Sie hatte es eigentlich schon geschafft: Cappuccina hatte eine liebe Familie gefunden, die sie für den Rest ihrer Tage hegen
und pflegen wollte, der Transport war organisiert - extra ein sanfter Kuscheltransport, damit sie nicht in einer Box reisen
muss - in wenigen Tagen sollte es los gehen.
Aber Cappuccina hatte wohl beschlossen, dass der Zeitpunkt gekommen war, an dem sie sich von uns verabschieden mochte. Es ging
ihr in den letzten Tagen schon nicht mehr sehr gut, sie wollte nicht mehr fressen, ein schlechtes Zeichen bei den Hunden. Heute Nacht
ist sie über die Regenbogenbrücke gegangen, leise eingeschlafen, ohne Aufhebens von sich zu machen, so wie sie gelebt hatte.
Wir alle trauern sehr um sie, um die verpasste Chance, die einfach zu spät gekommen ist, um ihr verschenktes Leben, in dem sie
ihren Menschen so viel Freude hätte bereiten können, um ein wundervolles Wesen, das nur im Schatten leben durfte.
Leb wohl, Cappuccina und grüß all deine Freunde, die vor dir gegangen sind. Genieße die Freiheit und die grüne
Wiese unter deinen Pfoten, genieße all das, was dir die verantwortungslosen Menschen, die dich deinem Schicksal
überließen, ein Leben lang vorenthalten haben. Zumindest in den letzten Jahren wurdest du geliebt und geschätzt, ein
nur kleiner Trost für all die verlorene Zeit. Mehr konnten wir leider nicht für dich tun. Deine Sanftheit und dein
bescheidenes Wesen werden wir aber nie vergessen.
24. März 2013
Ein sanftes, tapferes Mädchen
Die sanfte Cappuccina gehört zu den Hunden, die im Jahr 2010 aus einer italienischen Hundehölle nach Monte kamen. Wie alt sie
gewesen war, als man sie dort einlieferte oder wie ihre Vorgeschichte ausgesehen hat, wusste zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Nur, dass
sie schon sehr lange in dem Massenlager gesessen hatte, konnte man uns noch sagen. Sie war zu unauffällig gewesen, als dass sich
jemand mit ihr oder ihrer Geschichte beschäftigt hätte.
Der harte Überlebenskampf der Jahre in der Hundehölle hat seine Spuren bei Cappuccina hinterlassen. Lange Zeit war sie den
Aggressionen der anderen Hunde ebenso ausgeliefert, wie dem ewigen Hunger, der Kälte im Winter und der sengenden Sonne im Sommer. Sie
hat dabei gelernt, leise zu sein, sich klein zu machen, nicht aufzufallen und niemandes Ärger zu erregen. Vor allem aber hat sie
gelernt, im Hintergrund zu überleben.
Heute ist Cappuccina ein sanftes, sehr liebevolles, altes Hundemädchen, das tapfer das Leben erträgt, das die Menschen ihr
zugedacht haben. Sie ist nach wie vor in jeder Lebenslage zurückhaltend, hat aber mittlerweile gelernt, wie schön
Streicheleinheiten sind und genießt es unendlich, wenn sich jemand leise um sie bemüht und sie mit Zuneigung verwöhnt. Wie
alle Hunde ihrer Vergangenheit und ihres Charakters ist Cappuccina mit jedem anderen Hund verträglich und wird von allen Fellnasen
akzeptiert. Bis zum letzten Sommer hat sie noch gern gebuddelt, wenn sie im Freilauf war, aber mittlerweile ist sie zu müde, um sich
noch groß anzustrengen - müde von dem wenig erfreulichen Leben, das sie führen musste und müde von der Hoffnung
darauf, dass sich etwas ändert.
Denn eigentlich wartet sie nur noch darauf, diese Erde wieder zu verlassen. Cappuccina hat nämlich einen großen,
inoperablen Lebertumor, der ihr nicht mehr viel Zeit lässt.
Gerade weil Cappuccina so sehr leiden musste und weil sie so einen liebenswerten, immer freundlichen und stets unaufdringlichen Charakter
hat, möchten wir so gern noch etwas für sie tun. Sie hat nicht mehr viel Zeit - in den letzten Monaten hat sie körperlich
rapide abgebaut.
Aber wir wissen, dass sie sich sehr über Patenpakete freut. Sie hat schon hier und da ein Päckchen bekommen und lebt jedes Mal
auf, wenn sie sich an all den köstlichen Sachen darin erfreuen darf. Außerdem könnten wir ihr Dasein mit Ihrer
finanziellen Unterstützung auch im Canile für die letzten Monate noch sehr viel erträglicher gestalten, als es jetzt ist.
Die medizinische Versorgung der Hunde ist aus finanziellen Gründen auf das Notwendigste beschränkt, die Ausstattung vieler
Gehege immer noch eher spartanisch.
Wenn Sie Cappuccina genauso sympathisch finden wie wir und uns helfen wollen, ihr zumindest das Ende ihres Lebens etwas freundlicher
zu gestalten, dann warten Sie nicht lange. Geben Sie ihr auch auf die Entfernung das Gefühl, dass sie nicht ganz vergessen, nicht
ganz ungeliebt ist. Ihre schüchterne Seele wird es merken, das wissen wir.
Cappuccina |
|
Rasse | Mix |
Geboren | 1998 |
Größe | ca. 63 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Inoperabler Lebertumor, altersbedingte Beschwerden. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden, Kindern, Katzen nicht bekannt. |