Schnell konnte Pineto eine nette Familie für sich interessieren.
Nachdem der
hübsche Eisbär das dortige Territorium begutachtet und für
perfekt befunden hatte,
folgte auch schnell die Übersiedelung ins neue Heim.
Wir haben Pinetos
Vorgeschichte
für Sie dokumentiert.
29. Dezember 2010: Pinetos erster Eindruck
Liebe Frau Wolfinger,
nachdem mich mein Herrchen bei meinen neuen Zweibeinern am 23. Dezember 2010 abgesetzt hatte,
ist er recht bald durch die Haustür verschwunden. Ich war schon sehr irritiert darüber, bin
jedoch gerne mitgegangen, als mich die 'Neuen' dann zu einer grossen Gassirunde auf völlig
neuem Terrain einluden. Alles war so neu: die Gerüche, die Gegend, die Kumpels, die uns begegneten...
Da ich sowieso gerne mit meiner Nase an allem herumschnuppere, war ich auf dem Gassigang und auch
den Rest des Tages sehr beschäftigt mit der Untersuchung aller Gegenstände in meinem neuen Zuhause.
Abends wurde ich dann wieder recht unruhig. Schliesslich war es bereits Fressenszeit und mein Herrchen
war noch immer nicht wieder aufgetaucht. Obwohl ich in dem neuen Zuhause das gleiche Futter bekam wie
früher, mochte ich es kaum anrühren. Ich habe die ganze Nacht auf die Haustür gestarrt und gewartet,
dass Herrchen mich endlich wieder abholt. Neben mir auf der Couch lag mein neues Herrchen, der mich
durch streicheln und nettes Zureden davon überzeugte, dass ich nun ein neues Zuhause habe und mir
keine Sorgen machen muss. Gegen 3:30 Uhr hat mich dann die Müdigkeit so sehr übermannt, dass ich auf
dem Teppich vor der Couch schnarchend eingeschlafen bin. Irgendwann bin ich dann noch in mein Körbchen
getaumelt, dass sich glücklicherweise auch in meinem neuen Zuhause befand.
Am nächsten Morgen war Herrchen noch immer nicht aufgetaucht. Aber meine neuen Leute waren so
freundlich, eine grosse Gassirunde mit mir zu gehen, bei der ich ordentlich im Neuschneee toben konnte.
Das hat richtig Spass gemacht und ich bin mehrmals bis über beide Ohren in einer zugeschneiten
Ackerfurche versunken. Auch sonst waren die neuen Zweibeiner sehr nett und haben mich viel
gestreichelt. Wenn komische Geräusche im Haus passierten, die mich etwas erschrocken haben, blieben sie
ganz cool und ich wusste, dass es nichts Schlimmes sein konnte. Mittlerweile habe ich mich an die neuen
Geräusche gewöhnt und erschrecke mich auch nicht mehr ganz so doll, wenn mal die elektrischen
Rolladen wie von Geisterhand rauf oder runter gehen.
Am zweiten Tag konnte ich dann schon einen neuen vierbeinigen Kumpel aus dem Nachbarhaus kennenlernen.
Der Herr Joschi ist echt ein drolliger Kerl. Wir haben direkt 1,5 Stunden herumgetobt und er hat
mir gezeigt, dass man den Rosenkohl, der noch auf den Felder steht, essen kann.
Die zweite Nacht habe ich dann schon ganz souverän alleine im Wohnzimmer geschlafen. Ich konnte dabei genau
hören, dass die neuen Zweibeiner ganz nahe sind, weil die Tür vom Schlafzimmer stets offen bleibt. Auch
meine neuen Zweibeiner konnten hören, dass ich nachts durchaus auch schon mal träume und gelegentlich
etwas schnarche. Scheint aber niemanden zu stören.
An den Weihnachtsfeiertagen konnte ich dann bereits den Rest der Familie kennenlernen. Das neue
Rudel hat mich freundlich aufgenommen, ohne sich gleich auf mich zu stürzen. Alle haben mich erst mal
ganz nett begrüßt und in Ruhe gelassen. Abends habe ich dann schon mal allen die Ohren geleckt, weil
sie ja doch ganz freundliche Genossen sind.
Auch im Büro von Frauchen durfte ich schon sein. Dort sind auch viele nette Leute, die mich freundlich
begrüßt haben und die alle ganz nett zu sein scheinen. Einige davon verteilen sogar Leckerchen. Prima Sache!
