Als man Ginger in den Straßen Akyakas fand, war sie gerade ein paar Wochen alt und wie alle Hunde, die in dem Alter
ausgesetzt werden, in einem ziemlich desolaten Gesundheitszustand. Voller Parasiten und unterernährt, dazu auch noch fast
nackt wegen eines Räudebefalls, versuchte sie irgendwie am Leben zu bleiben. Sie wurde von den dortigen Tierschützern
eingefangen, in der Quarantänestation aufgepäppelt und gesund gepflegt.
Nachdem sie alt genug war, integrierte man sie vorübergehend wieder in das Straßenhundrudel und dort entwickelte
sie sich gut weiter. Zwar ist Ginger eine anfangs scheue und Fremden (auch Hunden) gegenüber unterwürfige kleine
Hündin - kein Wunder, wenn man als Baby auf die Straße geschmissen wird und lernen muss, irgendwie durchzukommen,
aber sie ist eine sehr zärtliche Hündin und liebt Menschen über alles. Nichts geht bei ihr über
Streicheleinheiten mit Zweibeinern, die sie kennt und denen sie vertraut.
Überhaupt hat Ginger einen wundervollen Charakter. Sie ist sehr gut sozialisiert, versteht sich mit jedem Hund und ordnet
sich in jedem Fall unter. Streit gibt es mit ihr nie. Bei Menschen braucht sie eine kurze Zeit, bis sie Vertrauen gefasst hat.
Dann zeigt sie sich aber als unverbrüchlich treue, sehr anhängliche und zuverlässige Begleiterin, die mit
ihrer Intelligenz alles Neue leicht erfasst und immer versucht, alles richtig zu machen.
Kinder findet sie unglaublich toll, sie kann stundenlang mit ihnen spielen und schmusen und ist ihnen ein toller Kumpel. Dabei
zeigt sie sich von ihrer fröhlichen Welpenseite und kommt ganz aus sich heraus. Und wenn Ginger sich freut, sieht man
eine besondere Eigenschaft an ihr, die nur wenige Hunde haben: Die Kleine kann richtig lachen! Sie zeigt dann ihre Zähne
und grinst über das ganze Gesichtchen vor Glück.
Als Ginger ein halbes Jahr alt war, wurde sie von einer der Tierschützerinnen in Pflege genommen, damit sie sich an ein
Leben im Haus gewöhnt und alles kennenlernt, was ein guter Familienhund wissen muss. Ihre Intelligenz kam ihr jetzt sehr
zugute, denn sie begriff schnell, was man von ihr wollte, war binnen kürzester Zeit stubenrein und leinenführig
(sie geht freiwillig gut bei Fuß) und integrierte sich nahtlos in das ungewohnte Menschenleben.
Mittlerweile kennt sie die grundlegenden Befehle, weiß sich zu benehmen, bleibt ruhig allein im Haus und hat gelernt,
Auto zu fahren (zumindest als Beifahrer
. Ginger ist trotz ihrer
Vorsicht sehr neugierig und erschnuppert sich mit Begeisterung ihre Welt. Ein sanftes NEIN genügt aber, um sie sofort
am Weitermachen zu hindern. Und wenn sie dann zur Belohnung ihren geliebten Kauknochen bekommt, dann ist ihre Welt wieder
in Ordnung.
In fremder Umgebung ist Ginger nach wie vor scheu und zeigt sich sehr unterwürfig - das hat sie in ihren ersten
Lebenswochen gebraucht, um zu überleben und dieses Verhalten wird sie wohl nie mehr ganz ablegen. Sie braucht ein wenig
Zeit, bis sie sich eingewöhnt hat und sicher wird. Aber in ihrer scheuen, sanften und trotzdem so liebevollen Art ist
sie ungeheuer anziehend und beschützenswert.
Ginger ist kastriert, komplett geimpft, gechipt und kann jederzeit in die EU ausreisen. Ihr fehlen dazu nur noch Menschen, die sich genauso von ihrer sanften, scheuen Art bezaubern lassen, wie wir.
Auch Ginger hatte Glück und konnte schnell bei einer lieben Familie einziehen.