Als sie ins Canile kam, war Rosa noch jung und sie kam nicht allein. Zusammen mit ihren Schwestern Montefiore und Carlotta wurde sie gegen einen älteren Rüden eingetauscht, der nach einer orthopädischen OP nicht mehr auf dem Kiesuntergrund von Canalba laufen durfte. Ein anderes, privates Tierheim übernahm seine Pflege und dafür wechselten die drei Schwestern frisch kastriert nach Canalba.

Rosa war von Anfang an die Schüchternste in dem Dreigestirn. Aber trotzdem unglaublich lieb und sanftmütig. Schüchtern ist sie fast ihr ganzes Leben lang geblieben, immer etwas im Hintergrund, niemals aufdringlich, die Letzte, die sich Streicheleinheiten oder ein Leckerli abgeholt hat. Erst in der letzten Zeit integrierte sie sich in der Pensionärsecke des großen Rudels vorn beim Büro und fühlte sich sichtlich wohl in der Sicherheit ihrer Freundesgruppe. Sie wurde in dieser Zeit zutraulicher, kam freiwillig zum Schmusen und gab ihre Zurückhaltung auch Fremden gegenüber auf.



Aber Rosa hatte ein Problem. Auf ihrer Zunge hatte sich schon in jungen Jahren ein Plattenepithelkarzinom gebildet, das inoperabel war, sich aber über all die Zeit relativ zurückhaltend verhielt. Ihr Leben lang hat sie mit diesem Makel leben und darunter leiden müssen. Aber trotz allem hatte sie in Canalba ein Zuhause mit Hundefreunden, die sie ihr Leben lang begleiteten. Und sie hatte Menschen um sich, die sie liebten und die ihr halfen, mit ihrer Krankheit umzugehen. Bis es nicht mehr ging. Zum Schluss wurde der Krebs, der sich lange kaum bemerkbar gemacht hatte, aggressiv und fraß sich durch den beweglichen Teil der Zunge. Als sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnte, haben wir sie von ihrem Leiden erlösen müssen.

Rosa starb am 25. Januar 2011. Sie wurde 11 Jahre alt.