Jetzt bin ich gespannt auf den Jahreswechsel und werde mich im neuen Jahr mit den aktuellen Entwicklungen
meiner Zweibeiner wieder melden. Bis dahin wünsche ich schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr
und viel Glück und Vermittlungserfolg (auch von meinen neuen Zweibeinern).
Liebe Grüße
Pineto
22. Februar 2011: Pineto wird zwei Jahre alt
Liebe Frau Wolfinger,
Pineto feiert heute seinen zweiten Geburtstag. Ein guter Anlass für einen kurzen
Statusbericht.
Als wir ihn kurz vor Weihnachten übernommen haben, war er natürlich noch sehr
unsicher in seiner neuen Umgebung. Alles war neu und fremd. Das ist für einen
Halbwüchsigen erst einmal nicht leicht zu verkraften. Wir waren jedoch überrascht
wie schnell diese Unsicherheit verflogen ist. Bereits jetzt sind Zeichen der
Unsicherheit seinen neuen Zweibeinern gegenüber nicht mehr erkennbar. Die Bindung
ist so stark, dass er uns überall hin folgt und er unglücklich wird, wenn sich einer
der neuen Zweibeiner entfernt. Selbst beim Tierarzt wird todesmutig der
Behandlungsraum betreten, wenn Herrchen oder Frauchen darin verschwinden (auch wenn
es nur eine harmlose Untersuchung wg Durchfall war).
Großes Selbstbewußtsein hat der Herr auch daheim, wenn es darum geht das Haus zu
bewachen. Typisch Maremmano wird erst einmal jeder verbellt, der sich der Haustür
nähert (schon bevor es klingelt). Selbiges veruchen wir ihm gerade abzugewöhnen, was
bei einem Schutzhund nicht gerade ein leichtes Unterfangen ist... Konditionierung
hin oder her, er bleibt eben Schutzhund.
Insgesamt erfreut sich das Kerlchen bester Laune und Gesundheit, was auch gerne bei
ausgelassenen Tobereien auf der Hundewiese oder
Gassigängen in der Gruppe zum Ausdruck gebracht wird.
Hundeschule ist zwar interessant, aber das Grundstück zu bewachen und alle anderen
zu beschützen ist immer viel interessanter. Da wird jede Übung auch gerne mal
abgebrochen und laut am Zaun die anderen Kumpels beeindruckt, wenn diese da ganz
harmlos vorbeischleichen....
Ja und danach? Anschließend ist immer eine Runde Schnarchen auf dem Knuddelkissen
oder Körbchen oder einfach dort, wo man am meisten im Weg liegt angesagt (die
Zweibeiner können ja drum herum gehen oder direkt mal eine Streicheleinheit
vergeben, wenn sie schon gerade vorbei kommen....) :-)
Beste Grüße aus Duisburg
Kerstin M., Dirk H. und Pine
Neuigkeiten vom 26. April 2011
Liebe Frau Wolfinger,
nun stand der Osterhase die ganze Zeit vor der Tür und Pineto hat ihn
nicht hinein gelassen. Auf sein neues Zuhause passt er eben sehr gut auf.
Nach knapp einem halben Jahr bei uns haben wir das Gefühl, dass auch er
nun wirklich "angekommen" ist. Sein Revier ist ihm vertraut
geworden und seine Zweibeiner auch. Im Haus bewegt er sich souverän, hat seine
Lieblingsliegeplätze ausgelotet und nutzt diese auch wie es ihm gefällt.
Wichtigster Liegeplatz ist bei der bereits sommerlichen Hitze natürlich
der kühle Granitboden in der Küche. Wer im Sommer Pelz trägt, liebt eben
jede Abkühlung.
Gern genommen sind daher auch Spaziergänge am Rhein. Dieser hat auf
großen Längen in schönen, flachen Buchten einen Sandstrand gebildet, an
dem Hund frei laufen und im kühlen Wasser plantschen kann. Ein
begeisterter Schwimmer ist Pineto zwar nicht, aber jede Abkühlung bis
zum Bauchfell ist willkommen.
Eifrig hilft er auch bei der Gartenarbeit. Alle Äste, die Frauchen
abgeschnitten und in die Abfalltonne sortiert hat, werden wieder
herausgezupft und genaustens untersucht. Vielleicht kann Hund sie ja
doch noch für etwas gebrauchen. Mindestens lassen sich dicke Äste noch
als Stöckchen gebrauchen, mit denen man übermütig auf der Wiese im
Garten spielen kann.
