"Bali ist ein Traum", so die Aussage der Pflegestelle, noch bevor der schöne Kerl sich halbwegs eingelebt hatte. Bei dieser Meinung sind seine Pflegeeltern bis heute geblieben.

Der sanftmütige Rüde kommt aus Spanien und gehörte dort zu den Heerscharen von ausgesetzten Windhunden, die das Glück hatten, nicht gleich an einem Baum aufgeknüpft zu werden. Wie die meisten Galgos ist er sensibel, sehr menschenbezogen und ausgesprochen verschmust. Laute Worte stören ihn schon und wenn man im Befehlston mit ihm reden würde, würde er vermutlich unter dem Teppich verschwinden. Solch ein Tonfall passt allerdings auch gar nicht zu Bali, denn er selbst ist immer und bei allen Gelegenheiten sensibel und sehr zart im Umgang.

Im Haus bemerkt man den großen Kerl so gut gar nicht. Er ist so leise und vorsichtig wie eine Katze, ohne dabei ängstlich zu sein. Am liebsten liegt er auf einem der Kuschelplätze (sein Lieblingspatz ist der Bürosessel) und döst gemütlich mit einem seiner Hundekumpels vor sich hin. Noch besser findet er, wenn ein Mensch neben ihm sitzt und ihn dabei auch noch krault - dann ist Balis Welt komplett in Ordnung. Wenn er weiß, dass er geliebt wird, strahlt er aus seinen ausdrucksvollen Augen und er tut alles dafür, zu gefallen und Dinge richtig zu machen. Er bindet sich sehr stark an seine Bezugsperson und liebt sie abgöttisch. Fremden gegenüber ist er dafür eher etwas reserviert. Seine Freundschaft muss man sich verdienten, er verschenkt sie nicht an jeden.

Mit anderen Hunden und auch Katzen ist Bali komplett verträglich. Er versteht sich mit jedem und wenn sich mal eine Fellnase nicht mit ihm verstehen will, dreht er sich um und geht dem Ärger sofort aus dem Weg. Auch ansonsten hat er keinerlei Unarten und Bellen hat ihn noch nie jemand gehört. Bali ist ein Hund der leisen Töne.

Spaziergänge liebt der sanfte Rüde sehr und er geht fast perfekt dabei an der Leine, ohne es je gelernt zu haben. Allerdings hat er seiner Rasse gemäß immer alles im Auge, ihm entgeht nichts, was sich in seiner Umgebung bewegt. Bali muss ein-, zweimal am Tag die Gelegenheit haben, sich richtig auszurennen und um ihn richtig laufen zu lassen, ist ein eigenes großes Grundstück eigentlich unumgänglich. Denn wie alle Windhunde vergisst Bali über die Freude am Laufen schon mal den Menschen, der ihn ruft. Aber Galgos sind Kurzzeitsprinter, deshalb ist er immer schnell wieder zurück und danach sehr zufrieden damit, den restlichen Spaziergang gemäßigt mit seinem Besitzer zusammen an der Leine zu laufen. Große Ausdauer besitzt er wie alle Kurzstreckenläufer nämlich nicht .

Für Bali suchen wir sanfte, liebevolle und einfühlsame Menschen, die mit dem Adel dieser Rasse umzugehen wissen und ihm in seinen Bedürfnissen gerecht werden können. Sie sollten gern mit ihrem Hund unterwegs sein, ihm die Möglichkeit bieten können, frei und ungebunden seinen Lauftrieb auszuleben und sehr viel Zeit zum Kuscheln und Schmusen mitbringen. Ein lauter, hektischer Haushalt ist für den sensiblen Bali eher nichts, ein wenig Ruhe und geregelte Abläufe bevorzugt er eindeutig. Gegen Hundefreunde hat er nichts einzuwenden, er hat seine Menschen aber auch gern für sich allein.

Bali lebt derzeit in einer Pflegestelle im Saarland und freut sich dort auch über Besuch, der ihn kennenlernen möchte.




Der sanfte Bali hat sich langsam, aber sicher so in die Herzen seiner Pflegefamilie eingeschlichen, dass sie sich nicht vorstellen können, den netten Hundemann wieder herzugeben. Also darf er bleiben :-).

Vermittelt im Mai 2012


19. Juni 2012: Bali, das Känguruh!