Sie war noch ganz klein, als sie ins Canile kam. Vielleicht 3 oder 4 Monate alt. Und niedlich. Und die dritte Hündin in kurzer
Folge, die so aussah. Also bekam sie den Namen Terza - die Dritte. Punkt.
Eigentlich ist das das Ende der Geschichte, denn danach kam für Terza nichts mehr als der Tierheimalltag. Es gab niemanden, der
sich um sie hätte kümmern können, es gab niemanden, der sie adoptieren wollte. Also wurde die kleine, niedliche
Hündin älter und größer und ruhiger und scheuer. Von Jahr zu Jahr ein klein wenig mehr. Und irgendwann wurde
sie auch dicker, als sie nämlich aufhörte, sich viel zu bewegen. Denn bewegen in einem großen Haufen Hunde kann
gefährlich sein, damit macht man sich bemerkbar und somit angreifbar. Terzas Selbstbewusstsein ist aber nicht allzu stark,
sie hält sich lieber aus allem raus und zieht sich sofort zurück, wenn ihr die Situation nicht geheuer vorkommt.
Also reduzierte sie ihr Leben nach und nach zu einem Schattendasein, das sich hinter den Hundehütten abspielt. Fast unsichtbar,
immer vorsichtig hervor guckend, aber sofort verschwunden, sobald sie merkt, dass irgend jemand sie bemerkt. Wie ein kleiner, fast
durchsichtiger Hundgeist, den man mehr ahnt als sieht. Aber auf vielen unserer Bilder ist Terza mit drauf: im Hintergrund, weiter
weg, still guckend, irgendwie verloren. Bemerken tun wir sie immer erst hinterher.
Terzas Dasein ist umso trauriger, weil sie eine ungeheuer liebe und sanfte Hündin ist. Sie ist absolut defensiv, mag die
leisen, zarten Töne im Leben und findet Streicheln wunderschön ... wenn sie mal keine Angst vor einem Menschen hat. Sie
braucht lange, um Vertrauen aufzubauen und schenkt es auch nicht jedem. Aber sie ist treu wie Gold und einfach nur ein Schatz,
wenn man sie für sich erobert hat.
Von Anfang an lebte Terza im großen Rudel mit, aber im Gegensatz zu den meisten ihrer Hundekollegen hat sie es nie geschafft,
sich den Menschen anzuschließen, die dauernd an ihr vorbei laufen. Mit den Hunden versteht sie sich eigentlich gut, befreundet
ist sie allerdings nur mit der kleinen Pirilla, allen anderen weicht sie eher aus. Aber Pirilla steht wie eine Löwin vor der
größeren Terza und verteidigt sie gegen alles und jeden, wenn es sein muss. Denn sich selbst zu verteidigen, auf die
Idee würde Terza gar nicht kommen. Umso dankbarer ist sie für Pirillas Freundschaft.
Terza hätte so sehr die Chance auf eine eigene Familie verdient, aber ob sie die je bekommen wird, steht in den Sternen. Um
so mehr hoffen wir, dass sie nach all den einsamen Jahren noch Paten findet, die uns helfen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Und
die vor allem hin und wieder ein Paket für sie schicken, um ein wenig Freude in ihr trostloses Leben zu bringen. Wir haben
mittlerweile viele Hunde gesehen, die durch die Patenpakete aufgeblüht sind, wie wir es anfangs nie erwartet hätten.
Vielleicht kann auch Terza von einem Menschen profitieren, der ihr Liebe und Aufmerksamkeit schickt - auch wenn er ansonsten
weit weg ist.
Terza |
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Rasse: | Terrier-Mix |
Geb. | 1. Juni 1998 |
Größe | ca. 56 cm |
Charakter:
Sehr schüchterne aber durch und durch liebe Hündin, braucht lange, um Vertrauen zu Menschen zu fassen,
wird dann aber sehr schmusig und treu; verträglich mit allen Hunden, schließt aber auch hier kaum Freundschaften -
eine Hündin, die wie ein Schatten am Rande der Mensch-Hund-Gesellschaft des Caniles lebt und dringend jemanden braucht,
der ihr die Liebe schenkt, die sie so nötig hat für ein klein wenig persönliches Glück.
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Linda und Carsten haben das alte Mädchen für sich entdeckt und
werden ihr den Alltag etwas versüßen.
Terza bedankt sich mit einem treuen Hundeblick und das adopTiere-Team freut sich mit ihr.
November '09: Terza hat in Joyce eine weitere Patin gefunden, die ihr mir Geschenkpaketen hilft, das Vertrauen
zu Menschen wieder zu
gewinnen. Vielen herzlichen Dank!
Juli 2009: Geschenk von Linda und Carsten
Dezember 2009: Ein Weihnachtspäckchen von Linda
Eine Decke von Joyce, im Februar 2010