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17. September 2012

Gin

Gin

Gin hat gaaanz tief in die Lostrommel gegriffen und dabei ein Traumplätzchen zutage gefördert!

Der sanfte Hundebub hat seiner Pflegestelle den Rücken gekehrt und lässt sich es sich jetzt in Frankfurt am Main gutgehen.



Erster Bericht vom 5. September 2012

Hallo, hier ist Gin!

Gestern gegen 16 Uhr 45 kam ein ganz fremder Mann (nachfolgend "Abholer" genannt) in die Wohnung meiner Pflegestelle. Den habe ich erst mal heftig angebellt. Aber der hatte Leckerchen dabei und schon das Vierte habe ich ihm aus der Hand gefressen. Sicherheitshalber bin ich dann aber wieder weg und habe weiter gebellt. Ich konnte mich gar nicht beruhigen. Erst als er dann nach einiger Zeit meine Leine nahm, bin ich zu ihm hin und habe mich streicheln lassen. Dann sind wir alle zu seinem Auto gegangen, da habe ich es mir erst mal auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht. Das fand der Abholer aber überhaupt nicht gut, von wegen Unfallgefahr oder so. Also habe ich mich dann (widerwillig!) in den Fußraum verzogen. So konnte ich fast gar nichts sehen, Manno.
Aber er hat dann auf der doch sehr langen Fahrt zweimal Pause gemacht. So konnte ich ein bisschen auf den Rastplätzen herum schnüffeln. Was die Menschen da so alles hin schmeißen! Getrunken habe ich sicherheitshalber mal nichts, ich wusste ja nicht wie lange die Fahrt noch dauern soll.

Dann blieb er plötzlich vor einem Ding stehen, das er Garage nannte, zeigte auf ein Haus und sagte: "So Gin, das ist jetzt Dein neues Zuhause." Es tauchte eine Frau auf, die mich misstrauig beäugte und bemerkte: "Der ist ja jetzt schon ganz schön groß". Der Abholer hat dann eine kleine Runde um den vom "Zuhause" gegenüberliegenden Park mit mir gedreht. Wieder angekommen, ging es dann in das "Zuhause".
Zuerst hat er mir meine Schalen mit Wasser und Futter gefüllt, danach alle Zimmer gezeigt. Naja, es lag schon eine Decke da und ein Körbchen war auch schon vorbereitet. Das habe ich zu allererst beschnüffelt, das riecht nach einem anderen Hund. Dabei ist doch gar keiner da? Also benutze ich das auch erst mal nicht.
Nach einiger Zeit hat er mich dann abgeleint. Da bin ich dann zu der Frau, die mich dann ausgiebig gestreichelt hat. Die habe ich also schon mal umgarnt, die wollte mich gar nicht gehen lassen. Trotzdem bin ich dann erst mal alleine auf Entdeckungsreise und habe alles ausgiebig beschnüffelt.

Nach der Anstrengung hatte ich dann doch etwas Hunger und Durst, also bin ich zu meinen Näpfen. Schmeckt alles wie vorher. In der Zwischenzeit hatte der Mann mein Spielzeug ausgepackt, hat sich auf den Boden gelegt und mit mir spielen wollen. Ich habe ihm dann auch den Gefallen getan. Um 23 Uhr, nach einem nochmaligen Spaziergang (endlich konnte ich mich mal erleichtern, nach dem Wasser saufen von vorhin), kam dann ein jüngerer Mann. Der Abholer hat gesagt: "Das ist mein Sohn Axel". Den fand ich gut, nachdem der sich hin gekniet hatte, habe ich sofort meine Pfoten auf seine Schultern gelegt und ihm mal übers Gesicht geschleckt. Wir haben uns dann noch eine Zeitlang beschnüffelt, dann haben wir uns alle schlafen gelegt. Ich habe auch durchgeschlafen und habe mich ganz brav verhalten.

Um 5 Uhr 30 ist der Abholer dann mit mir rausgegangen, wurde auch Zeit, ich habe gleich mal in den Vorgarten gepinkelt. Aber nur ein wenig, den Rest habe ich für unterwegs aufgehoben. Dann gab‘s für die Menschen Kaffee, die Frau und der Sohn sind nacheinander in einem sogenannten "Bad" verschwunden und haben mich dann nach langem Streicheln mit dem Abholer alleine gelassen. Beide haben gesagt, sie müssten arbeiten (tz tz tz), kämen aber abends wieder.
Dann hat sich der Abholer auf den Boden gelegt und mit einem Kasten, der fürchterlich helle Blitze gemacht hat, wie er sagte "Bilder" von mir geknipst. Klar, ich bin ja auch wunderschön. Aber muss das sein, wenn ich gerade auf meinem Knochen rum kaue? Da denken ja die Leute, ich sei verfressen! Dabei stimmt das (bis jetzt) gar nicht. Aber ich habe ihm trotzdem erlaubt, die Bilder allen Anderen zu zeigen.

Noch ein Kommentar vom Abholer: Gin ist wirklich ein Traum von einem Hund. Die Beschreibung von adopTiere entspricht voll und ganz der Wahrheit. Lieb, unaufdringlich, verschmust. Er ist zwar noch sehr schreckhaft und etwas ängstlich, aber das liegt vielleicht an seiner Vergangenheit und da kann man (ich) sicherlich was tun. Bis jetzt kann ich nur sagen: Volltreffer!

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