Robert gehört zu dem Heer italienischer Setter (und anderer Vollblutjagdhunde), die irgendwann aus den verschiedensten Gründen ausgedient haben und von ihren Besitzern - im besten Fall - ins Tierheim abgeschoben werden. Bei Robert dürfte es sein Alter gewesen sein: Mit 10 Jahren hat er nicht mehr die Spritzigkeit, die italienische Jäger von ihren Jagdhunden fordern. Dass solch ein Hund dafür um so mehr Erfahrung und Ruhe bei der Arbeit mitbringt, zählt dort nicht.

Vielleicht war es auch die große Zyste, die er auf dem Rücken mit sich herumtrug - Tierarztkosten für ihre Hunde sind bei den Jägern dort nicht allzu beliebt. Was auch immer der Grund gewesen sein mag: Robert landete vor einiger Zeit in einem der diversen öffentlichen Tierheim in Norditalien. Sein Gesundheitszustand war - abgesehen von der Zyste, die ihm entfernt werden musste - relativ gut. Na ja, eine Schwellung hat er noch an der linken Seite aber der italienische Tierarzt hat sie für unbedenklich erklärt, vermutlich eine Fettgeschwulst aufgrund einer alten, stumpfen Verletzung. Aber ansonsten ist er fit und aktiv und wenn jemand Zeit hat, sich um ihn zu kümmern, dann kann er auch schon mal unbeschwert sein wie ein junger Hund.

Aber als Jagdhund und dazu noch in seinem Alter hat Robert in Italien überhaupt keine Chance, dem Tierheim und den dort herrschenden furchtbaren Bedingungen jemals wieder zu entkommen. Dabei ist er ein Traum von einem Hund: sanft, sensibel, liebevoll, schmusig, verträglich - bisher haben seine Pflegerinnen noch nichts Negatives an ihm entdecken können. Aber er ist sehr traurig, seit er dort ist und leidet still unter der schrecklichen Atmosphäre.

Eine einzige, winzig kleine Chance hat Robert: Dass es irgendwo in Deutschland Menschen mit einem großen Herzen für diese noch größere Hunde-Seele gibt, die ihm einen Platz auf ihrer Couch anbieten und ihm das Schicksal ersparen, lebenslang hinter Gittern in Angst und Schrecken zu verbringen. Ein Lebenslang, das er nicht selbst verschuldet hat.

Robert wird zur Zeit medizinisch versorgt und könnte ab Mitte März in ein neues Zuhause reisen.

Robert hat ein neues Zuhause in Italien gefunden und konnte so das Tierheim verlassen.
Wir wünschen diesem sanften Herrn alles Gute!

Vermittelt im Juni 2009