das Fressen und ihr weiterhin schleimiger Stuhl, obwohl die Lamblia erfolgreich behandelt wurden und auch sonst keine südländischen Krankheiten nachgewiesen wurden.

Gina fraß jetzt schon vom Teller, aber mit wechselnden Appetit. Ihr Gewicht war immer noch nicht so toll mit 17,3 kg. Der Tierarzt schlug ein chemotherapeutisches Mittel vor um die Fehlbesiedelung im Darm und die Empfindlichkeit in den Griff zu bekommen. 6 Wochen sollte Gina damit behandelt werden. Zum Anfang sah es gut aus, sie fraß viel besser und der Stuhl wurde fest, hatte aber immer noch Schleimfetzen dabei. Nach 5 Wochen fiel sie wieder in ihr altes Schema zurück, daher habe ich das Experiment abgebrochen.

Gina mit Frauchen Seit Oktober behandle ich Gina nur noch homöopathisch mit 2 Mitteln, das eine gegen ihre Darmgeräusche und das andere Mittel gegen die Schleimhautablösung. Das läuft jetzt sehr gut, die Mittelgabe wird immer seltener, aber ich musste die gesamte Fütterung nochmals umstellen. Gina bekam vorher sehr hochwertiges Futter mit 100%igem Fleischanteil. Sie fraß irgendwann auch endlich das Fleisch von DIBO, erst gekocht, dann auch roh, aber mit wechselndem Appetit und mit wechselnder Verträglichkeit. Ich habe feststellen müssen, dass sie dieses hochwertige Futter schlecht verträgt, da ihr Bauch immer wieder kollerte, das Futter wurde schlecht verdaut. Seit Ende Oktober füttere ich Pedigree als Feuchtfutter und die Fressnapf Marke Select Gold Sensitiv Lamm Adult als Trockenfutter. Das Feuchtfutter frisst sie gern und selbständig 820 g täglich, das Trockenfutter wird abends auf dem Sofa ritualmäßig aus der Hand gefüttert. Darauf wartet Gina auch schon und fordert sich diese Zeit auch ein mit Fiepsen und hinter mir her Laufen. Das Trockenfutter kann den ganzen Tag da stehen und wird nicht angerührt, aber abends wartet sie schon darauf, dass ich mich mit ihr hinsetze. Es gibt immer noch mal einen Tag, wo sie nicht essen mag und der Magen, Darm, Leber, Galletrakt rebelliert, aber sehr selten.


Soviel erst mal zu ihrer Gesundheit. Kommen wir jetzt mal zu Ginas Eingewöhnung in unsere Familie:

mit Timmi auf der Terrasse Als wir mit Gina in der Nacht zu Hause ankamen, verschwanden unsere 5 Katzen erst mal aus ihrem Blick. Gina fand das alles toll und spannend. Alles roch nach tollen Jagdobjekten. Es war auch schwer, sie abzulenken. Nach dem 1. Tag kam unser Romeo und maunzte mich an, dass er doch auch hier zu Hause sei. Ich sagte ihm, dass er sich auf seinen Platz legen soll und er tat es auch. Einfügend muss ich sagen, dass Romeo auch als Notfall zu mir kam. Er wurde misshandelt, hatte eine Rückenmarksverletzung und sehr große Schmerzen was er durch Selbstzerstörung kompensierte, aber immer noch sehr menschenbezogen war und ist, so wie Gina auch. Er hatte volles Vertrauen, dass ich schon aufpassen werde, dass ihm nichts passiert. Gina stand vor Romeo ohne nachzulassen und tippelte ganz kleine Schritte immer dichter zu ihm ran. Irgendwann hat es Romeo gereicht und er holte mit seiner Pfote aus, traf Gina aber nicht, da sie sehr schnell war. Gina zitterte am ganzen Körper vor Aufregung blieb aber dran. Romeo ließ sich nicht beeindrucken und drehte ihr irgendwann den Rücken zu, was Gina nicht gefiel. Sie rannte um ihn rum und suchte immer wieder seinen Blick.

