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28. August 2011

Eolo

Die traurige Geschichte von Eolo...

Eolo


Wir haben im Januar 2011 einen Anruf wegen eines Hundes erhalten, welcher in schlechtem Zustand in San Giuliano Milanese gefunden wurde.
Der Hund hätte ein Loch am Ohr und könnte nur mit Mühe die Pfoten heben.
Wir haben sofort bemerkt, dass die Lage kritisch ist, als wir den Hund abgeholt haben. Eolo
Eolo


Er konnte sich nicht mal mehr selber auf den Beinen halten, das rechte Ohr hatte ein riesiges Loch, so dass praktisch nur noch der Rand des Ohres übrig blieb. Am ganzen Ohr bis zur rechten Schnauzenseite war das Fleisch nekrotisch, ein Teil der Lefze fehlte.
Der arme Kerl wurde sofort in die Klinik gebracht und dort behandelt. Wir haben ihn auf den Namen Eolo getauft.

Eolo Eolo Eolo

Eolo

Es stellte sich heraus, dass Eolo angeschossen wurde und mehr als 50 Kugeln in Ohr und Kopf hatte. Die Behandlung war langwierig, mehrmals musste abgestorbenes Gewebe entfernt werden und schließlich wurde durch plastische Chirurgie die Lefze rekonstruiert. Eolo befand sich beinahe 3 Monate in der Tierklinik.
Er erwies sich in dieser Zeit als vorbildlicher Patient, war immmer geduldig und freundlich zu allen Zwei- und Vierbeinern, mit denen er sich bald anfreundete.
Er hatte einen unglaublichen Lebenswillen, nahm zu und erholte sich von seinen Verletzungen.

Eolo Eolo Eolo



...mit einem guten Ende!

Denn Eolo fand eine liebe Familie in Deutschland, die den netten Hundemann inzwischen adoptiert hat und versucht, ihn für die Dinge zu entschädigen, die andere Menschen an ihm verbrochen haben.


Bericht vom 25. August 2011

Hallo Frau Meier,

Eolo geht es sehr gut.
Eolo Er ist inzwischen kastriert. Seine Fäden wollte er sich selber entfernen. Er hatte nur einen Stoffbody bekommen, aber den hat er immer zur Seite geschoben und an den Fäden genagt. Nachdem 2 Fäden gefehlt haben, hat er doch noch einen Kragen um den Hals bekommen (wenn jemand zu Hause war, ist er natürlich ohne gelaufen).

Wir machen inzwischen einmal in der Woche mit einer Hundetrainerin Übungen, die wir zu Hause weiterüben sollen. Ab Ende September besuchen wir dann einen Kurs in der Hundeschule. Als die Hundetrainerin (ist auch Hundepsychologin) bei uns zu Hause war und gesehen hat, wie Eolo und Silva miteinander spielen, hat sie gesagt, dass wir keinen besseren Partner für Silva bzw. für Eolo hätten aussuchen können. Sie verstehen sich einfach sehr gut.

Eolo kommt gut damit klar, dass ich halbtags arbeite. Es macht ihm nichts aus, wenn ich zur Haustüre rausgehe. Silva und Eolo bekommen immer Leckerchen in Zeitungspapier eingewickelt, welches sie dann auspacken müssen, außerdem einen Kong und Hundeknochen. Das macht beiden Spaß und hält Eolo davon ab, andere Gegenstände zu zernagen.

Wir müssen nur noch üben, dass er auch mal alleine zu Hause bleibt, wenn ich z. B. mit Silva alleine spazieren gehen möchte, um Übungen zu machen. Dann bellt er. Aber ich denke, dass wir das hinbekommen.

Viele Grüße von uns allen
Familie P.

Eolo Eolo
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Neue Bilder vom 18. September 2011

Eolo Eolo Eolo




10. Juni 2012: Letzte Grüße von Eolo

Hallo Corinna,

leider habe ich keine guten Nachrichten von Eolo. Ich musste ihn am 5. Juni abends einschläfern lassen.

