Luis hat nach dem
Tierheim ihre Zelte in Schönwalde aufgeschlagen.
Dort stehen ihr nun zwei Hundefreundinnen zur Seite, die ihr dabei helfen, sich in dem für sie neuen Leben zurechtzufinden.
Und hier kommt auch schon der erste Bericht...
19. August 2012
Liebe Frau Meier,
nur ganz kurz: Es hat alles prima geklappt.
Die Süße liegt jetzt recht entspannt unter dem
Küchentisch und meine beiden anderen Mädels haben sie (wie ich es
eigentlich auch erwartet hatte) freundlich aufgenommen und sind zudem so
rücksichtsvoll, daß sie Luis nicht gleich zu sehr auf die Pelle rücken (da hatte ich ein wenig Sorge).
Ich habe die drei auf der dichtgemachten Veranda miteinander bekannt gemacht, bin dann ins Haus gegangen und die
erste, die hinterhergekommen ist, war Luis. Sie hat dann schon mal die
Küche inspiziert und jetzt schlafen außer mir alle.
Liebe Grüße
Angela B. (mit Luis und Frida und Pippilotta Gioconda Naseschwarz Lupinchen Kurzschwanz)
20. August 2012: Luis(e)
Liebe Frau Meier, liebe Menschen von adopTiere,
hier kommt die zweite Meldung von uns vier Weibern.
Luis(e);- es
bleibt bei Luis(e) und das 'e', das ich ihrem Namen noch spendiert habe, ist
nur eine Remineszenz an ihre neue preußische Heimat und wird nicht
mitgesprochen - hat die Reste der ersten Nacht ganz entspannt auf dem
großen Kelimkissen im Schlafzimmer verbracht. Es gab nur eine kurze
Störung, als Frida und Pippi im Morgengrauen wach wurden und offenbar
'vergessen' hatten, daß da noch ein Hund ist.
Gegen halb Neun hat Luise
dann die beiden Zottelinnen und mich morgendlich beschnuffelt und gibt
seitdem den Bettvorleger. Mit uns rausgehen mochte sie bislang nicht, hat
aber mit Appetit gefrühstückt und sich eben hilfsweise auf dem
Wohnzimmerfußboden verewigt. Geschenkt!
Luise hat alle Zeit der Welt, um
in ihrem Tempo den Rest der neuen Welt zu entdecken und in Besitz zu
nehmen. Sie ist sehr vorsichtig und zurückgenommen, aber nicht ängstlich
und die ansonsten schnell mal aufgeregte Pippilotta nimmt sich offenbar ein
Beispiel dran. Luise ist noch sehr schlafbedürftig und Pippi legt sich
immer wieder dazu und schnorchelt mit.
Die klitzekleine Frida ist da etwas
weniger langmütig und hat Luise auch eine empörte Ansprache gehalten, als
sie ins Wohnzimmer gekackt hat, aber insgesamt geben die Drei eine ganz
entspannte Truppe ab.
Bei mir Mensch ist Luise nicht ganz so cool, wie
bei den beiden Hundemädchen, aber wenn ich mit dem Kraulen aufhöre, guckt
sie doch schon nach Fortsetzung. Das wird, da bin ich ganz zuversichtlich!
Viele Grüße
Angela B.
Und es geht gleich noch weiter...
Guten Abend,
Luise mag das Haus immer noch nicht verlassen, aber sie hatte ja auch noch nie eins und findet es drinnen
offenbar so brauchbar, daß sie da erstmal kein Risiko eingeht. Recht hat
sie und ich genügend Putz- und Desinfektionsmittel ;-).
Für meine hundlichen Erfahrungswerte ist Luise schon ziemlich schüchtern, aber dabei super
unaufgeregt, so daß ich denke, mit der nötigen Geduld und Ruhe kann die
Süße schrittchenweise an Souveränität zulegen.
Futtern tut sie gut. Banane findet sie noch befremdlich, aber Käseschnipsel sind fast
noch leckerer, als Trockenpansen.
Es schlafen schon wieder alle außer mir.
Das werde ich jetzt unverzüglich ändern :-).
Angela B.
