Mente ist eine ausgesprochen liebe und unkomplizierte Galgo-Hündin, die es in letzter Sekunde geschafft hat, aus einer
spanischen Tötungsstation zu entfliehen. Die Verhältnisse dort waren so katastrophal, dass täglich Hunde totgebissen
wurden, weil der Stress und die Enge in der komplett überfüllten Einrichtung für die Tiere unerträglich geworden
war. Als Notbremse fingen die Behörden mit Einschläferungen an und Mente stand als eine der Nächsten auf der Liste, als
wir sie freikauften.
In Deutschland auf der Pflegestelle angekommen, war sie anfangs ein wenig unruhig und schien nach etwas zu suchen. Aber sie begriff
binnen weniger Tage, dass sich ihr Leben nun entscheidend zum Besseren gewendet hatte. Sie zeigte sich von Anfang an ihren Menschen
gegenüber sehr zugetan, wurde schnell anhänglich und genießt nun die Nähe und Geborgenheit, die sie bisher
nicht kannte. Sie schmust für ihr Leben gern und mag das stille Miteinander ruhiger Stunden. Genauso gut kann sie aber auch mit
Kindern umgehen und freut sich sichtlich, wenn diese sich mit ihr beschäftigen.
Im Haus ist Mente generell eher ruhig. Sie liebt weiche Schlafplätze - am liebsten hinter der Scheibe in der Sonne - und kann
dort ewig genießen, ohne sich groß zu bewegen. Draußen entwickelt sie schon eher den Galgo-typischen Aktionsdrang. Sie
geht zwar gut an der Leine, aber sie braucht auch mehrmals am Tag die Möglichkeit, frei und weit laufen zu können. Deshalb
sollte ihr neues Zuhause ein eigenes Grundstück von ausreichender Größe haben, auf dem sie sich auch mal unbehelligt
austoben kann.
Mit anderen Hunden versteht Mente sich ausnahmslos, sie spielt gern mit ihnen, zeigt keinerlei Futterneid und ist wie alle Galgos
ausgesprochen sozial. Bei Katzen muss man allerdings ein wenig vorsichtig sein. Schnelle Bewegungen von Samtpfoten rufen sie schon
auf den Plan, aber sie ist auch gewillt, auf ihre Menschen zu hören und abzulassen.
Mente wünscht sich eine liebevolle, einfühlsame Familie, mit ausreichend Jagdhunderfahrung, die aber auch die sensible Seele
eines Galgos versteht und mit den Eigenarten eines großen Windhundes umgehen kann. Ihre Menschen sollten aber nicht nur
streichelfreudig, sondern auch sehr aktiv sein, damit die Hündin ihr ausgeprägtes Laufbedürfnis stillen kann. Wenn dann
noch viel Zeit und ein eigenes Grundstück vorhanden sind, wäre ihr Glück perfekt.
Osterspaziergang
Wir haben uns mit Mente getroffen: Sie ist ein toller Hund. Man kann sie ohne Leine laufen lassen - wir haben das auf einer
großen Wiese probiert - dann flitzt sie wie wild Runden und das in einem Affenzahn. Der erste Hund, der unseren Flitzer Gino
abhängt

.
Nach 10 Minuten hatte sie sich erst mal ausgepowert und kam auch direkt wieder. Sie hat dann zwar noch ein paar Runden mit Luna
und Gino gemacht aber schließlich war Schnüffeln interessanter. Da muss man dann allerdings aufpassen, dass sie sich
nicht zu weit entfernt, irgendwann läßt mit wachsender Entfernung ihre Aufmerksamkeit für den Menschen rapide
nach ...
Mente liebt Wasser-Planschen. Sie stand bauchhoch in der Parthe, tauchte mit der Schnauze ein und patschte mit den Pfoten aufs
Wasser - sehr witzig. Ihr war das auch offensichtlich nicht zu kalt bei 7 Grad. Überhaupt meint ihre Pflegemama, dass sie
nicht sehr kälteempfindlich sei.
Die hübsche Maus kann mittlerweile stundenweise alleine bleiben, bevorzugt natürlich auf einem Sofa. Erste
Grundkommandos kennt sie und vom Tisch klaut sie nur noch, wenn etwas besonders Leckeres da liegt...
Mit Hunden ist sie unproblematisch, eher skeptisch als draufgängerisch aber immer freundlich. Menschen mag sie prinzipiell
auch, draussen schnüffelt sie auch mal den einen oder anderen - oder besser: DIE eine oder andere - an, Männern
gegenüber fängt sie an, skeptisch zu reagieren bzw. manchmal auch unsicher zu knurren oder sich zurückzuziehen.
Alles in allem ist Mente ein recht unkomplizierter Hund, der trotz seiner Ambition zum Spielen aber gerne auch Einzelhund sein
kann - einen Menschen für sich zu haben ist noch toller als Hundekumpels, findet sie. Jedenfalls, wenn es hin und wieder
mal draußen Jemanden zum Toben gibt.
5. Mai 2012
Die Wasserratte
Mente hat sich als unglaubliche Wasserratte entpuppt. Wann immer sie einen Bach, See oder Flusslauf entdecken kann, ist sie drin
und spielt vergnügt mit dem kühlen Nass. Anschließend sieht sie aus wie der Struwwelpeter. Und das
"Trockenlegen" hinterher findet sie gar nicht schlimm
Mente durfte in ihrer Pflegestelle in Leipzig bleiben und muss sich nicht mehr umgewöhnen.
Vermittelt im September 2012