Coco gehörte zu den Straßenhunden, die in Akyaka (Türkei) am Hafen leben. Sie muss dort irgendwann ausgesetzt
worden sein, denn sie tauchte eines Tages in dem dort lebenden Straßenhundrudel auf. Ihr Zustand war - wie so oft bei
solchen Hunden - relativ schlecht. Abgemagert und voller Parasiten wie sie war, nahmen sich die Tierschützer der Hündin
an und versorgten sie medizinisch: Sie wurde behandelt, entwurmt, entfloht, geimpft, gechipt und kastriert. Anschließend
wurde sie auf der Straße weiter betreut und sie lebte eine Weile glücklich umsorgt zwischen Hafen und Campingplatz
zusammen mit den anderen Hunden.
Am 5. Mai kam dann ein Anruf, dass Coco in der Nacht von einem Wagen überfahren worden sei. Die Fischer hatten sie sofort
in eine nahegelegene Tierklinik gebracht, wo sie untersucht und geröntgt wurde. Das Ergebnis war traurig: Die linke
Hüfte war dreifach gebrochen und hatte sich nach vorn verschoben. Außerdem wurden auf den Aufnahmen noch zwei Kugeln
eines Luftgewehrs in ihrem Hüftbereich gefunden, mit denen Coco in der Vergangenheit beschossen worden sein muss.
Die Kugeln hatten sich im Laufe der Zeit verkapselt und machen ihr keine Beschwerden mehr. Aber der Hüftbruch konnte in
der dortigen Klinik nicht operiert werden und ein Transport in eine andere Stadt war in ihrem Zustand unmöglich.
Also wurden die Bruchstellen gerichtet soweit das möglich war und anschließend musste Coco über Wochen absolut
ruhig gehalten werden, damit alles wieder zusammen wachsen konnte. Um das zu ermöglichen, nahm eine Tierschützerin sie
bei sich auf. Und Coco dankte es auf ihre Weise: Sie benahm sich vorbildlich, ertrug tapfer alle Schmerzen, wurde binnen
kürzester Zeit stubenrein und entwickelte sich zu einer kleinen Prinzessin - allerdings ohne verwöhnt zu sein.
Mit gutem Futter, Medikamenten, Vitaminen und Mineralpräparaten gepäppelt verlief der Heilungsprozess unkomplizierter
als zunächst prognostiziert und nach relativ kurzer Zeit erholte Coco sich blendend. Vier Monate später zog sie
wieder zurück in ihr Straßenhundrudel - völlig genesen und ohne sichtbare Nachwirkungen des Unfalls. Heute
läuft und tobt sie fröhlich und ohne Beschwerden unermüdlich mit den anderen Hunden.
Damit ihr so etwas aber nicht nochmal passiert, würden wir Coco gern ein eigenes Zuhause verschaffen, in dem sie die Menschen
mit ihrer lieben Art genauso um die Pfoten wickeln kann, wie in ihrer türkischen Pflegestelle. Die kleine Hundeprinzessin
mit ihren fröhlichen Knopfaugen ist anfangs etwas scheu, dann aber ausgesprochen lieb und schmusig mit den ihr vertrauten
Menschen. Mit allen Hunden ist sie rundherum verträglich und gut sozialisiert. Unterbuttern lässt sie sich zwar
nicht, denn sie weiß, was sie sich wert ist. Sie hat jedoch auch gelernt, sich sauber in eine Rangordnung zu integrieren.
Für Coco wäre ein Haushalt ideal, in dem verständnisvolle und einfühlsame Menschen leben, die ihr zeigen,
wo ihr Platz in der Welt ist. Andere Hunde sind kein Problem, müssen nach Cocos Ansicht aber auch nicht unbedingt
sein . Größere Kinder,
die ihre Vergangenheit verstehen, fände sie klasse - Hauptsache es gibt viele streichelnde Hände und ausreichend Zeit
für sie.
Coco kann jederzeit in die EU ausreisen und ist bei der Ausreise frisch auf Leishmaniose getestet. Ihr fehlen nur noch
Menschen, die ihr einen Platz in der Sofaecke frei räumen und sie mit Liebe empfangen.