23. August 2012: Luis(e)s neueste Nachrichten!
Ich petze jetzt mal, wo die
junge Dame die letzten beiden Nächte verbracht hat: in meinem Bett. Beim
ersten Mal allerdings noch ohne mich. Das war eine Abfolge ulkiger
Umstände. Luise hatte sich abends irgendwann ins Schlafzimmer
zurückgezogen und als ich schlafen gehen wollte "steckte" sie zwischen
meinem Bett und einer dahinter befindlichen, selbstgebauten Schranknische.
Irgenwann hab' ich aufgehört zu warten, daß sie da wieder hervorkommt und
weil ich ihr mit dem ins Bett gehen auch nicht den Weg abschneiden wollte,
hab' ich mein Bettzeug eben auf dem Gästeschlafklappsessel ausgebreitet,
der bei Abwesenheit von Gästen sonst nur von Frida genutzt wird. Irgenwann
in der Nacht bin ich dann mal gucken gegangen, ob Fräulein Luise sich
inzwischen einen bequemeren Schlafplatz gesucht hat. Hatte sie - im Bett.
Hab' ich eben weiter auf dem Sessel geschlafen, war einigermaßen unbequem.
In Anbetracht dessen, daß Luise die 'Bettruhe' auch im Laufe des nächsten
Tages ganz schick zu finden schien, habe ich ihr am darauffolgenden Abend
einen längeren Vortrag darüber gehalten, daß ich diese Nacht gern wieder
selber in meinem Bett schlafen würde und ihr schließlich als Gipfel der
Garstigkeit, zu der ich fähig war, die Tagesdecke unter dem Hinterteil
weggezogen. Ich bin dann ganz schnell ins Bett, in der Annahme, die Sache
sei damit klar, weil mit allzugroßer Nähe kann Luise nach wie vor nicht
wirklich umgehen. Denkste! Ich hatte das Licht kaum aus, als es am Fußende
plumpste und innerhalb kürzester Zeit gleichmäßig schnurchelte.
Außerdem war Luise mit Frida und Pippi heute zum ersten Mal 'ernsthaft' (knapp drei Stunden)
allein zu Hause und es sah alles noch so aus wie
vorher, als ich zurückkam. Allerdings war ich ausreichend gestraft durch
die Szenarien, die ich mir die ganze Zeit meiner Abwesenheit im Kopf
ausgemalt hatte ;-). Die drei Damen schienen mir denn auch deutlich weniger
angespannt als ich bei meiner Rückkehr. Und Luise hat mit ihrem Schwanz,
ohne Rücksicht auf die Fast-Öffentlichkeit der Situation, einen
Freudenwirbel veranstaltet. Es war so klasse.
Gesagt hat sie noch nichts,
nur einmal gebrummt, als Pippilotta ihr im Bemühen, sie als Spielpartnerin
zu gewinnen, ihren großen Gummiknochen an den Kopf geworfen hat. Spielen
tut sie noch nicht, aber wenn Pippi und Frida miteinander rumbalgen ist sie
höchst interessiert. Im Haus ist sie (seit sie sich raustraut) absolut
sauber, nur von der doofen Leine habe ich sie, trotz allem
Mitkommenwollens, bisher nicht überzeugen können.
Seit gestern
kennt Luise meinen Freund und findet ihn sehr interessant - natürlich mit
Vorsicht zu genießen, wie alles, aber ein extra Männerproblem hat sie
nicht.
Hatte ich schon erwähnt, daß Luise ein soooooooooo
bezauberndes Hundemädchen ist. Und wenn die Haarpracht erst wieder
nachgewachsen ist... Aus Solidarität (und wegen der Hitze) habe ich
mir eine ähnliche Frisur verpaßt; da können wir zusammen gucken, wer
zuerst wieder eine Zottellockenmähne hat.
Ganz viele Grüße
Angela B.
29. August 2012
Hallo Frau Meier, hallo liebe Menschen von adopTiere,
hier kommen neue Meldungen von Luise und ihrer Familie.
Die Riesenmaus (Luise wirkt erheblich größer als Pippi, obwohl der messbare
Schulterhöhenunterschied gerade einmal zwei Zentimeter ausmacht) arbeitet
kontinuierlich an ihrem neuen Selbstverständnis und ihrer Courage. Das
gelingt ihr themenbezogen und tagesformabhängig unterschiedlich gut und
unterschiedlich schnell. Beispiel: Im Bett (das Fräulein schläft
natürlich weiter im Bett, als hätte sie nie etwas anderes getan)
reagiert sie mit größter Gelassenheit auf meine (weitgehend vergeblichen) Bemühungen,
sie etwas beiseite zu schieben, guckt nur freundlich bis
gelangweilt und rollt bestenfalls auf die Seite, um optimaler bekuschelt
werden zu können.
Ansonsten ist sie immer noch sehr vorsichtig, was
Berührungen angeht und ein echtes 'Zauderlieschen', wenn's darum geht,
Dinge, die sie gerne möchte, auch zu tun. Aber sie ist schwer beeindruckt,
was ihre beiden Companeras so (mit mir) veranstalten und probiert stetig
immer ein Bißchen mehr aus.
Am Sonntag hat sie sich ein großes Stück
Käse vom Frühstückstisch genommen (weil Mensch ihr ja beigebracht hat,
daß das lecker ist) und zu neunzig Prozent aufgegessen, während ich nur
noch meinen Kaffee aus der Küche geholt habe. Und heute nachmittag hat
Fräulein Luise die kompletten, frisch übersandten Tasso-Unterlagen
geschreddert. Ich hoffe, das ich die nachsichtshalber nochmal zugeschickt
kriege.
Die Leine machen wir jetzt mindestens zehn bis fünfzehn mal am Tag
dran an den Hund und wieder ab, je nachdem wie oft Luise bekundet,
mitkommen zu wollen und es dann doch nicht packt. Aber wir sind ausdauernd
und weiter zuversichtlich. Pippi und Frida sitzen vor jedem Spaziergang
jetzt schon immer ganz ergeben in der Haustür und harren ganz geduldig der
Entscheidungsnöte von Luise.
Besonders Pippi liebt Luise sehr, küßt sie
andauernd und bringt ansonsten ein Maß an Geduld auf, was ich ihr
angesichts ihres kindlichen Übermuts und Übereifers bislang gar nicht
zugetraut hätte. Und die klitzekleine Frida ist ein bißchen weniger
überschwenglich in ihrer Zuneigung, aber Gutenmorgenküsse und 'wir sind
wieder da-Küsse' gibt's auch und ansonsten bedauert es Frida wohl ein
wenig, daß Luise lang ausgestreckt schläft und nicht kringelförmig, weil
Frida ansonsten den Kringelmittelpunkt geben würde.
Luise ist jetzt Steuerbürgerin von Schönwalde und ist mit vollem Namen auf dem
Gartenpfortenschild verewigt.
Viele Grüße
Angela B., Luise Pastora di lombardia, Frida und Pippilotta Gioconda
Naseschwarz Lupinchen Kurzschwanz
11. September 2012: Luis Flugpatin war zu Besuch
Liebe Johanna,
heute war ich nun bei Luis und habe sie besucht.
Sie hat es
wirklich sehr gut getroffen, aber sie ist noch sehr ängstlich. Was
der armen Maus früher wohl so alles passiert ist.
Auf dem Flughafen hat
sie mich ja nicht einmal angesehen. Heute, als ich kam, saß sie auf dem
Bett, wo sie auch immer schläft und drängte sich in eine Ecke als ich
kam. Wir sind dann raus auf die Veranda gegangen, damit wir sie nicht so
stressen. Nach ca 5 Minuten kam sie nach und ging erstmal immer hin und
her.
Mit den zwei anderen Hunden versteht sie sich sehr gut. Nach einer
gewissen Zeit kam sie dann doch mal etwas in meine Nähe und nahm dann
sogar ein Leckerli von mir und leckte dann auch meine Hand, das war sehr
schön für mich.
Luis Frauchen ist wirklich sehr nett und unheimlich geduldig
mit ihr. In ein paar Wochen werde ich sie wieder mal besuchen.
Viele liebe Grüße
Karin B.-M.
5. Dezember 2012: Eine neue Episode aus Luis(es) Leben
Hallo Frau Meier,
vorweihnachtliche Grüße von Zauderlieschen und ihren Compagneras.
Nachdem ich ein Weilchen gebraucht habe um dahinterzukommen, daß meine
bezaubernden Damen das Modemkabel des Computers als Kaugummi mißbraucht
haben und deshalb internetmäßig so gut wie gar nix mehr ging, gibt's jetzt
mal wieder ein Lebenszeichen aus dem mäßig winterlichen Schönwalde.
