Gin hat gaaanz tief in die Lostrommel gegriffen und dabei ein Traumplätzchen zutage gefördert!
Der sanfte Hundebub hat seiner
Pflegestelle den Rücken gekehrt und lässt sich es sich jetzt in Frankfurt am Main gutgehen.
Erster Bericht vom 5. September 2012
Hallo, hier ist Gin!
Gestern gegen 16 Uhr 45 kam ein ganz fremder Mann (nachfolgend "Abholer" genannt) in
die Wohnung meiner Pflegestelle. Den habe ich erst mal
heftig angebellt. Aber der hatte Leckerchen dabei und schon das Vierte habe ich ihm
aus der Hand gefressen. Sicherheitshalber bin ich dann aber wieder weg und habe
weiter gebellt. Ich konnte mich gar nicht beruhigen. Erst als er dann nach einiger
Zeit meine Leine nahm, bin ich zu ihm hin und habe mich streicheln lassen. Dann sind
wir alle zu seinem Auto gegangen, da habe ich es mir erst mal auf dem Beifahrersitz
gemütlich gemacht. Das fand der Abholer aber überhaupt nicht gut, von wegen
Unfallgefahr oder so. Also habe ich mich dann (widerwillig!) in den Fußraum
verzogen. So konnte ich fast gar nichts sehen, Manno.
Aber er hat dann auf der doch
sehr langen Fahrt zweimal Pause gemacht. So konnte ich ein bisschen auf den
Rastplätzen herum schnüffeln. Was die Menschen da so alles hin schmeißen! Getrunken
habe ich sicherheitshalber mal nichts, ich wusste ja nicht wie lange die Fahrt noch
dauern soll.
Dann blieb er plötzlich vor einem Ding stehen, das er Garage nannte,
zeigte auf ein Haus und sagte: "So Gin, das ist jetzt Dein neues Zuhause." Es
tauchte eine Frau auf, die mich misstrauig beäugte und bemerkte: "Der ist ja jetzt
schon ganz schön groß". Der Abholer hat dann eine kleine Runde um den vom "Zuhause"
gegenüberliegenden Park mit mir gedreht. Wieder angekommen, ging es dann in das
"Zuhause".
Zuerst hat er mir meine Schalen mit Wasser und Futter gefüllt, danach
alle Zimmer gezeigt. Naja, es lag schon eine Decke da und ein Körbchen war auch
schon vorbereitet. Das habe ich zu allererst beschnüffelt, das riecht nach einem
anderen Hund. Dabei ist doch gar keiner da? Also benutze ich das auch erst mal
nicht.
Nach einiger Zeit hat er mich dann abgeleint. Da bin ich dann zu der Frau,
die mich dann ausgiebig gestreichelt hat. Die habe ich also schon mal umgarnt, die
wollte mich gar nicht gehen lassen. Trotzdem bin ich dann erst mal alleine auf
Entdeckungsreise und habe alles ausgiebig beschnüffelt.
Nach der Anstrengung hatte
ich dann doch etwas Hunger und Durst, also bin ich zu meinen Näpfen. Schmeckt alles
wie vorher. In der Zwischenzeit hatte der Mann mein Spielzeug ausgepackt, hat sich
auf den Boden gelegt und mit mir spielen wollen. Ich habe ihm dann auch den Gefallen
getan. Um 23 Uhr, nach einem nochmaligen Spaziergang (endlich konnte ich mich mal
erleichtern, nach dem Wasser saufen von vorhin), kam dann ein jüngerer Mann. Der
Abholer hat gesagt: "Das ist mein Sohn Axel". Den fand ich gut, nachdem der sich hin
gekniet hatte, habe ich sofort meine Pfoten auf seine Schultern gelegt und ihm mal
übers Gesicht geschleckt. Wir haben uns dann noch eine Zeitlang beschnüffelt, dann
haben wir uns alle schlafen gelegt. Ich habe auch durchgeschlafen und habe mich ganz
brav verhalten.
Um 5 Uhr 30 ist der Abholer dann mit mir rausgegangen, wurde auch
Zeit, ich habe gleich mal in den Vorgarten gepinkelt. Aber nur ein wenig, den Rest
habe ich für unterwegs aufgehoben. Dann gab‘s für die Menschen Kaffee, die Frau und
der Sohn sind nacheinander in einem sogenannten "Bad" verschwunden und haben mich
dann nach langem Streicheln mit dem Abholer alleine gelassen. Beide haben gesagt,
sie müssten arbeiten (tz tz tz), kämen aber abends wieder.
Dann hat sich der Abholer
auf den Boden gelegt und mit einem Kasten, der fürchterlich helle Blitze gemacht
hat, wie er sagte "Bilder" von mir geknipst. Klar, ich bin ja auch wunderschön. Aber
muss das sein, wenn ich gerade auf meinem Knochen rum kaue? Da denken ja die Leute,
ich sei verfressen! Dabei stimmt das (bis jetzt) gar nicht. Aber ich habe ihm
trotzdem erlaubt, die Bilder allen Anderen zu zeigen.
Noch ein Kommentar vom Abholer: Gin ist wirklich ein Traum von einem Hund. Die
Beschreibung von adopTiere entspricht voll und ganz der Wahrheit. Lieb,
unaufdringlich, verschmust. Er ist zwar noch sehr schreckhaft und etwas ängstlich, aber
das liegt vielleicht an seiner Vergangenheit und da kann man (ich) sicherlich was
tun. Bis jetzt kann ich nur sagen: Volltreffer!