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18. September 2011

Dentino

Dentino Dentino Dentino Dentino


"Zähnchen" heißt übersetzt Dentino und den Namen trägt er nicht von ungefähr. Einst zierte seine entzückende Schnute ein seitlich herausstehender Eckzahn, der ihm ein außergewöhnlich freches Aussehen verlieh. Mittlerweile ist dieses Markenzeichen abgebrochen, was Dentinos Charme aber keinen Abbruch getan hat. Den bekommt man aber nicht gleich zu spüren, man muss sich die Gunst des Kleinen schon ein wenig erarbeiten - und das hat seinen Grund.

Dentinos Leben begann in einer der italienischen Hundehöllen. Dort wurde er in einer Massengruppe von kleinen Hunden gehalten - oder besser gesagt: Er durfte dort vor sich hin vegetieren. Abgesehen von den sowieso schon schrecklichen Bedingungen, unter denen alle Fellnasen dort litten, hatte Dentino noch das Problem, dass er von den anderen Hunden massiv gemobbt wurde. Und das über lange Jahre. Er hatte wenig Chance gegen die Übermacht, schließlich zählte er zu den Kleinsten der Truppe. All diese Anfeindungen, sowohl von menschlicher als auch von Seiten seiner Artgenossen, haben ihn über die Jahre misstrauisch werden lassen. Er lernte, sich unsichtbar zu machen und niemandem mehr auf den ersten Blick zu trauen.

Aber wie so viele Hunde hat er sich trotz allem den Willen bewahrt, auf Menschen und Tiere zuzugehen und seine Vorsicht nach einiger Zeit in Frage zu stellen. Dentino ist dabei nie aggressiv, er läuft auch nicht weg. Er versteckt sich bloß und ist dann einfach nicht mehr zu sehen.

Wenn der kleine Mann allerdings erst mal Vertrauen gefasst hat, entpuppt er sich zum Kampfschmuser seines Jahrgangs. Er liegt selig im Arm seiner Menschen und kann kuscheln wie ein kleiner Welpe. In solchen Augenblicken wird deutlich, wie viel Nachholbedarf Dentino in Sachen Liebe und Zärtlichkeit hat. Und wir finden, dass er es unbedingt verdient hat, in seinen letzten Jahren all das zu bekommen, was ihm lebenslang versagt wurde.

Dentino braucht eigentlich nur noch einen Menschen, vielleicht zwei, die sich um ihn kümmern. Zu viel Lärm und Radau in seinem Zuhause ist ihm zu anstrengend. Er verzichtet auch freiwillig auf Hundegesellschaft (obwohl er gegen eine nette, höfliche Hundedame passenden Alters nichts einzuwenden hätte). Er möchte einmal in seinem Leben angstfrei und geborgen sein dürfen, möchte sich sicher fühlen und all die Schmuseeinheiten für sich (zumindest fast) allein beanspruchen können, die er früher nie erhalten hat. Er geht noch gern spazieren, aber gemütliche Sofaschmusestunden sind ihm wichtiger.

Dentino Dentino Dentino
Dentino Dentino Dentino


Terriermäßig ist er trotz seines Alters nach wie vor sehr wach, aktiv und an allem interessiert. Er hält auch gern mal mit jüngeren und größeren Hunden mit und versteht sich mit fast allen. Im Canile lebt er derzeit in einer gemischten Gruppe zusammen mit kleinen und größeren Hunden. Aber wichtig ist ihm das alles gar nicht mehr so sehr. Wichtig wäre ihm, geliebt zu werden - und diese Liebe bedingungslos erwidern zu dürfen.

Vielleicht können Sie diesem kleinen Kerl so tief in die Seele sehen, wie wir das können. Und vielleicht erkennen Sie dahinter den entzückenden Kerl, den wir so mögen. Mal ehrlich, kann man solch einem Herzensbrecher widerstehen? Nun los, so schwer ist es nicht - irgendwo ist doch noch ein kleines Sofaeckchen für ihn frei - alles andere wäre gelogen ...



Im Dezember 2011
bekam der kleine Dentino sein erstes Paket von seiner Patin. Wusste er erst so gar nicht, wie ihm geschah, ließ er sich dann aber doch von den feinen Düften überzeugen - vor allem, bevor sein großer Hundefreund ihm das ganze leckere Zeug wegschnappen würde!
Das weiche, warme Hundebett hat er inzwischen vollends in Beschlag genommen. Er kuschelt sich darauf ein und sagt: Meins!
Herzlichen Dank an seine liebe Patin, die ihm das ermöglicht hat!

Dentino Dentino
Dentino Dentino


Dentino kam rechtzeitig zu Weihnachten in seinem neuen Leben an.
In Königsbrunn bei Augsburg war tatsächlich noch das passende Sofaeckchen frei für den kleinen Hundemann.


Vermittelt im Dezember 2011

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