Mercoledi ist ein lebhafter und fröhlicher kleiner Hund, ein sonnenschein-versprühender Kampfschmuser, ein kleiner Charmeur,
der beliebt ist, wo auch immer er hinkommt. Kaum zu glauben, dass er schon einige Jahre auf dem Buckel hat, vermutlich wurde er im
Jahr 2002 geboren. Dabei sieht er mit seinen großen dunklen Augen immer noch aus wie ein Welpe ... und benimmt sich auch nicht
viel anders :-)
Über die Vergangenheit dieses netten, dackelbeinigen, kleinen Rackers wissen wir kaum etwas, außer dass er die letzten
Jahre in einem öffentlichen Tierheim verbracht hat und bei dessen Auflösung gerettet wurde. Und dass er nun dringend eine
neue Bleibe benötigt. Denn zur Zeit wohnt er zusammen mit 21 (in Worten: einundzwanzig!) anderen geretteten Hunden bei einer
der Pflegerinnen des alten Tierheimes, die die Tiere nicht einfach ins Ungewisse abschieben wollte. Für einen Privathaushalt
ist das natürlich ein unhaltbarer Zustand. Damit Mercoledi nicht wieder in ein Canile muss, ist er nun auf der Suche nach
einer Pflegestelle oder - was ihm natürlich viel lieber wäre - nach einem warmen Plätzchen auf dem Sofa von Menschen,
die einen Freund fürs Leben suchen.
Mercoledi hat seiner neuen Familie einiges zu bieten: Er ist gut erzogen, fröhlich, lebhaft, treu, unkompliziert und schmusig.
Er versteht sich mit allen anderen Hunden und hat ein gutes Sozialverhalten. Ein richtiger Wonneproppen, den man eigentlich den ganzen
Tag nur drücken und liebhaben möchte. Einer, der gute Laune versprüht und seinen Menschen so viel Lebensfreude gibt.
Einen einzigen kleinen Makel bringt Mercoledi mit: Im Laufe der Jahre hat sich bei ihm eine chronische, trockene Bindehautentzündung
entwickelt (Aussage der italienischen Tierärzte), die seine Sehfähigkeit mittlerweile sichtbar einschränkt. Die Augen
sollten daher auf jeden Fall nochmal von einem hiesigen Tierarzt begutachtet werden, denn das Ausmaß des Schadens ist in Italien
nicht genau untersucht worden. Zurzeit bekommt er 3x täglich Tränenflüssigkeit in die Auge getropft, damit sie nicht
austrocknen und einmal pro Tag eine Augensalbe. Die Kosten hierfür sind relativ gering und Mercoledi lässt sich die Prozedur
problemlos gefallen. Doch das ist wirklich der einzige Wermutstropfen bei diesem vierbeinigen Glücksgriff.
Trotz aller guter Eigenschaften wartet Mercoledi schon so viele Jahre auf das große Glück. Aber in Italien sind die
Vermittlungschancen für Hunde, die aus dem Welpenalter heraus sind, sehr gering und so hat er die Hoffnung eigentlich schon
fast aufgegeben. Er ist dankbar für jeden Tag, den er am Leben bleiben darf, an dem er genug Futter bekommt, ein trockenes
Plätzchen zum Schlafen und vielleicht ein paar Streicheleinheiten erheischen kann.
Und so kuschelt sich der kleine Hundemann abends alleine in eine Ecke und träumt vom nächsten Tag. Ein weiterer Tag,
den er noch erleben darf und wo hoffentlich endlich seine Glücksfee kommt und ihn mit ihrem Zauberstab sanft auf der
niedlichen, dunklen Nase berührt. Mercoledi erwacht und sieht Menschen, die ihn anlachen und ihre Arme ausbreiten und er
kuschelt sich an sie und ist einfach nur glücklich. Ist das wirklich nur ein Traum???
Mercoledi hat es in die schöne Schweiz verschlagen, wo er nun alles das
nachholen kann, was er so lange vermissen mußte.
Vermittelt am 13. Juni 2010