Siena durfte im Februar 2009 zu einer lieben Familie nach Bochum ziehen.
Alles Gute, kleine Siena!
Sienas erste Lebenswochen haben wir für
Sie dokumentiert.
16. März 2009: Erste Neuigkeiten von Siena
Hallo Frau Maier, hier ist Siena!
Jetzt komme ich endlich mal dazu, Ihnen zu erzählen, was mit mir so alles passiert ist.
Also, wo fange ich an. Ich glaube, die Horrorfahrt von Italien über die Schweiz ins Ruhrgebiet ist ein
guter Start.
Ich saß also, ich weiß nicht wie lange, in so einer kleinen Box und wusste nicht, was auf mich
zukommt. Jedenfalls war irgendwann mitten in der Nacht die Fahrt auf einem kleinen dunklen Parkplatz zu Ende
und ich wurde aus der Transportbox herausgeholt. Was dann passierte war richtig grauselig.
Ich wurde in die Arme von einem Riesen gelegt. Der war bestimmt drei Meter groß. Vielleicht waren es
aber auch nur zwei. Aber der erste Schreck legte sich schnell, da dieser Riese mich unter seine Jacke steckte
und ich so nicht nass wurde und es schön muckelig warm war. Geschmust und hinter dem Ohr gekitzelt wurde
ich auch sofort dabei.
Was er dann aber mit mir machte, gefiel mir gar nicht. Da legt er mir doch tatsächlich einen Strick um
den Hals. Ich dachte schon mein kurzes Hundeleben sei zu Ende. Dann wurde ich aber auf den Boden gesetzt und
ich konnte endlich Pipi machen. Schließlich kam noch eine kleine Riesin auf mich zu und steckte mich
auch unter ihre Jacke und ging auf eine anderes Auto zu. In dem Auto war wieder so eine doofe Box und ich
dachte: "Oh nein, nicht schon wieder in die Kiste." Aber ich wurde einfach auf den Schoß gesetzt, was
auch gut war, denn die Box knurrte und grummelte ganz schön gruselig; und das während der ganzen
Fahrt.
Nach einiger Zeit hielten wir an und ich wurde in ein Haus getragen. Jetzt konnte ich auch sehen, warum die
Box so komische Töne von sich gab. Da war ein schwarzes Monster drin, dreimal so hoch wie ich und mit
langen Haaren. Im Hellen sah es dann aber gar nicht mehr so schlimm aus. Im Gegenteil, es war sogar richtig
lieb. Es lief in einen Raum, wo es was zu futtern und zu trinken gab und kümmerte sich gar nicht um
mich. Ich fraß und trank auch erst mal was und schaute mich dann mal um.
Also was ich so sah, war richtig toll. Dicke Decken zum Reinkuscheln, viele Hände zum Schmusen und ein
neuer Kumpel, mit dem ich toben konnte. Wie ich später mitbekam, heißt er Comet und ist genau wie
ich ein Mischling, nur etwas größer. Er war richtig lieb, nur als alle ins Bett gingen und ich
mich zu ihm unters Bett legen wollte, blaffte er mich an und ich verschwand lieber in ein Kuschelbett, das
mir der Riese bei der Besichtigungstour gezeigt hatte und neben seinem Bett stand. Das Licht ging aus und es
war ruhig hier. Alles war neu und ich bekam etwas Angst. Aber der Riese, ich glaube er heißt Andreas,
legte seine Hand in mein Bett und ich kuschelte mich daran. Jetzt war es nicht mehr so schlimm. Ich schlief
erst mal ein. Mann, war das ein Tag.
Am nächsten Morgen versuchte ich noch mal, mich bei Comet unter dem Bett anzukuscheln, aber er jagte
mich wieder weg. Na gut, soll sein Bett sein, will ich gar nicht mehr haben. Aber ansonsten ist er richtig
klasse. Ich kann auf ihm rumtoben, ohne dass er böse wird. Ich darf ihm nur nicht zu weh tun, dann
knurrt er.
Was allerdings komisch ist, Andreas, Annette und Rabea wissen auch nicht, was sie wollen. Mal
loben sie mich wie blöd, wenn mein Geschäft erledige und mal ignorieren sie mich einfach und sagen
keinen Ton.
Dann riefen sie auch immer
Paula und ich reagierte gar nicht, weil ich ja Siena heiße. Aber
irgendwann wurde mir das zu doof und da der Klügere nachgibt, heiße ich jetzt eben Paula.
Jedenfalls sind sie oft mit mir draußen und ich bekomme nur noch selten den Strick um den Hals. Sie
legen mir jetzt ein Geschirr an. Das ist besser und ich laufe damit viel bequemer rum. Hier kriege ich auf
den Spaziergängen richtig viel zu sehen. Andere Hunde habe ich auch schon getroffen, einer sah mit
seinen Schlitzaugen und den großen Zähnen richtig gefährlich aus. Aber als ich mitbekam, dass
Comet und er gute Bekannte waren, lief ich hin und wir spielten zu dritt.
Dann sind wir auch ab und zu auf einer riesigen Wiese, wo anscheinend nur Hunde hin dürfen. Hier konnte
ich schon ganz viel Hunde sehen. Einige waren zwar viiieeel größer als ich, aber so lange mein
Kumpel dabei ist, habe ich keine Angst.
Aber leider ist er nicht immer dabei, weil er selber auf
Entdeckungstour ist und dann laufe ich schnell zu Andreas oder Annette. Zwischen ihren Beinen ist alles gut.
Einen Tag sind Andreas und Rabea mit mir in ein komisches Haus gefahren, das roch auch so seltsam und in dem
Zimmer saßen auch noch andere Hunde und in Boxen Tiere, die so komische Miau-Töne von sich gaben.
Nach einiger Zeit gingen wir in ein anderes Zimmer, wo eine Frau im weißen Kittel mich überall
anfasste und drückte. Ich war froh, als das vorbei war und wir wieder zu Hause waren.
Mittlerweile bin ich schon drei Wochen bei meinem Kumpel und ich weiß jetzt auch, warum sich alle so
komisch beim Pullern verhalten haben. Wenn ich draußen mache, werde ich geschmust und drinnen
ignorieren sich mich einfach. Da ich gerne geschmust werden, fiepe ich immer kurz oder kratze an der
Terrassentür, dann schnappt mich immer einer und setzt mich draußen auf die - meistens nasse -
Wiese (iiihhh). Ich sehe zu, dass ich schnell fertig werde und wieder reinkomme.
Ich glaube, hier kann ich es ne ganze Zeit aushalten. Ich werde mich auf jeden Fall noch mal bei Ihnen
melden.
Bis dahin bleibe ich Ihre gar nicht mehr schüchterne, zurückaltende
Paula "Siena"