Becky ist eine der Töchter von Neve, einer reinrassigen Bretonin, die ihre Welpen Anfang 2005 im
Schnee geboren hat. Glücklicherweise wurde sie gefunden und mitsamt ihren Kindern im Tierheim
abgegeben. Becky fand schnell in Italien eine Familie, doch hatte sie dort leider kein Glück. Weil
sie den ganzen Tag auf dem Grundstück allein gelassen wurde, fing sie aus lauter Unsicherheit mit
Bellen an. Also bekam sie von ihren Menschen ein stromgesteuertes Anti-Bell-Halsband, um ihre
Protestkundgebungen zu unterdrücken. Als uns das bekannt wurde, holten wir die Hündin wieder
zurück. Seitdem lebt Becky wieder im Canile, ist dort aber sehr unglücklich.
Anfangs versuchte sie wie gewohnt, durch Kläffen auf sich aufmerksam zu machen - der Tierheimbetrieb
verunsichert die sensible Hündin stark und sie suchte die Nähe ihrer Pflegerin Anna, die sie
vergöttert. Immer, wenn sie diese sah, rannte sie hektisch am Gitter hin und her und wollte nichts als
in ihre Nähe kommen. Wenn Anna dann da war, wurde sie sofort ruhig und kuschelig.
Dieses Verhalten hat sich im Laufe der Zeit allerdings gegeben und ist einer schüchternen Ergebenheit
gewichen, in der Becky jetzt meist in der hinteren Ecke ihres Zwingers verharrt. Sie nähert sich bekannten
Menschen immer noch freudig, aber in ihrem Verhalten schwingt auch dabei Unterwürfigkeit und
Zurückhaltung mit. Bellen hört man sie fast nie mehr. Fremden gegenüber ist Becky heute eher
reserviert, sogar die anderen Hunde wecken kaum mehr ihr Interesse. Das sollte sich in einem eigenen Zuhause
aber bald wieder verlieren, denn sie ist trotz allem von Natur aus ein fröhlicher und aktiver Hund, der
zu einem richtigen kleinen Wirbelwind wird, sobald er aus sich heraus kommt, lustig und verspielt.
Da Becky keine sehr starke Persönlichkeit ist, sucht sie ein Zuhause, in dem sie sich sicher fühlen
kann und möglichst nicht viel allein zu sein braucht. Mit etwas älteren Kindern, die einen
Spielkameraden fürs Leben suchen, hätte sie sicherlich viel Spaß. Ein fröhlicher
Zweithund würde ihr vermutlich Sicherheit geben und auch helfen, sich ohne ihre Menschen wohler zu
fühlen. Ob sie sich mit Katzen versteht, wissen wir noch nicht, ihre Mutter und Schwester haben damit
aber keine Probleme. (Bei Bedarf können wir ihr Verhalten mit Katzen gern testen.)
Aber eins wissen wir sicher: dass Becky nun endlich ein eigenes Zuhause und liebevolle Menschen verdient
hat, die ihr die Geborgenheit geben, die sie braucht, um glücklich zu sein.
Neue Bilder von 2008:



Erst zog Becky ihre Runden um den Karton und beschnüffelte vorsichtig alles, was wir vor ihr
ausgebreitet hatten. Nachdem sie sicher war, dass nichts Gefährliches dabei war, fand sie schnell den
Weg zu der Dose mit den Leckereien. Es war aber gar nicht so einfach, aus den fest gepackten
Köstlichkeiten ein Teil herauszupuhlen und sie war eine Weile beschäftigt, bis sie endlich ein
Stück ergattert hatte.
Das wurde dann genüsslich verspeist und auch gegen Martin verteidigt – sonst
lässt sie sich schnell von ihm den Schneid abkaufen. Aber es war ja noch mehr da und sie wiederholte
den Weg zu der Plastikdose in der nächsten Zeit noch mehrfach.
Irgendwann hatten wir Erbarmen mit Martin und er bekam auch ein Stück ab.

... hat Patin Esther Gygax Becky zukommen lassen. Da es schon das zweite war, traute sich Becky diesmal viel schneller heran. Wohl noch
immer mit einer gewissen Vorsicht, aber die Neugier und das Wissen, dass sich dahinter feine Leckereien befinden, war
größer und so zeigte sie sich sehr interessiert.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie schnell sich Hunde, welche sich schon stark zurückgezogen haben, für neue
Dinge öffnen. Becky hat ihr zweites Paket bekommen und ist bereits viel neugieriger und interessierter. War sie beim ersten
Paket noch sichtlich verunsichert, traute sie dieses Mal diesem braunen viereckigen Ding, dem Geschenkpaket, schon wesentlich
schneller.
Januar 2010
Bericht der Pflegestelle:

