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2. Oktober 2012

Frodo

Frodo Mit acht Wochen wurde Frodo in einem Canile in Italien abgegeben, das den Namen Tierheim nicht verdient. Die Hunde, die dort hinein kommen, haben normalerweise nie wieder eine Chance, heraus zu kommen. Sie vegetieren den Rest ihrer Tage auf die armseligste Weise vor sich hin und dienen ausschließlich einem Zweck: dem Besitzer des Caniles Geld einzubringen, indem sie so billig wie möglich überleben.

Frodo Mit knapp acht Monaten entdeckte ihn eine italienische Tierschützin zwischen den 800 anderen Hunden, die dort leben. Zu diesem Zeitpunkt war Frodo schon komplett verschüchtert und voller Angst vor allem, was er sah. Am liebsten hätte er sich jedes Mal in einem Mauseloch verkrochen, wenn ihn ein Mensch anschaute. Er war verfilzt, komplett abgemagert und starrte einen aus seinen riesigen bernsteinfarbenen Augen trostlos an. Glücklicherweise gelang es, ihn dort heraus zu holen und nach Deutschland in eine Pflegestelle zu bringen. Hier hat er nun endlich die Chance, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Und diese Chance nutzt er zur Freude aller. Binnen weniger Tage taute er sichtlich auf, fing an, hinter seinem Pflegefrauchen her zu laufen und vorsichtig von hinten Kontakt zu ihr zu knüpfen. Seine Fluchtbereitschaft war anfangs immens und sobald man die Hand nach ihm ausstreckte, schreckte er zurück. Aber schon nach kurzer Zeit fing er an, die Nähe der Menschen sichtlich zu genießen. Mittlerweile kommt er freudig auf einen zugelaufen und springt einen sogar schon mal an, ohne sich allerdings sofort anfassen zu lassen. Er möchte noch selbst bestimmen können, wann er sich annähern will und wie viel Nähe er zulassen kann.

Aber mit jedem Tag wird sein Verhalten vertrauensvoller und es wird nicht mehr lange dauern, bis er seine jetzt schon deutlich sichtbare Begeisterung für Menschen endlich angstfrei ausleben kann. Wenn er seine Scheu vor Zweibeinern erst mal verloren hat, wird er ein menschenbezogener und schmusiger Hundejunge werden, das zeigt sich jetzt schon deutlich.


Frodo Frodo Vom ersten Augenblick an war Frodo in jeder Lebenslage komplett aggressionslos. Er kommt mit allen anderen Hunden bestens aus, auch wenn er sich anfangs etwas vorsichtig annähert, um sicher zu sein, dass sein Gegenüber ihm freundlich begegnet. Aber er hat keine Angst vor anderen Fellnasen und spielt begeistert mit ihnen, sobald er Freundschaft geschlossen hat. Nach wenigen Tagen war er schon so vertraut mit seiner neuen Umgebung, dass er keine Schleppleine mehr brauchte und frei mit seinen Artgenossen herumtoben und stöbern durfte. Er genießt sichtlich seine neu gewonnene Freiheit und lernt in Windeseile mit all den neuen Erfahrungen klar zu kommen.

Frodo wird trotzdem noch ein Weilchen brauchen, bis er seine Vergangenheit völlig vergessen und sich so weit innerlich gefangen hat, dass er in eine eigene Familie ziehen kann. Aber dann wird er ein ausgesprochen fröhlicher und liebenswerter Hundebub sein, der eine sportliche Familie braucht, die ihn auslasten kann. Er ist ausgesprochen intelligent und lernwillig, hat eine schnelle Auffassungsgabe und saugt neue Dinge förmlich in sich hinein, solange sie ihm keine Angst machen. Seine Menschen sollten Spaß daran haben, eine Hundeschule mit ihm zu besuchen und im Idealfall Hundesport mit ihm zu betreiben. Sein bewegungsfreudiger Körper möchte genauso gern ausgelastet werden wie sein heller Kopf. Es ist möglich, dass er aufgrund seiner Jagdhundgene später einmal nicht ganz ohne Jagdtrieb sein wird. Diese an sich guten Anlagen sollten daher von Anfang an mit entsprechender Beschäftigung (z.B. Nasenarbeit) in die ichtigen Bahnen gelenkt werden.

Sensibilität, Verständnis für seine Vergangenheit und viel Liebe sind Voraussetzung für eine Adoption von Frodo. Ein eigenes Haus mit gut eingezäuntem Grundstück wäre bei seiner Größe optimal als Zuhause. Auf alle Fälle muss seine Familie aber viel Zeit für ihn erübrigen können und ihm ermöglichen, immer mit dabei sein zu dürfen. Ein hektischer Haushalt passt nicht zu dem Hundejungen, Ruhe und Gleichklang kommen seiner Entwicklung eher entgegen. Trotzdem braucht er die Möglichkeit, sich ausreichend austoben zu können und viel mit seinen Menschen zu unternehmen.

Ganz nebenbei meinen wir übrigens, dass Frodo sich binnen kürzester Zeit von einem erbarmungswürdigen Fellbündel zu einem bildhübschen jungen Rüden gemausert hat. Finden Sie nicht auch? Eine Vermittlung in die Schweiz ist wegen seiner kupierten Rute nicht möglich.

Frodo Frodo
Frodo Frodo Frodo


Frodo
Frodo
 
Rasse Korthals-Griffon
Geboren Februar 2012
Größe ca. 60 cm
Kastriert Noch nicht bekannt.
Krankheiten Einseitiger Hodenhochstand.
Gechipt, geimpft, altersgemäß medizinisch versorgt.
Behinderungen Keine.
Verträglich mit Rüden, Hündinnen, Kindern. Katzen nicht bekannt.


Frodos Pflegestelle musste den liebenswerten Hundebuben mit einem weinenden und einem lachenden Auge ziehen lassen.
Er hat eine eigene Familie gefunden und lebt nun in Gründau.


Vermittelt im Dezember 2012

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