Hallo Ihr Lieben,
heute hat uns Athos verlassen.
Für mich war ER Canalba !!
Ciao Athos, mein Großer, Du wirst mir sehr fehlen!
Traurige Grüße
Charlotte
3. September 2008
Ein großer, alter Maremmano ist Athos und ewig im Canile ist er auch schon. Ungefähr 1995 muss
es gewesen sein, als er kam, dazu auch noch auf eine sehr unschöne Weise: Das Auto, das ihn brachte,
haben wir sogar gesehen, aber nur sehr kurz. Was wir dafür aber mit Entsetzen um so deutlicher sahen,
war eine kleine weiße Fellkugel, die in hohem Bogen aus dem fahrenden Wagen geschmissen wurde und
auf der viel befahrenen Landstraße vor dem Canile landete. Und wie in Zeitlupe sahen wir das
nachfolgende Auto, das über ihn rollte. Eigentlich hätte er tot sein müssen, aber er hat
es überlebt. Verletzt zwar, aber nicht tödlich. Der Tierarzt hat ihn wieder zusammengeflickt
und Athos ist ein fast normaler Hund geworden. Einzig der Umstand, dass er nach jedem 3. Schritt einen
kleinen Balletthüpfer einlegt, erinnert an seine Vergangenheit.
Seitdem hat Athos sich geweigert, das Canile wieder zu verlassen. Er war eine Zeitlang in Italien
auf Distanz adoptiert, aber als die Leute ihn besuchen kamen, hat er sich verzogen, als würde er
befürchten, dass sie ihn mitnehmen wollen. In die Nähe des großen Tores geht er nie,
obwohl er könnte. Nun gehört er schön lange zum Inventar und ist aus Canalba nicht mehr
wegzudenken. Er lebt im großen Rudel und sein Stammplatz ist in der Futterküche hinter den
alten Schlachthaus-Geräten. Dort ist er in der Nähe der Menschen und kann immer mal wieder
eine kleine Portion Streicheleinheiten abholen. Und dort hat er seine Ruhe.
Denn eigentlich ist Athos der Trubel der anderen Hunde meist zuviel. Ein Gemütshund ist er, immer
ruhig und ausgeglichen. Nur wenn ihn eine der anderen Fellnasen mal wirklich nervt, dann sagt er seine
Meinung und kann ungemütlich werden. Aber das kommt fast nie vor, denn akzeptieren tun sie ihn alle.
Kein Wunder bei den Körpermaßen! Und dann gibt es noch was, was ihn ganz fürchterlich nervt
und das sind die Schwalben. Er liegt oder sitzt gern in der Sonne auf der Stufe in den immer offenen
Toren zur Futterküche und wenn die Luftkünstler dort ein- und ausfliegen, um ihre Nester zu
bauen, dann begleitet er ihr Tun mit ausdauerndem genervtem Bellen. Nicht, dass sie sich davon stören
ließen, aber das bremst ihn nicht in seiner Ausdauer.
Ansonsten merkt man von Athos nicht so viel, denn er schläft gern und viel und buhlt nicht gerade
um die Zuneigung der Pflegerinnen. Es reicht ihm, wenn er alle Naslang ein paar Streicheleinheiten
abbekommt und einen Extrahappen vom guten Futter. Aber gerade weil er so genügsam ist und so wenig
Aufhebens von sich macht, möchten wir ihn zumindest zum Patenhund machen. Denn auch er ist
glücklich, wenn sich jemand speziell um ihn kümmert und nach all den langen Jahren hat er es
mehr als verdient, jemanden zu haben, der ihn unterstützt – sowohl finanziell als auch mit hier oder
da einem kleinen Päckchen.
Wer hat ein Herz für den stillen, sanften Riesen?
Melanie Stallhofer ist seit 2008 Paketpatin von Athos und
wir sind sicher, dass der liebe Kerl
diese besondere Aufmerksamkeit zu schätzen weiß.
April 2011: Svenja Schörken möchte Athos mit einem gelegentlichen Paket seinen Lebensabend
verschönen.
Und mit einer regelmässigen Finanzspritze wird ihm künftig Bettina Heckert
unter die Arme greifen.
Im Namen von Athos - vielen Dank! adopTiere e.V.
01. August 2008
Geschenk von Lia Kiker
Eigentlich war Athos gar nicht für ein Geschenk vorgesehen, aber wir hatten ein Päckchen
für Beethoven dabei und der ist ja in der Zwischenzeit zum Privathund avanciert. Erst haben wir
überlegt, es ihm hinterher zu schicken, aber sein neues Frauchen sorgt prächtig für ihn
und im Tierheim gibt es so viele Hunde, denen es schlechter geht, dass wir entschieden haben, einen
anderen Hund damit zu beglücken. Wir hoffen, dass wir damit im Sinne der Paten handeln, die sich
so viel Mühe für die Hunde geben – im Sinne der Hunde ist es sicherlich.