mit Timmi Der zweite war unser Timmi, er suchte am 2. Tag den Kontakt, nachdem er gesehen hatte, dass dem Romeo ja nichts passiert war. Timmi liebte unsere alte Hündin, kuschelte gern mit ihr und vermisste sie die ganze Zeit. Jetzt versuchte er sich mit zärtlichen Annäherungen an Gina anzuschmiegen, was ihr aber dann doch erst mal zu viel Nähe war und sie rückte immer ein Stück ab.

Gina sah mich bei jeder Begegnung mit den Katzen an, um zu sehen ob sie auch alles richtig machte. Je zurückhaltender sie war, um so mehr wurde sie gelobt. Aufdringlichkeiten von ihr ignorierte ich bis zum Punkt an dem es penetrant wurde, dann nahm ich sie weg. Gina begriff sehr schnell, dass die Katzen zur Familie gehörten und wenn sie auch dazu gehören mochte, musste sie sich arrangieren.

Das Muster lief bei allen Katzen ähnlich ab, obwohl alle Katzen unterschiedlich auf sie reagierten. Heute liegen Timmi, Gina und Romeo zusammen auf dem Sofa. Manchmal liegt Sarah noch oben auf der Lehne. Timmi bietet ihr immer wieder sein Köpfchen und leckt sie und Gina, sie lässt es immer mehr zu.

Ginas Platz im Wohnzimmer Gina fand zu Anfang gar keine Ruhe und lief den ganzen Tag nur um her oder mir in die Hacken. Wir legten sie immer wieder in ihrem Kuschelbettchen ab, mussten sie aber anleinen, da sie dort nur blieb, solange ich da war. Gina begriff schnell, dass es für sie ein Ort der Ruhe mitten im Wohnzimmer ist. Wenn sie heute nicht mehr kuscheln mag, oder es ihr zu laut und hell ist, zieht sie sich inzwischen gern auf ihren Platz zurück.

draußen ... Spaziergänge mit Gina sind für mich nach wie vor eine Herausforderung. Gina trägt ihren 1. Namen Diana = Göttin der Jagd voll zu recht. Wir leben hier mitten in der Natur und bei uns gibt es sehr viele Fasane. Es riecht also überall sooo lecker. Gina ist auf Jagen/Stöbern programmiert und genau das tut sie auch. Wo sie zum Anfang die Energie hergenommen hat, war mir ein Rätsel, aber sie hatte von Anfang an einen mächtigen Zug an der Leine und war kaum zu bremsen, obwohl sie nur Haut und Knochen war. Heute hat sie schon wieder eine gute Muskulatur und der Zug den sie auf die Laufleine ausübt ist sehr groß. Meine Knochen haben schon einiges aushalten müssen. Zur Zeit habe ich ein lädiertes Knie und mein Partner geht die Morgenrunde mit ihr. Mittags sind wir 1 bis 2 Stunden manchmal auch länger in den Feldern unterwegs. Gina hat sich dann warm gelaufen und ich bin k.o. ...

Wir haben auch immer wieder versucht sie ohne Leine laufen zu lassen, aber erst seit Herbst, da alle Fasanenbabys flügge sind und alle Rehkitze groß genug waren um wegzulaufen. Ihre Suchbereiche werden aber immer größer und sie kennt draußen nicht mal mehr mich. Sie lässt sich nicht abrufen und kommt auch nicht freiwillig zurück.