Das bißchen Schnee, was es bislang hier gab, hat Luise wenig beeindruckt
(kennt sie ja wahrscheinlich auch). Und für einen richtigen
Schneespaziergang hätte es sowieso auch dann nicht gereicht, wenn Luise
mitspazieren würde. Tut sie (an, bzw. wegen der Leine) aber weiterhin
nicht.
Sonst ist die Süße aber bisweilen (natürlich nur, wenn wir unter
uns sind) schon ansatzweise kühn, fordert freistehend im Raum (ganz ohne
haltgebende Bettecke) Beschmustwerden ein und drängelt sogar die beiden
anderen Zottelinen im Bedarfsfall beiseite.
Und neulich haben wir sogar ein
ganz klein wenig miteinander gerauft. Naja, auf Luisenart, ganz zart und
dezent. Aber gucken tut sie schon ganz frech und überhaupt nicht mehr
verschämt beiseite. Mittlerweile piekst man sich auch nicht mehr an ihren
Rippen und die Teddybärenlockenpracht hat durchaus schon
Wintermantelqualität.
Zur Zeit lernt Luise ein gaaanz langes neues
deutsches Wort: Hundeadventskalender (und sie weiß schon ziemlich genau,
daß es leckere Maiskringel bedeutet).
Nur warum die an dem albernen
Tannenzweig hängen und so hoch, daß selbst Luise nicht dran kommt und
warum Mensch nur jeden Tag einen davon pro Hund wieder abknippert, wo es
doch so viele sind....
Ich bin schon gespannt, wie
Luise Plätzchenbacken findet. Erfahrungsgemäß ist Plätzchenbacken mit
Hunden nicht unanstrengend, aber urkomisch und nach der Episode mit den
Schafskäsehackfleischtaschen bin ich gewarnt und werde aufmerksamst den
Backofencerberus geben.
Viele Grüße
Angela Behn und die zottelpelzigen Damen
25. Mai 2013: Luise das Pfingstwunder
Hallo Frau Meier,
....und sie ist doch neugierig!
Ich gebe zu, daß ich schon ein bisschen verzweifelt war, angesichts des Lieschens, die so gar nichts
anderes tun mochte, als auf dem Diwan herumzulümmeln und diese ihre persönliche Sicherheitszone
nur zum Futtern, Leckerlis abholen und für unvermeidliche Verrichtungen (das war der einzige Anlaß, zu
welchem das Fräulein Hund das Haus verlassen hat) kurzfristig aufzugeben. Ach ja, doch, Begrüßungen gab's
noch, wenn ich weg war. Da stand Luise mit den beiden Anderen kußbereit an der Haustür, aber denn schnell
wieder ins Bett...
Aber an Pfingsten ist was auch immer auf sie niedergekommen. Sie steht mit auf, erledigt ihre Geschäfte,
frühstückt und turnt dann, zumindest solange ich zuhause bin in Haus und Garten herum, guckt sich alles
an und beriecht die neuesten Nachrichten. Unterbrochen wird dieses Entdeckertum von fünf bis zehnminütlichen
Intervallen, in welchen Sie sich breit lachend vor mir, hinter mir, oder sonstwie raumgreifend aufbaut und
wünscht, bekuschelt zu werden.
Und sie ist soooooo schön und wenn sie lacht, noch dreimal mehr. Na gut, die Leine ist ihr weiterhin
Teufelszeug, aber wenn sie sich jetzt wenigstens ohne diese in die Welt bewegt, ist schon viel gewonnen.
Frühling läßt sein Zottelfell...
Ganz viele Grüße
Angela B.
23. Dezember 2013
Luise lebt nicht mehr.
Wenn es nachts dunkel genug ist und man sich die Zeit nimmt, den Himmel gut zu beobachten, dann wird man dort
einen neuen Stern leuchten sehen. Das ist Luises Seele, die die Schwingen ausgebreitet hat.
Leb wohl, du liebenswertes Hundemädchen!
Wir danken Luises Frauchen, die ihr ermöglicht hat, zu erfahren, wie schön ein Hundeleben sein kann.