Als wir nach einem Ersatz für Beethoven suchten, fiel unsere Wahl auf Athos. Dieser friedliche,
alte Maremmano lebt seit langen Jahren im großen Rudel, immer still, anspruchslos und verträglich
mit allen anderen Hunden. Er hat seinen Stammplatz hinter dem Müllbehälter in der Futterküche
und hält von dort aus die Stellung in der Nähe der vollen Kochtöpfe.
Athos gehört nicht zu den Hunden, die um die Gunst der Menschen buhlen, aber er genießt es sehr,
eine streichelnde Hand zu spüren und etwas Aufmerksamkeit außerhalb der Gruppe zu bekommen. Er
ist ein 'Gigante buono', einer der 'guten Riesen' des Tierheims.
Damit wir in Ruhe mit ihm zusammen auspacken konnten, haben wir ihn in das Gehege von Rambino geholt,
einem seiner Gefährten aus dem großen Rudel, der aber mittlerweile auf sein Ende zugeht und
die Ruhe eines eigenen Geheges dem Kampf um Aufmerksamkeit und Futter in der Gruppe vorzieht. Athos war
anfangs etwas verwirrt von der Sonderbehandlung, aber nachdem wir das Paket für ihn geöffnet
hatten, siegte die Neugier über all die neuen Dinge, die er dort fand.
Er steckte seinen großen Schädel in das Paket und roch lange an den einzelnen Verpackungen
herum, wühlte mit seiner mächtigen Schnauze zwischen den Leckereien und fand das Ganze
zunehmend spannend. Als er anfing, ganz in den Karton zu steigen, breiteten wir die Sachen vor ihm aus,
damit er besser auswählen konnte. Dann wurde eine Verpackung nach der anderen aufgerissen und
Athos schwelgte in den Köstlichkeiten. Nachdem er sich durch fast alles hindurch probiert hatte,
fand ein gefüllter Kauknochen seinen besonderen Zuspruch und er vertiefte sich darin, ihm den Garaus
zu machen.
Ab und zu guckte er zu uns hoch, das ganze Gesicht ein einziges Lachen: was für ein
schöner Tag für ihn! Wenn er könnte, würde er seinen großen Kopf vor Dankbarkeit
an den Beinen seiner Spenderin reiben (etwas, was er zu gern macht), da sind wir sicher.
Übrigens ist Rambino natürlich auch nicht leer ausgegangen. Er bekam von den weicheren
Kaustreifen ab, die er noch fressen kann – und auch ein Schweineohr fand noch sein wohlwollendes
Interesse. Auf alle Fälle ist auch sein Tag ist dadurch um einiges schöner geworden.
17. April 2009
Neuigkeiten von Athos: Geschenk von Melanie Stallhofer
Auch Athos hat im April ein Paket bekommen, seine Patin Melanie Stallhofer hat sich viel Mühe gegeben, ihm eine Freude zu
bereiten. Athos kennt die Zeremonie mittlerweile ja auch schon und als wir ihn diesmal vom großen Rudel wegholten und in ein
Gehege sperrten (um in Ruhe mit ihm auspacken zu können), lief er schon freiwillig mit, die Nase immer am Karton. Allerdings
wartete er dann auch ganz entspannt, bis wir die Verpackung geöffnet hatten, damit er seinen großen Rumskopf hineinstecken
konnte.
Und das tat er dann auch lang und genüsslich. Wir dachten schon, er kommt gar nicht wieder hervor, so intensiv nahm er all die
guten Gerüche in sich auf, die ihm entgegen prallten. Aber schließlich hatte er sich entschieden und zog erstmal mit einem
Maul voll Kaustreifen ab - eine bei den Oldies sehr beliebt Leckerei, weil sie so schön weich sind.
Nachdem er seiner Ansicht nach genügend davon inhaliert hatte, kam er zurück und untersuchte den Karton erneut. Immer wieder
blieb seine gute Nase an der Rinti-Nassfutterschale hängen, so dass wir sie als nächstes für ihn aufmachten. Davon
konnte er überhaupt nicht genug bekommen, vor Begeisterung lief ihm das Wasser aus dem Maul. Anschließend probierte er noch
den eine oder anderen Snack, untersuchte das bunte Spielzeug und schnupperte an der schönen weichen Decke, die er bekommen hatte.