mit Herrchen draußen Das letzte Mal, wo sie abgeleint unterwegs war, habe ich sie 3 Stunden gesucht. Das war vor einer Woche. Nach 2,5 Stunden bin ich mit dem Auto in die Richtung gefahren, wo ich sie zuletzt gesehen hatte, aber ohne Erfolg, sie blieb verschwunden. Ich fuhr noch mal zurück und traf auf die Jäger, die ich gleich informieren wollte. Die wussten schon Bescheid von einer Spaziergängerin, dass ich auf der Suche nach Gina war. Ich durfte mir eine kurze, gerechtfertigte Standpauke anhören. Einer zeigte mir Gina, wie sie ziellos suchend, völlig durchnässt auf dem Feld umherirrte. Ich bin sofort hin zu ihr und musste noch ein Stück über die Wiesen rennen, bis ich in ihrer Nähe war. Als ich sie rief, kam sie sofort zu mir mit hängendem Kopf und traurigen Augen, als wenn sie ihr zu Hause erneut verloren hätte. Sie war völlig dreckig, nass und durchgefroren, aber froh das ich da war. Ich streichelte sie, setzte sie ins Auto und duschte sie zu Hause erst mal warm ab. Gina sah immer noch bedrückt aus. Sie hatte einen Schock, deshalb gab ich ihr ein homöopathisches Mittel und Rescuetropfen von den Bachblüten. Am nächsten Tag war ihre Welt wieder in Ordnung. Seitdem lasse ich sie nicht mehr von der Leine, was natürlich nicht gerade knochenschonend ist.

Spürnase - Wenn jemand noch eine tolle Idee hat, wie ich dieses Verhalten bei einer 11jährigen Hündin ändern kann, wäre ich sehr dankbar ...

Ihr Außenverhalten macht sie aber mit ihrem Charme und ihrer liebenswerten Art wieder wett. Ich bedanke mich sehr oft bei meinen und Ginas Schutzengeln, dass sie dieses liebe Wesen zu mir gebracht haben. Sie ist für mich wirklich ein Geschenk!

Zum Schluss noch eine kleine Überraschung von einer kastrierten Hündin: Gina wurde im Juli läufig. Mit Verwunderung nahm ich die Umfangsvermehrung der Scheide zur Kenntnis. Nach ein paar Tagen war plötzlich Blut auf den Fliesen und ich dachte, sie hätte sich irgendwo verletzt, fand aber nichts. Am nächsten Tag war dann klar, was es war. Gina ist somit nicht kastriert, sondern nur sterilisiert. Problematisch ist dabei, dass die Blutung fasst 6 Wochen anhielt und abzusehen ist, dass die Blutung immer länger dauert durch die Sterilisation. Dadurch hat Gina einen großen Blutverlust, was auch eventuell eine Erklärung für ihre Anämie bei der Ankunft sein könnte. Es kann also durchaus sein, das bei der nächsten Hitze die Kastration nicht mehr zu vermeiden ist.


Dies ist also mein Bericht zu unserer süßen Maus Gina.

Allen Mitarbeitern wünsche ich ein Frohes Weihnachtsfest und ein Glückliches Neues Jahr
Bianca-Maria G.


30. Juni 2013: Nachruf für unsere liebe Gina (Diana)

Diana Diana Diana



Liebe Frau Meier und alle lieben Helfer von adopTiere e. V.,

ich bin sehr traurig, meine geliebte Gina musste am Freitag den 21.06.2013, genau zum Sommeranfang, erlöst werden. Die letzten Wochen waren für meine Maus sehr anstrengend. Sie hatte jetzt zuviele Baustellen: Spondylarthrose, Magen- und Darmunverträglichkeiten und Herzsymtomatiken.

Gina kam 2009 ja schon mit einer Spondylarthrose zu mir, die ihr in den letzten Wochen sehr zu schaffen machte. Ihren linken Hinterlauf konnte sie nicht mehr richtig steuern und sie rutschte mehr und mehr auf den Fliesen in den Spagat. Mit Laufsöckchen fand sie dann wieder ganz gut Halt. Die ganzen Jahre hat sie Akupunktur zur Unterstützung bekommen, was sie immer in Schwung hielt.

