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28. November 2011

Pelè

Pelè Pelè kam zusammen mit vier anderen Hunden Ende November in unser Tierheim. Er hatte sein Dasein vorher in einem der Privattierheime gefristet, in denen die Hunde nur einen Zweck zu erfüllen haben: Sie sollen dem Besitzer der Institution Geld einbringen, indem sie von fast nichts leben, möglichst nichts kosten und das Heim nie wieder verlassen. Pelè und seine vier Leidensgenossen hatten das Glück, dass ihre Gemeinde sie in unser Tierheim überstellt hat und sie endlich zu Menschen gekommen sind, die den Tierschutzgedanken ernst nehmen.

Aber seiner Vergangenheit entsprechend schlecht ist Pelès Zustand zur Zeit noch (Stand Ende November 2011). Wie lange er in dieser "Hölle" eingesessen hat, wissen wir nicht - Aufzeichnungen über die Hunde werden dort kaum gemacht. Aber seiner Verfassung nach zu urteilen ist er lange dort gewesen. Der arme Kerl ist völlig abgemagert, ausgehungert als hätte er seit Monaten kein Futter mehr bekommen (entsprechend gierig verschlingt er momentan auch alles was er kriegen kann) und vor allem seelisch ziemlich am Ende.


Pelè Pelè Pelè


Pelè gehört zu den Settern, die in einer so hundefeindlichen Umgebung innerlich immer "kleiner" werden und irgendwann leise vergehen. Wenn man ihn beobachtet, merkt man in ihm eine stille Verzweiflung, die ohne Worte zu flehen scheint: "Bitte, bitte, bitte hilf mir!" Er ist nicht laut, nicht drängelnd, nicht fordernd dabei, eher stumm verzweifelt. Der wunderhübsch gezeichnete Kerl ist unglaublich dankbar für jedes freundliche Wort, für jedes leichte Streicheln über seinen ausgehungerten Körper für jedes bisschen Zuwendung. Noch glaubt er nicht, dass bessere Zeiten für ihn angebrochen sind. Noch ist in ihm diese typische suchende Unruhe, die wir viel an den sensiblen Hunden feststellen, die aus dieser Art von Privattierheimen zu uns kommen und die sofort einer demütig-devoten Haltung weicht, sobald ein Mensch in die Nähe kommt.

Pelè Aber wir sind guter Hoffnung, dass er bald die Veränderung merken wird, dass seine Seele zur Ruhe kommen kann (zumindest soweit das in einem Hundeheim für einen Setter überhaupt möglich ist) und er sein wirkliches Wesen wieder zeigt. Denn er ist - das wissen wir schon jetzt nach den wenigen Erfahrungen, die wir mit ihm sammeln durften - ein ganz sanfter und sehr lieber Kerl, der nichts mehr möchte, als Menschen, die ihn lieben und vor dem bewahren, was er erleben musste.

Ach ja: Mit allen anderen Fellnasen versteht er sich übrigens problemlos, sein Sozialverhalten Artgenossen gegenüber ist einwandfrei und zurückhaltend. Wir werden natürlich weiter von ihm und seiner Entwicklung berichten, sobald wir ihn besser kennen.

Und vielleicht hat der kleine, hübsche Rüde ja sogar Glück und findet noch ein rassegerechtes und vor allem liebevolles Zuhause? Wir drücken ihm ganz doll die Daumen dafür.


Dezember 2011: Pelè hat in Simone Löh eine Freundin gefunden. Sie greift ihm finanziell unter die Arme.

Lieben Dank dafür vom Team adopTiere



Auch Pelè konnte das Tierheim endlich verlassen.
Er lebt jetzt in der schönen Schweiz in Arni und ist dort bereits der ungekrönte König :-).


Vermittelt im Februar 2012


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