Zwei Jahre lang musste Pupo in einem öffentlichen Tierheim in Italien aushalten bevor er befreit wurde und in eine Privatpension
ziehen konnte. Wer einmal in einem dieser Heime gewesen ist, weiß, was für einen unerträglichen Stress die Hunde dort
erleiden müssen. Für einen sensiblen Settermix wie Pupo ist das Leben dort eine Katastrophe. Wen wundert es da, dass Pupo im
Laufe dieser Zeit zu einem verängstigten Fellbündel geworden ist?
Mittlerweile entwickelt er sich aber in der Ruhe der gesicherten Umgebung wieder zu einem normalen Hund - soweit ihm das ohne ein
eigenes Zuhause und liebevolle Betreuung überhaupt möglich ist. Denn Pupo ist ein zart besaiteter Hund, der die leisen
Töne liebt. Er hat große Fortschritte gemacht, zuckt nicht mehr bei jedem lauten Ton zusammen und fasst zunehmend Vertrauen
zu seinen Pflegern. Stille Schmusestunden liebt er am meisten, dann genießt er sanft die Nähe der Menschen und erwidert
vorsichtig ihre Zuneigung. Er ist ein Setter im Miniaturformat, den man einfach liebhaben und behüten muss.
Auch ansonsten glänzt Pupo mit einem ausgesprochen liebenswerten Charakter. Er versucht immer, seinen Menschen alles recht zu
machen, geht gut an der Leine und begreift schnell, was man von ihm erwartet. Pupo ist ausgesprochen gut sozialisiert, mit Hunden
verträgt er sich genauso gut wie mit Katzen. Kinder stellen allerdings ein Problem für ihn dar, wenn sie nicht schon
älter und sehr verständig sind. Er kennt ihre vehemente Körpersprache nicht und erschrickt schnell, wenn sie sich
etwas heftiger bewegen oder laut sind. Allerdings ist er absolut aggressionslos dabei - ein Haushalt ohne Kinder würde ihm trotzdem
sehr entgegen kommen.
Im Haus wird Pupo settergemäß ruhig und nahezu unauffällig sein. Es kann aber gut sein, dass er - sobald er
eingewöhnt ist und wieder etwas Selbstvertrauen getankt hat - im Freien die ausgeprägte Bewegungsfreude aller Setter
entfaltet. Seine neue Familie sollte daher aktiv sein und Spaß an langen Spaziergängen haben.
Pupo braucht dringend Menschen, die ihn lieben und beschützen, ohne ihm eine Glasglocke aus Fürsorge über zu stülpen.
Auch eine Pflegestelle würde ihm schon sehr helfen, da er dann die laute und aggressive Umgebung mit den vielen Hunden verlassen
kann. Er benötigt großes Verständnis und leise Zuwendung, dann blüht er auf und entfaltet wieder ein wenig von
dem unbeschwerten jungen Rüden, der er einmal gewesen sein muss. Ein zweiter Hund in seinem Zuhause würde ihm sicherlich
helfen, seine Vergangenheit schneller hinter sich zu lassen. Aber auch hingebungsvolle Menschen werden es bald schaffen, ihn aus
seinem Trauma herauszulocken. Ein absolut treuer, liebender Freund fürs Leben wird ihnen dafür sicher sein.
Pupo hat eine Familie in Italien gefunden und konnte das Tierheim verlassen.
Vermittelt im Juni 2010