Man merkte ihm an, dass er viel damit zu tun hatte, all diese neuen ungewohnten Dinge zu verdauen, aber es schien ihm sichtlich
Spaß zu machen, denn er beschäftigte sich ausführlich mit allem.
In der Zwischenzeit hatten sich in den Nachbargehegen schon die beiden Großen Sancho und Juve auf der einen Seite und die
beiden kleinen Charly und Bionda auf der anderen Seite als Zaungäste eingefunden und wurden natürlich ebenfalls mit einer
Kleinigkeit versorgt, damit sie nicht so traurig zugucken mussten.
Irgendwann hatte Athos genug gefressen, geschnuppert und genossen und er bemerkte, dass sein Rudel nicht mehr in seiner Nähe
war. Also verlangte er nach der Auflösung unserer kleinen Runde und wollte aus dem Gehege wieder raus. Wir entließen ihn
gern, wohl wissend, dass die vielen Eindrücke, die er heute hatte genießen können, sein Gemüt noch lange
beschäftigen würden. Die wunderschöne Decke packten wir in seine Lieblingshütte im Dormatorium (das ist ein Raum,
in dem verschiedene Hütten für das große Rudel stehen, das ja überall laufen kann und keine festen Gehege hat),
in der Hoffnung dass er in der Nacht seinen Besitzanspruch darauf erneuern würde. Und die Leckereien, die übrig waren, kamen
in Karins Obhut, die darauf achtet, dass er in den folgenden Tagen immer wieder etwas bekommt und so noch eine ganze Weile Freude an
dem Paket hat.
Dezember 2009
Ein Weihnachtspaket von Melanie Stallhofer
April 2011: Herr Athos nach der Flut
14. März 2011 - 11 Uhr: Home Run
Athos, einer unserer würdevollen Alten, einer der heimlichen Könige des großen Rudels, hat in letzter Zeit
sehr abgebaut. Das Aufstehen fällt ihm schon seit Längerem immer schwerer, manchmal musste man schon nachhelfen,
wenn der Untergrund zu glatt war.
Die Flutnacht hat ihr Übriges dazu beigetragen, seinen Zustand noch zu verschlechtern. Seitdem hat er einen Platz vorn
im Büro bezogen, damit er warm liegen kann und immer mitten im Geschehen ist - denn mit dabei zu sein ist für ihn
das Wichtigste. Schwierig wird es, wenn es nun vom Büro vorn nach ganz hinten in die Futterküchen geht, um dort
die Kaffeepause abzuhalten. Die Hunde des großen Rudels sind immer mit dabei und werden in dieser Zeit mit
Streicheleinheiten und hier und da einem Leckerli verwöhnt. Sie genießen diese Zeit sehr. Es wäre undenkbar,
dass Athos nicht mitten unter allen weilt.
Aber seit der Flutnacht fällt ihm das Laufen zunehmend schwer und er schafft den Weg bis zu den hinteren Gebäuden
nicht mehr aus eigener Kraft. Wie es sich für echte Könige gehört, hat er dafür aber schnell eine
Lösung gefunden: So weit es geht, helfen ihm seine "Untertanen" mit leichter Unterstützung eines
weichen Geschirrs. Und wenn er nicht weiter kann, bringt ein privater Chauffeurdienst ihn gemütlich die letzten Meter ans
Ziel. Und peinlich ist ihm das ganz und gar nicht, im Gegenteil: Athos genießt diese Sonderbehandlung ganz
offensichtlich
.
Die neue Frühjahrskollektion ...
Wir haben ja bereits von Athos berichtet - hier ein kleiner Nachtrag:
Um dem lieben Kerl noch eine Weile den Spaß am Leben zu erhalten, hat Gioia für ihn einen praktischen Bauchgurt
maßschneidern lassen ... weich, griffig und sehr praktisch für die Helferinnen, die ihm weiterhin die Fortbewegung
sicherstellen.
Und damit ist es bewiesen: Die aktuelle Mode wird nicht in New York oder Mailand kreiert. Nein, das Zentrum des guten
Geschmacks liegt in Canalba. Nichts mehr mit Vuitton oder Prada-Täschchen. Die Frau von Welt trägt heute ... Athos!
Ein Patengeschenk von Svenja Schörken im September 2011
Athos findet es mittlerweile sehr spannend, wenn wir ihn von seiner großen Truppe trennen, damit er sich ganz auf
seine Geschenke konzentrieren kann
Leider geht es ihm nicht mehr besonders gut, es gibt Tage, an denen er läuft, aber oft läßt er sich nur noch von
einem Schlafplatz zum nächsten tragen. Unglücklich wirkt er dabei allerdings nicht und wir hoffen, dass er noch
ein wenig Zeit hat. Drücken Sie ihm die Daumen.