Gina hechelte in der letzten Zeit ganz häufig, was deutlich zeigte, dass sie Schmerzen hat. Manchmal wusste ich nicht genau ob es nur der Magen und Darm ist, der wieder rebeliert, oder ob durch die Spondylose der Darm nicht richtig angesteuert wird und sie mit den Bauchmuskeln für Entleerung sorgen musste, oder ihr Herz wieder zu flattern anfing. In den letzten Tagen war es überwiegend das Herz, was ihr zu schaffen machte. Sie fand wenig Ruhe und schreckte immer wieder aus dem Schlaf hoch und hechelte stark. Sie wollte manchmal im stündlichen Rhythmus raus, aber alles nur noch ganz kurz. Nach dem Wasser lassen und Stuhl absetzen lief sie sofort wieder nach Hause. Spaziergänge waren nur noch kurz. Sie zeigte mir sehr deutlich, dass sie keinen Schritt mehr laufen will. Sobald ich die Richtung nach Hause einschlug, wurde sie richtig schnell.

Ihre Empfindlichkeit mit dem Magen und Darm hat sie bis zuletzt behalten. Ich konnte ihr mit homöopathischen Mitteln aber immer gut raushelfen. Ginas Futter wurde noch ein paar Mal umgestellt, bis wir herausgefunden haben, dass sie viele Unverträglichkeiten hatte. Besonders gegen alles was vom Vogel kommt, selbst ein Ei konnte für Darmkollern und Schleim im Stuhl sorgen. Sie vertrug Lamm recht gut. Also kaufte ich ab 2010 nur noch Dosenfutter "Lamm mit Reis sensitiv" Feuchtfutter ohne Zusätze von Schweinefleisch u.a. und auch als Trockenfutter gab es nur noch Lamm und Reis. Mit dieser Nahrung ging es ihr lange gut, nur Leckerchen, die sie von anderen Hundebesitzern erhielt, trieben sie wieder in ihre Verdauungsprobleme.
Gina fraß auch sehr gern Obst und Gemüse, was sie auch sehr gut vertragen hat. Manchmal dachte ich schon, sie ist ein halber Vegetarier. Ich freute mich, wenn sie mit soviel Appetit fraß und sie dann zufrieden auf dem Sofa lag.

Diana Diana Diana



Rückblick

Gina kam mit 10 Jahren und 4 Monaten zu uns. Sie war 4 Jahre und 5 Monate bei uns und wir möchten alle diese Zeit mit ihr nicht missen. Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie zu mir gekommen ist. Sie war für mich ein absoluter Schatz. Liebevoll und ohne jede Aggression allen Menschen und Tieren gegenüber. Ich konnte noch sehr viel an und mit ihr lernen. Ihr gutmütiges Wesen und ihre liebevollen Augen holten mich sehr schnell aus meinem Stress.

Draußen war Gina immer die geborene Jägerin. Da Gina taub war, mussten wir uns etwas einfallen lassen, wie wir mit ihr auch draußen in Kontakt bleiben konnten. Intelligent wie sie war, lernte sie die Zeichensprache recht schnell und über eine leichte Laufleine hatte sie auch mehr Bewegungsfreiheit, ohne sich zu weit zu entfernen. Aber wenn sie eine Spur hatte, war all das Gelernte vergessen und sie zog mich doch wieder hinter sich her. In einem ca. 2000 qm eingezäuntem Gelände konnte ich sie völlig frei laufen lassen. Wenn wir da drinnen waren schoss sie wie ein Pfeil durch das hohe Gras, bis sie urplötzlich aus vollem Lauf irgendwo stehen blieb. Dort stand sie und stand und stand, ließ sich durch nichts ablenken, bis der Fasan entnervt auflog und ich, wie immer, zu blöd zum Schießen, den Fasan entkommen ließ und sie, wie immer, bis zur Zaungrenze hinterher raste um ihn aufzuhalten.