Ich hatte ja bereits Anfang diesen Jahres erzählt, dass Eolo Ende Dezember, Anfang Januar Blasensteine hatte. Durch die Behandlung unserer Tierärztin waren sie sehr schnell wieder verschwunden. Es war jedoch immer noch Blut im Urin vorhanden und Eolo musste immer noch sehr oft pinkeln und blieb dabei auch sehr lange stehen. Eolo

Daraufhin wurde eine Ultraschalluntersuchung der Blase gemacht und man hat eine Wucherung darin gesehen. Er bekam dann Antibiotika, aber bei der nächsten Ultraschalluntersuchung sah man keine Veränderung der Wucherung. Diese Wucherung hat sich als bösartiger, sehr schnell wachsender Tumor herausgestellt.
Leider konnte man nicht viel machen. Der Tumor wächst von der Blase in die Muskulatur der Harnleiter und man kann dies deshalb nicht operieren

Wir versuchten es noch mit Chemotherapie (die ihn aber zu sehr mitnahm) und Homöopathie.
Leider zeigte beides bei diesem bösartigen Tumor überhaupt keine Wirkung. Der Tumor wuchs riesig und schnell. Es war erschreckend.

Und Eolo war so ruhig. Er wollte schon gar nicht mehr raus zum Pinkeln, weil er durch den Druck vom Tumor ständig musste. Er lag die letzten 2 Tage fast nur, beobachtete aber alles, sein Kopf und seine Augen gingen immer mit und er schlief dabei immer wieder fest ein. Es war so traurig.

An seinem letzten Tag wollte ich ihn nicht mehr mit nach draußen nehmen, weil ich dachte, dass er unsere kleine Morgenrunde nicht mehr schafft. Aber als ich Silva ganz leise anleinte stand er auf der Matte und wollte mit. Also kam er mit. Und das war gut. Wir trafen unterwegs noch 2 seiner Hundefreunde, denen er freudig entgegenlief. Er merkte aber, dass er nicht mehr springen konnte und kam dann wieder zu mir um zuzuschauen, wie Silva mit den beiden herumsprang. Danach gingen wir wieder heim.

Zu Hause legte er sich wieder zu mir und schlief immer wieder tief ein. Dann kam unsere Tierärztin. Eolo blieb in seinem Körbchen liegen. Er rührte sich nicht, schaute nur. Er war einfach erschöpft.
Ich war bei ihm, streichelte ihn und sprach mit ihm und Eolo legte seinen Kopf in meine Hand während er für immer einschlief.

Wir hatten noch nie so einen tollen Hund wie ihn. Er war immer fröhlich, aufmerksam und sehr lernbegierig, kam, wenn man ihn rief freudig zurück. Er hatte mit nichts Probleme. Er schaute sich alles genau an und dann war es in Ordnung. In seinem ersten halben Jahr bei uns trug er ständig eine Plüschente mit sich herum und nahm sie auch mit ins Körbchen. Besuchern bot er sie allerdings auch an.

In der Hundeschule machte er alles richtig und er war bei allen Hunden beliebt. Es gab keinen einzigen Hund, den er nicht zum Spielen animieren konnte, selbst die Hunde, die sonst nicht mehr spielen wollten. Auch unsere Silva sprang und spielte mit ihren 10 Jahren noch immer sehr gerne und oft mit Eolo.
Alle sind sich einig, das Eolo ein ungewöhnlich liebevoller Hund war. Seine anfängliche Knabberei ließ nach und er nagte nur noch an ihm überlassenen Hundeknochen. Auch an das halbtags mit Silva alleine daheim bleiben war für ihn zuletzt in Ordnung. Ich sage ja, er hat alles richtig gemacht, wir haben nicht ein einziges Mal mit ihm schimpfen müssen, weil er uns immer vorher so charmant angeschaut hat, ob es in Ordnung ist, was er machte.

Es ist so ungerecht. Eolo hatte so Schlimmes in seinem Leben mitgemacht, er ist trotzdem ein so lieber Hund geblieben und hätte es verdient noch viele Jahre bei uns ein schönes Leben zu haben und nicht schon nach so kurzer Zeit an so einer schrecklichen Krankheit zu sterben.

Wir vermissen unseren italienischen Charmeur unendlich und sind sehr traurig!

Brigitte und Rolf P. mit Silva

Eolo



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