Neuigkeiten vom 17. Juni 2011
Spagna und Dante sind in der Welt von Sina & Mike angekommen. Und wir umgekehrt in ihrer Welt.
Vielleicht lesen dieses Update auch gerade Menschen, die sicher das erste Mal überlegen, einen Hund aus dem
Tierschutz bei sich aufzunehmen. An alle die, die dies in Erwägung ziehen: unbedingt machen!
Sicher sind diese Hunde "anders". Im Fall von Dante mussten wir anerkennen, dass er "seine" Zeit
braucht, um wirklich Dante sein zu können. Um hier nichts zu verbergen: die ersten 1-2 Wochen war es nicht einfach.
Er wusste, ganz anders als Spagna, die uns sofort in die Arme flog, überhaupt nicht wo er nun gelandet war. Er zog sich
zurück, in seine "Schutzwelt". Autos waren der größte Feind, fremde Menschen machten ihm Angst, Straßenbahnen
lösten Panikattacken aus.
Nur einige Wochen später springt er als Erster ins Auto, begrüßt alle Menschen freudig auf der Straße. Mittlerweile
hat er eine Größe von 65 cm erreicht, bei 40 Kilo Gewicht. Und er ist erst 10 Monate alt. Dennoch haben wir noch nie vorher
erlebt, wie so ein Watz uns sehr, sehr zärtlich am Morgen weckt. Er steht neben dem Bett, lautlos, und freut sich unglaublich,
wenn wir auf seinen "Weckruf" hören.
Wir wussten nicht, wie er auf Kinder reagiert. Vor einigen Tagen war es dann soweit. Freunde besuchten uns mit ihrem Sohn,
der gerade erst laufen kann. Und hier geschah etwas wirklich Herzergreifendes. Der kleine Sohn tippelte langsam in den
Flur unseres Hauses. Spagna begrüßte ihn (sie liebte Kinder von Anfang an) auf "ihre Art", sehr stürmisch. Dante
hingegen reagierte viel sensibler. Ähnlich wie er es bei sehr kleinen Hunden tut, legte er sich auf den Boden vor das Kind.
Als ob er sagen wollte: "ich bin Dir sicher zu groß, schau mal...ich mache mich klein...dann sind wir eher auf einer Ebene.
Ich komm mal zu Dir runter, dann ist es einfacher".
Wir haben seit 20 Jahren Hunde, Spagna und Dante sind anders. Und wir wissen das heute sehr zu schätzen! Spagna ist der
Clown geblieben. Das war schon im Canile so. Anfangs neigte sie dazu ihren eigenen Weg zu gehen, wenn man sie von der Leine
ließ. Nach kurzer Zeit hat sie aber begriffen, dass sie uns vielleicht doch nicht mehr verlieren möchte. Sie genießt die absolute
Nähe, die sie scheinbar auch braucht. Wir gestehen ihr zu, dass sie uns in der Nacht besuchen darf. Der Länge nach, auf dem
Rücken, liegt sie zwischen uns. Spricht man sie darauf an, spielt sie am liebsten "toter Hund". Sie macht die Augen
nicht auf, hört plötzlich nichts mehr. Sie tut also alles, um diesen Ort nicht mehr verlassen zu müssen.
Zusammen mit Dante besucht sie 2-3 Mal die Woche die Hundeschule. Welchen Spaß das macht, zeigen die Fotos. An dieser Stelle
raten wir dringend: auch wenn es einen gewissen Zeitaufwand erfordert: besucht eine Hundeschule, eine die positiv arbeitet,
gerade Hunde aus dem Tierschutz werden es Euch danken! Es tut nicht nur den Besitzern gut, die immer wieder etwas dazu lernen,
auch die Hunde haben wahnsinnigen Spaß und sind mit "Freunden" zusammen.
Während ich Euch das schreibe, sind Spagna und Dante aus dem Garten gekommen. Ich habe sie nicht gehört. Spagna liegt auf
ihrer Lieblingsdecke, und unter meinem Schreibtisch bebt es. Es ist das Schnarchen von Dante. Das sind die Momente, in denen
man sich sagt: Alles richtig gemacht! So wie beim letzten Mal, als wir einen Zwischenstand durchgegeben haben sei allen gesagt:
Gebt diesen Hunden, die noch im Canile sind, ein gutes Zuhause. Sie zahlen es Euch auf ihre Art 1000 Mal zurück.
Spagna und Dante haben übrigens ihr eigenes Facebook-Profil! Sind schließlich moderne Hunde geworden. Ihr findet sie
unter "Spagna Dante". Dort gibt es immer wieder, fast täglich, kleine Zwischenmeldungen. Ihr seid herzlich willkommen.
Liebe Grüße aus Köln!
Spagna, Dante, Sina & Mike