"Du wartest auf den Sonnenuntergang und wenn er dann kommt, bist Du doch so überrascht und erstaunt, dass es
dunkel ist."
Zorro ist am 13. November von uns gegangen. Es ging ihm innerhalb von zwei Tagen sehr schlecht, er war kalt, fraß nicht mehr
und lag nur noch auf seinem Platz. Die Untersuchung beim Tierarzt ergab einen großen Tumor im Bereich von Luft- und
Speiseröhre, der die Organe bereits verlagert hatte. Es blieb nichts, als ihn zu erlösen - er brauchte nicht viel, nicht
einmal eine halbe Dosis, sein Kreislauf war schon ganz unten. Seine Zeit war vorbei.
Zorro ist allen, die sich mit ihm beschäftigt haben, sehr ans Herz gewachsen, besonders aber seiner Pflegemutter. Er war ein
lieber Hund, so unkompliziert, immer freundlich und artig. Sie vermisst ihn sehr und sie sagt: "Du wartest auf den Sonnenuntergang
und wenn er dann kommt, bis Du doch so überrascht und erstaunt, dass es dunkel ist."
Wir alle wussten, er kommt nach Deutschland, um zu sterben. Und wir alle konnten es kaum glauben, wie er aufblühte, sich freute wie
ein junger Hund und das Leben in vollen Zügen genoss. Ein halbes Jahr lang. Nun ist er tot und lässt uns traurig zurück.
Aber Zorro hat uns eines gezeigt:
Es ist richtig, sich für diese alten Hunde stark zu machen, ihnen eine Chance zu geben, auch wenn die schöne Zeit nur noch
sehr begrenzt ist, die sie genießen dürfen. Zorro durfte erfahren, was es heißt geliebt und beschützt zu sein,
ein warmes Körberl zu genießen und eine Familie zu haben, zu der man gehört. Mit der Erfahrung in seinem Herzen ist
er gegangen, friedlich und geliebt.
Lebe wohl, Zorro, du wärst ein toller Familienhund gewesen, das hast du mit Deinem sanften Wesen uns allen gezeigt. Deine
Pflegestelle hat dich geliebt, du hast ihr täglich gedankt mit deiner Freude in den Augen. Wir hätten dir gerne mehr davon
gegönnt, aber die Zeit ließ das nicht zu. Dieses halbe Jahr kann nicht entschädigen für ein ganzes Leben, aber es
war wunderbar zu sehen, wir glücklich du warst und wie sehr es sich lohnt, auch die kranken und alten Hund umzupflanzen, um ihrem
Leben noch eine Wende zu geben.
So kannst du in Frieden ruhen, mit einem Lächeln im Gesicht, weil du Liebe und Geborgenheit kennenlernen durftest. Dieses
schöne Gefühl nimmt deine Seele mit nach Hause.
Mach es gut, Zorro. Wir werden dich nie vergessen.
15. Juli 2012
Liebe auf vier Pfoten
Zorro ist ein Breton Epagneul, vielleicht auch ein Mix dieser Rasse, führt aber auf alle Fälle viel Setterblut in seinen
Adern. Der 42 cm große, unkastrierte Rüde hat eine wunderschöne, dunkle blue-belton Fellzeichnung und wurde
vermutlich im Jahr 2000 geboren, aber ganz sicher ist das nicht überliefert.
Viel wissen wir nicht von seiner Vergangenheit, denn Aufzeichnungen über sein Leben fingen erst im Jahr 2002 an - und
hörten dann auch sofort wieder auf. Damals kam Zorro in ein italienisches Tierheim, eins von denen, die später traurige
Berühmtheit unter der Bezeichnung "Hundehölle" erlangen sollte. Und außer seinem Einlieferungsdatum sind
keine Notizen über ihn zu finden. Sicher ist nur, dass er diese Anstalt nie wieder verlassen sollte. Zumindest nicht bis zu dem
Tag, an dem die Hunde wegen der katastrophalen Bedingungen von den Behörden konfisziert und uns übergeben wurden.