Bei Gassigängen in seinem Revier hat er die Nase immer auf dem Boden.
Alles muss genau inspiziert werden. Uns war solch intensives
Schnupperverhalten bei Herdenschutzhunden bisher unbekannt und
eigentlich nur bei Jagdhunden geläufig. So hat halt jeder seine
liebenswerten Besonderheiten. Für den Hund wird dadurch jeder Gassigang
zur Reise mit "Schnuppertours".
Beim Familientreffen zu Ostern durfte Pineto mit ins Lokal. Sein
favorisierter Platz war unter dem großen runden Tisch an dem alle Platz
genommen hatten. Dort wurde sich umgehend entspannt auf die Seite
gelegt, so dass alle anwesenden schon fast vergessen haben, dass wir
unseren Hund dabei hatten. Niemand wurde angebellt, nicht einmal der
Kellner. Derart braves Verhalten wurde natürlich anschließend mit einem
langen Spaziergang durch den Wald belohnt. Dort war es auch schattig und
kühl, so dass der Hund nach dem langen Essenstermin endlich toben und
laufen konnte.
Gestern hatte Pineto den ersten "Intensivkontakt" mit zwei
Kindern im
Grundschulalter, die den Umgang mit (eigenen) Hunden gewohnt sind und
sich von anfänglichem Gebell nicht haben schrecken lassen. Nach knapp
zwei Stunden der Nichtbeachtung des Hundes hatte Pineto seinen Abstand
überwunden alle drei tobten schließlich auf die Wiese im Garten. Dabei
wurde Pineto nicht müde, die beiden Kids zu weiteren Spielchen mit
seinem Spielzeug einzuladen. Und wenn sie gerade keine Lust hatten,
wurde mit Nasenstübern noch mal aufdringlichst zum Spielen animiert.
Wir sind gespannt, wie es weiter geht und werden weiter berichten...
Beste Grüße
Kerstin M., Dirk H. und Pineto
27. Juli 2011

Liebe Frau Wolfinger,
mittlerweile hat sich Pineto nicht nur bei uns gut eingefunden, sondern auch beim
Rest der Familie. Typisch Herdenschutzhund dauerte es eben etwas länger, bis die
Skepsis überwunden war und er sich nun auch bei den "Hundegroßeltern" gut
eingefunden hat. Da wird dann gerne auch mal um den Tisch geschlichen, wenn alle
essen, es könnte ja was für den Vierbeiner dabei sein...
Gassigehen ist auch immer wieder gerne genommen. Pineto hat sich zum richtigen
Land-Ei entwickelt und ist froh, dass er das Gewusel der Großstadt nicht ertragen
muss. Das merkt man besonders, wenn man ihn dann doch einmal mit in die City zum
Einkaufen nimmt. Er fühlt sich dort nicht wohl und ist überfordert und gestresst ob
der vielen Menschen und Geschehnisse, die dann auf ihn einwirken. Ein
Herdenschutzhund braucht eben Übersicht und die ist im Großstadtgewirr schon für die
Zweibeiner schwer zu bekommen.

Viel lieber geht er ohne Leine durch seine geliebten Wälder und Felder, die jetzt
gerade geerntet werden und auf denen man herrlich die Tauben, Rebhühner und Fasane
mit Gebell erschrecken kann.
Gerne genommen ist bei den sommerlichen Temperaturen natürlich auch ein Bad im
Rhein, der einen schönen Sandstrand hat und für Hunde ein toller Spielplatz ist. Da
wird sich dann auch gerne mal zum Verschnaufen für einige Minuten hingelegt und die
erfrischende Kühle genossen. Seit seine Freundin NALA (Labrador) Pineto gezeigt hat,
wie man ins Wasser geht und Stöckchen heraus holt, ist er kaum noch aus dem Wasser
zu bekommen und freut sich immer sehr, wenn es wieder an den Rhein geht. Dies auch
gern in Begleitung vieler Hundekumpels, mit denen wir etwa einmal im Monat eine
geführte Hunderunde (Leitung von einer Hundetrainerin) machen.
Wer so viel erlebt, hat abends dann auch keine Probleme (direkt neben seinem
Lieblingsspielzeug) einzuschlafen.
Liebe Grüße
Kerstin M., Dirk H. und Pineto