Auch die Begegnung mit anderen Hunden war mit Gina immer völlig unkompliziert und entspannt. Selbst wenn andere Hunde nicht gerade freundlich waren, blieb sie immer ruhig und neigte den Blick zur Seite. Ein einziges Mal wurde sie von einer Boxerhündin angegriffen, die aus einem ungesicherten Grundstück aggressiv auf Gina zu kam. Sie hat zwar keinen Biss abbekommen, aber danach war sie fremden Hunden gegenüber zurückhaltender und nicht mehr so kontaktfreudig. Für mich war klar, dass sie keinen Stress haben möchte, aber sich im Ernstfall sehr wohl zur Wehr setzt.

Wir sind mit Gina jedes Jahr 2 bis 3 mal im Jahr nach Bad Blehnhorst ins Moorbad oder nach Rügen gefahren um die Steilküste unsicher zu machen. Wir waren viel in den Buchenwäldern und am Strand unterwegs. Der letzte Urlaub im Mai war aber für sie nicht mehr so schön, da wollte sie auch nicht mehr laufen. Also gab es nur kurze Spaziergänge und wir blieben mehr in der Ferienwohnung. Mir war dort schon klar, das meine gemeinsame Zeit mit Gina nun begrenzt ist.

Gina war immer gern da wo ich war und sie mochte es nicht, wenn ich ohne sie weg ging, was selten vorkam. Dann wurde sie unruhig und hatte wieder ihre Verlustängste. Da sie im Haus aber nie allein war, fügte sie sich dann in ihr Schicksal und legte sich schlafen, oft bis ich wiederkam. Das nutzte unser Kater Timmi immer gern aus um mit ihr zu kuscheln. In der ganzen Zeit hat sie gelernt, die Liebe von Timmi anzunehmen und es zu genießen. Timmi hat sie sehr geliebt und ist zur Zeit noch sehr traurig. Abends haben wir immer gemeinsam auf dem Sofa gesessen: die Hündin, der Kater und ich. Jeder wurde gekämmt, gebürstet und gekrault, dann war die Welt für uns alle in Ordnung.

Gina konnte aber auch gut für Aufregung sorgen. Bis zum vorigen Jahr hatte sie einige Operationen zu überstehen. Zweimal hat sie beim Suchen und Schnüffeln einen Grasspelz oder eine Granne eingeatmet, der unter Narkose aus den Nasengängen entfernt werden musste. Als es ihr nach den Krankheiten, mit denen sie zu uns kam, besser ging, mussten die Zähne saniert und gereinigt werden, auch unter Narkose. Anfang 2012 musste die Gebärmutter und die Eierstöcke entfern werden, weil sie aus der Blutung nicht mehr raus kam. Mitte des Jahres 2012 musste am Kopf eine Zyste am Unterkiefer und ein Aterom am Hinterkopf entfernt werden. Sie war aber nie allein. Ich war immer bei ihr bis sie schlief und war auch das Erste, was sie wieder sah, wenn sie wach wurde.

Die Tierklinik in Potsdam ist mit uns sehr verständnisvoll umgegangen. Der Tierarzt kam auch wieder zu uns nach Hause, um Gina den letzen Gang zu erleichtern. Sie war in ihrer vertrauten Umgebung und wir waren alle bei ihr und konnten in Liebe und Dankbarkeit Abschied nehmen.

Gina war für uns alle, aber in erster Linie für mich, etwas ganz Besonderes und der Abschied ist uns sehr, sehr schwer gefallen.
Wir werden unsere wunderschöne Prinzessin, unser liebes Sturköpfchen, meine kleine, süße Maus nie vergessen.

In meinem Herzen hat sie für immer einen Platz. In Liebe und Dankbarkeit verbleibe ich mit den besten Wünschen für alle Mitarbeiter und hoffe, Sie veröffentlichen den Brief noch, um zu zeigen wie alt Gina (14 Jahre und 9 Monate) doch noch geworden ist.

Bianca-Maria G.

Diana Diana
Diana Diana Diana


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Tierleben auf dem Sofa