In der Hundehölle lebte er zusammen mit einem Rüden (der mittlerweile verstorben ist) und der Hündin Bettina (im Happy
End). Die beiden gingen zusammen durch dick und dünn und liebten sich sehr. Sie waren jahrelang zusammengepfercht in einem
winzigen Gehege, das aus einem alten Schweinestall umfunktioniert worden war. Verlassen durften sie die wenigen Quadratmeter nie,
Freilauf gab es nicht für die Hunde. Dafür unerträglichen Dreck, Ratten, Gewalt, Stress und Angst. Wie die beiden Hunde
es trotzdem geschafft haben, sich einen unglaublich liebenswerten Charakter zu erhalten, wissen wir nicht. Menschen wären an einer
solchen Situation längst kaputt gegangen.
Zorro ist eine Seele von Hund, immer liebevoll, sanft, zurückhaltend und etwas im Hintergrund bleibend. Er vergöttert die
Menschen, die gut zu ihm sind und liebt es, in ihrer Nähe zu sein. Streicheleinheiten sind das Größte für ihn.
Aber er drängt sich nicht auf wenn er merkt, dass es unpassend wäre. Der kleine Rüde ist sensibel und einfühlsam
und immer eher gewillt, einen Schritt zurück zu gehen, als sich in den Vordergrund zu drängeln.
In letzter Zeit ging es Zorro nicht sehr gut und dank einer großzügigen Spende für medizinische Untersuchungen, die
sich das Tierheim ansonsten nicht leisten könnte, waren wir in der Lage, auch diesen lieben Kerl komplett durchchecken zu
lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd: Zorro leidet unter Schilddrüsenkrebs.
Wir hatten so sehr gehofft, dass er noch ein Zuhause finden, dass er noch einmal erfahren würde, wie es sich anfühlt, wenn
Menschen einem genauso viel Liebe entgegen bringen, wie er sein Leben lang auf sie verschwendet hat. Aber diese Hoffnung ist nun fast
zunichte gemacht.
Zorro hat nicht mehr allzu lange zu leben. Langsam aber sicher geht es ihm schlechter, verlässt ihn der Lebensmut. Trotzdem bleibt
er immer liebevoll den Pflegern zugewandt und freut sich, wen sich jemand um ihn kümmert. Wir würden Zorro so gern noch
zeigen, dass das Leben ihn nicht ganz vergessen hat und dass es Menschen gibt, die Anteil an seinem Schicksal nehmen. Und ihm ein klein
wenig von der Liebe zurückgeben, die seine große Seele lebenslang den Menschen vor die Füße gelegt hat, selbst,
wenn sie darauf herum getreten sind.
Vielleicht können Sie uns dabei helfen? Und ganz vielleicht darf Zorro ja doch noch eine wenn auch nur kurze Zeit in einem eigenen
Zuhause erleben - in einem Zuhause, in dem er die Liebe und Geborgenheit erfährt, die er bisher nie kennen lernen durfte. Wir haben
nicht aufgehört,
an ein Wunder für ihn zu glauben ...
... und dann kam der Juli 2012:
Zorro hat sein Wunder bekommen! Er hat unendliches Glück gehabt und einen Platz gefunden, an dem er sich für den Rest seines
Lebens wohlfühlen darf. Der liebenswerte Oldie lebt jetzt in einer Endpflegestelle im Raum Nürnberg und wird dort umhegt
und gepflegt.
Trotzdem würde er sich sehr über finanzielle Unterstützung freuen, denn seine Arztkosten müssen gedeckt werden
und wir wollen versuchen, ihm noch so viel schönes und sinnvolles Leben zu ermöglichen, wie machbar ist. Aber ohne Ihre Hilfe,
ist das kaum machbar.
Seine Pflegestelle wird natürlich in Kürze hier über Zorro berichten.
Zorro |
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Rasse | Breton Epagneul |
Geboren | ca. 2000 |
Größe | 42 cm |
Krankheiten | Schilddrüsenkrebs |
Behinderungen | Keine |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Katzen, Kindern. |
Charakter:
Liebenswerter, sanfter und immer freundlicher Bretonen-Opa, menschenbezogen verschmust, verträglich mit allen Artgenossen,
immer liebevoll, allerdings schwer krank und ohne große Hoffnung auf noch viel Leben - eine Seele von Hund, die Ihre
Hilfe braucht!
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