
Furik
Puffa und ihr Sohn Furik gehörten einer Italienerin, die die beiden Hunde aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste.
Ursprünglich hatte sie Puffa als Welpe selbst einmal aus dem Tierheim gerettet, aber nun geht es ihr sehr schlecht und sie ist
nicht mehr in der Lage, sich um Mutter und Sohn zu kümmern.

Puffa
Die beiden wurden in ein Canile gebracht, das den Namen Tierheim nicht verdient. Es ist ein Massenlager, in dem es nur darum geht,
die Tiere am Leben zu erhalten, damit sie Geld einbringen. Ihr Wohlergehen oder ihre psychische Verfassung ist dort niemandem wichtig.
Anfangs kam die Besitzerin der beiden noch regelmäßig, um nach ihnen zu sehen und mit ihnen spazieren zu gehen. Aber da die
beiden Hunde sich vor Glück über die Rückkehr ihres Frauchens jedes Mal fast überschlugen und mit Jaulen und Bellen
darauf reagierten, wurde der Dame nahe gelegt, doch lieber nicht mehr zu kommen, um die Hunde nicht jedes Mal bei ihrem Weggehen in
Verzweiflung zu stürzen. Ihr wurde versprochen, dass man ein gemeinsames Heim für die beiden finden würde. Seit Frauchen
nicht mehr kommen darf, ist es aber still um die beiden geworden und niemand kümmert sich mehr um sie. Tagein tagaus sitzen sie
seitdem am Gitter und warten auf den einen Menschen, den sie lieben und von dem sie hoffen, dass er sie wieder abholt. Aber das wird
ein Wunschtraum bleiben. Ihre Resignation und Trauer ist ihnen anzusehen, wenn man sie hinter den Gitterstäben sitzen sieht.
Um so mehr freuen Puffa und Furik sich, wenn ausnahmsweise doch einmal jemand nach ihnen schaut. Sie lieben es, spazieren zu gehen und
sind mit Begeisterung dabei, wenn man sie aus dem Gehege holt. Beide gehen manierlich an der Leine, man merkt, dass sie früher in
engem Kontakt zu einem Menschen gelebt haben, der sich gut um sie gekümmert hat. Weder Puffa noch Furik zeigen ausgeprägten
Jagdtrieb, da sie beide ihr Leben lang in einer normalen Familie gelebt haben und keine Möglichkeit hatten, ihre genetisch
sicherlich vorhandenen Jagdeigenschaften zu entfalten. Sie sind das Leben in einem Haus gewöhnt und beide stubenrein. Sogar auf
Katzen reagieren sie moderat und schauen nur interessiert hinterher. Aber es sollten schon hundeerfahrene Stubentiger sein, die es mit
dem Pärchen aufnehmen.
Auch mit anderen Hunden verstehen Puffa und Furik sich sehr gut. Sie mögen Hundegesellschaft und spielen gern mit ihren Artgenossen.
Zur Zeit leben sie auch völlig problemlos in einem gemischten Rudel gemeinsam mit Rüden und Hündinnen. Furik verteidigt
seine Mutter zwar, wenn ein anderer Hund stänkert (und zeitweilig auch das Futter der beiden), aber von sich aus fangen beide
keine Händel an.
Leider verwahrlosen die zwei immer mehr, je länger sie in dem Canile sitzen. Puffa hat eine Entzündung beider Augen, durch die
sie immer so aussieht, als ob sie still vor sich hin weinen würde. Vermutlich tut sie das innerlich auch und die Entzündung ist
nur ein äußeres Zeichen dafür, wie es in Puffas Seele aussieht. Auf den schlechten Zustand ihrer Augen angesprochen, sagten
die Hilfskräfte des Tierheims nur, das sei normal, da würden sie nichts machen. Aber in Wirklichkeit müsste Puffa dringend
in Behandlung, damit ihr Augenlicht nicht auf Dauer Schaden nimmt.
Puffa und Furik bräuchten dringend ein Zuhause, das ihnen die Wärme und Geborgenheit wieder gibt, die sie unverschuldet
verloren haben. Die beiden leiden sehr unter ihrer Unterbringung im Canile und vergehen langsam aber sicher immer mehr. Die kleinere
Puffa fängt bereits an, sich aufzugeben. Ihr zwei Jahre jüngerer und etwas größerer Sohn hat noch Hoffnung im Blick,
wenn er durch die Gitterstäbe schaut, aber auch er wird immer trauriger.
Wunderschön wäre es, wenn Puffa und Furik ein gemeinsames Zuhause finden könnten, denn sie haben ihr gesamtes Leben
gemeinsam verbracht und eine Trennung wäre hart für die beiden. Allerdings ist eine Vermittlung in die Schweiz wegen Puffas
kupierter Rute nicht möglich. Beide Fellnasen sind noch sehr sportlich und durchaus keine Langweiler. Sie brauchen ausgedehnte
Spaziergänge, um sich wohlzufühlen. Aber genauso sehr vermissen sie den engen Kontakt zu Menschen, die mit ihnen kuscheln und
ihr Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit stillen. Sie sind ausgesprochen menschenbezogen und auf die Nähe ihres Menschen
angewiesen, um glücklich zu sein. Ansonsten sind sie leicht zu handhaben, denn sie sind gut aufeinander eingespielt und es macht
keine Mühe, sie gemeinsam zu managen. Beide Hunde sind aktuell negativ auf Mittelmeerkrankheiten getestet, gechipt, geimpft und
entwurmt, wenn sie kommen. Wir würden sie so gern aus ihrem hundeverachtenden "Zuhause auf Zeit" herausholen, aber dazu
brauchen wir Ihre Hilfe.
Damit Sie sich ein Bild davon machen können, unter welchen Umständen Furik und Puffa leben müssen, hängen wir Ihnen
hier noch einige Bilder dran, die beim Besuch des Caniles aufgenommen wurden, obwohl das Fotografieren der Anlage vom Besitzer
strengstens verboten ist. Um die beiden aufnehmen zu können, haben einige italienische Tierschützer sie aus dem Heim
herausgeholt. Umso schlimmer war es für sie, Mutter und Sohn hinterher wieder dorthin bringen und ihrer sichtbaren Verzweiflung
überlassen zu müssen.
Furik |
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Rasse | English Setter-Breton Epagneul-Mix |
Geboren | 18. Mai 2005 |
Größe | ca. 58 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Austherapierte Ehrlichiose, heute gesund, gechipt, geimpft, negativ auf
Mittelmeerkrankheiten getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden, Kindern, Katzen. |
Furik durfte gemeinsam mit seiner Mutter Puffa das Tierheim verlassen und lebt nun in einer eigenen Familie in Italien.
Vermittelt im April 2013