'Sanfte Riesin' wurde Dana in ihrem Tierheim genannt, denn mit ihren
65 cm Schulterhöhe gehört sie zu den größten Insassen dort - aber
auch zu den sanftmütigsten. Vermutlich ist sie eine gelungene Mischung
aus English Setter und Maremmano - von beiden Seiten hat sie sich auf
alle Fälle das Beste ausgesucht. Sie besitzt einen wunderbaren Charakter
mit einer fast grenzenlosen Geduld anderen Hunden gegenüber und einer
großen Gemütsruhe. Ihr momentaner Gehegegenosse strapaziert sie tagein,
tagaus mit ungebremster Lebhaftigkeit, die sie mit nicht enden wollender
Geduld über sich ergehen lässt. Dabei strahlt sie ihre Ausgeglichenheit
auf ihn ab und dämpft sein Verhalten, ohne mehr dazu tun zu müssen.
Genauso lieb, wie sie mit Hunden umgeht, zeigt sie sich gegenüber
Zweibeinern. Mehr als alles andere genießt sie sanfte Schmusestunden
mit Menschen, die sich Zeit für sie nehmen und endlos in ihrem weichen
Fell herum kraulen. Dana ist kein Hund, der fordert, aber wenn endlich
jemand Zeit für sie hat, zeigt sie in ihrer ruhigen Art sehr deutlich
ihre Dankbarkeit und wie sehr sie sich darüber freut, beachtet zu werden.
Dabei hatte sie nicht immer Menschen um sich, die sie gut behandelt
haben. Ursprünglich gehörte Dana einem Mann, der 2 Hündinnen besaß,
sich aber nicht um sie kümmerte. Aus den 2 Hunden wurden im Laufe
weniger Jahre 20 und als Danas Besitzer alles zu viel wurde, verteilte
er die Hunde einfach auf verschiedene Tierheime. Dana landete zusammen
mit einer Cousine in einem Canile, das für seine schlechte Haltung
berüchtigt war. Vermittelt wurden Hunde dort gar nicht, viele lebten
lebenslang angekettet auf der bloßen Erde, ohne jeden Schutz vor der
Witterung. Nur der Tod brachte ihnen Erlösung aus der ratten- und
unratverseuchten Situation. Dana und ihre Cousine gehörten zu den 280
Überlebenden, die nach der Konfiszierung in ein anderes Heim übersiedeln
durften.
Aber bei ihrer Größe und ihrem Alter hat sie in Italien keine Chance
auf Vermittlung. Und auch ihr leichtes Übergewicht (das zur Zeit mit
Diätfutter 'bekämpft' wird) trägt nicht gerade zu einem neuen Zuhause
bei. Zu allem Überfluss wurde beim letzten Mittelmeertest auch noch
ein grenzwertiger Leishmaniosetiter von 1:80 bei ihr festgestellt. Erst
die Nachuntersuchung wird ergeben, ob sie tatsächlich erkrankt ist oder
ob der Blutwert lediglich ein 'Fehlalarm' war. Da sie aber keinerlei
Anzeichen der Krankheit zeigt, hoffen wir sehr, dass sie tatsächlich so
pumperlgesund ist, wie sie aussieht.
Abgesehen davon ist Dana aber ein Traum von einem Hund. Deshalb hoffen
wir sehr, dass sich das Urteil 'lebenslänglich' für sie doch noch abwenden
lässt und sie nicht den Rest ihrer Tage im Canile verbringen muss.
Dana braucht sensible und verständnisvolle Menschen, die damit umgehen
können, dass sie nichts kennt und seit langen Jahren nichts als ihr
Gehege gesehen hat. Ihr Nachholbedarf in Sachen 'normales Leben' ist groß
und es wird eine Weile dauern, bis sie alles gelernt hat, was ein
Familienhund wissen muss. Da sie das Leben in einem Haus noch nicht
kennt, wäre es schön, wenn sie ein eigenes Grundstück zur Verfügung
hätte. Am wichtigsten aber sind Menschen für sie, die ihr die gleiche
Liebe und Geduld entgegen bringen, mit der Dana dem Leben bisher
begegnet ist. Sie hat es so sehr verdient!
Neuigkeiten vom 10. Dezember
Seit Mitte November ist Dana auf einer Pflegestelle in der Schweiz und lebt sich dort immer besser ein. Sie ist eine
unglaublich liebe, schmusige Maus und sehr auf ihren Menschen bezogen. Im Haus bewegt sie sich ganz locker und angstfrei.
Sie war binnen kürzester Zeit stubenrein und meldet sich, wenn sie raus muss.
Die Spaziergänge auf der Straße machen ihr noch etwas Angst, sie hat ja noch nie etwas anderes als das Canile
gesehen und die Menge der Eindrücke überfordert sie manchmal noch ein wenig. Aber auch das wird von Tag zu Tag besser.
Zweimal hat sie es geschafft, sich vor Angst aus dem Halsband zu winden, aber ihr Übergewicht (an dem fleißig
gearbeitet wird) hindert sie daran, schneller zu laufen, als derjenige, der sie wieder einfangen muss

. Mit einem neuen Geschirr
läuft sie jetzt aber sicher und versucht tapfer, sich mit der Reizüberflutung zu arrangieren, die draußen auf
sie einprasselt.
Einen Besuch beim Hundefriseur hat Dana schon problemlos überstanden. Seitdem ist ihr Fell wieder ohne Verfilzungen und
sie glänzt seidig. Wenn sie etwas besser eingewöhnt ist, steht ein Besuch beim Zahnarzt an, denn auch ihre Zähne
lassen sehr zu wünschen übrig. Und an den Pfunden, die sie überflüssigerweise mit sich herumschleppt,
wird jeden Tag ein wenig mehr gearbeitet. Aber bis sie wieder 'gertenschlank' ist, wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen.
Nach kurzem Zwischenaufenthalt in einer Pflegestelle hat Dana den Sprung in ihr eigenes
Zuhause geschafft und ist am 19. Januar 2011 nach Rehburg gezogen.