Schon seit einiger Zeit ging es Ginger nicht mehr sehr gut, sie war immer stiller und unauffälliger geworden und hatte ganz
leise aufgehört, Freude am Leben zu haben. In letzter Zeit mochte sie nicht einmal mehr ihre Leckerlis, sie hörte auf zu
fressen, der Glanz in ihren Augen erlosch.
Heute Mittag ist Ginger ganz leise in Patricias Armen eingeschlafen, sanft gestreichelt und getröstet für ein Leben, in dem
sie kaum etwas von dem erleben durfte, was hätte normal für sie sein sollen. Aber sie hat zwischen Menschen gelebt, die sie
geliebt haben und sie hatte Paten, die ihr immer wieder schöne Dinge zukommen ließen, um ihr Leben ein klein wenig
fröhlicher und bunter zu machen.
Leb wohl, kleine Ginger. Du warst ein besonderer Hund: besonders frech, besonders fröhlich, besonders lebenslustig in deiner
eigenen Welt. Ein Ausbund an Energie und Eigenwillen, ein Feuerwerk der guten Laune. Wir werden dich vermissen: deine lachenden Augen,
dein grinsendes Gesichtchen, deine Keckheit. Lass es dir gut gehen hinterm Regenbogen und vergiss uns nicht. In unserer Erinnerung
bleibst du für immer so lebendig, wie wir dich lange Jahre genießen durften.
15. Juli 2012
Ginger gehört zu unseren "Niemandhunden". Das sind die Tiere, die irgendwann von ihrem Besitzer für eine befristete
Zeit abgegeben, dann aber nie mehr abgeholt wurden. Ginger wartet seit 2001 darauf, dass ihr Mensch wieder erscheint, damals war sie
fast noch ein Hundekind! Und damals gehörte sie auch noch nicht zu unserem Canile. Sie hat ihr gesamtes Leben in einer
italienischen Hundehölle verbracht, denn das war der Ort, den ihre Besitzer als "Urlaubsbetreuung" für sie
ausgesucht hatten.
Seit sie kam, lebt sie zusammen mit Lulù, einer Hündin, die aussieht wie ihre Schwester, es aber gar nicht ist. Die beiden
verstehen sich gut, haben in den vielen Jahren viele Hunde kommen und gehen sehen und sich in dieser Zeit ihre eigene kleine Welt
aufgebaut. Eine kleine, heile Welt, die sie davor geschützt hat, aufzugeben, die ihnen ermöglicht hat, in all dem Stress und
unter all den Aggressionen auszuhalten, von denen sie in der Hundehölle umgeben waren.
Allerdings hat diese kleine, heile Welt auch verhindert, dass sie in Kontakt mit Menschen getreten sind - eine Chance dazu hatten sie
in all den Hundehöllen-Jahren allerdings auch kaum. Nachdem sie 2010 zu uns ins Canile kamen, lebten sie weiter in ihrem eigenen
Kosmos, verstanden sich untereinander und mit allen anderen Hunden prächtig ... und hielten sich von Zweibeinern fern. Es hat
lange gedauert, bis Ginger die Nähe von Menschen akzeptiert hat und sich anfassen ließ. Mittlerweile weiß sie, dass
es Spaß macht, zu den Pflegern zu laufen, um sich ein Leckerchen abzuholen. Wenn man sie ruft, kommt sie freudig heran und wartet
darauf, gestreichelt zu werden, endlich kann sie die Berührungen genießen.
Ihre Zutraulichkeit hört allerdings sofort auf, wenn sie Zwang spürt. An der Leine gehen kann sie daher noch nicht, aber mit
ein wenig Geduld wird sie auch das noch lernen.
Wir würden Ginger so gern noch ein liebevolles, warmes und sicheres Plätzchen gönnen, ein Zuhause, in dem sie ein wenig
von dem nachholen kann, was ihr ihr ganzes Leben lang verwehrt wurde. Inwieweit sie noch lernen kann, was es bedeutet, ein
"normaler" Familienhund zu sein, wissen wir allerdings nicht. Sie braucht Menschen, die sie so nehmen, wie sie ist, die ihr
erlauben, in ihrem eigenen Rhythmus und in ihrer eigenen Geschwindigkeit zu bestimmen, wie weit sie doch noch auf Menschen einlassen
will. Aber ihre Entwicklung in den letzten Monaten war so vielversprechend, dass wir den Versuch zumindest starten wollen.
Patensuche
Da Gingers Chancen auf eine eigene Familie nicht allzu groß sind, würde sie sich aber auch gewaltig über Paten freuen.
Zum einen, um ihr alltägliches Leben zu bereichern und es mit dem einen oder anderen Paket ein wenig schöner und bunter zu
machen. Zum anderen, weil niemand für Gingers Unterhalt aufkommt: Durch ihre "Abgabe" gehört sie keiner Gemeinde
und wird finanziell daher auch nicht unterstützt. Die anderen Hunde ernähren sie derzeit notdürftig mit, aber sollte
sie krank werden oder eine teurere Untersuchung brauchen, ist das ihr Aus. Dafür ist kein Cent im knappen Tierheim-Budget
vorgesehen.
Wir würden Gingers Lebensabend mit Ihrer Hilfe deshalb gern absichern und ihr - wenn sie ihn schon im Canile verbringen muss -
eine zumindest finanziell sorgenfreie Zukunft ermöglichen. Vielleicht können Sie eine Patenschaft für Ginger
übernehmen? Selbst 5,- EUR monatlich helfen schon gewaltig. Es ist oft nicht die Menge an Geld, die den Unterschied macht, sondern
die Konsequenz und Nachhaltigkeit mit der man gewillt ist, zu helfen. Es müssen gar nicht so viele Menschen sein, die monatlich
eine kleine Summe für Ginger erübrigen, aber damit können wir ihr ein Polster schaffen, das ihren Lebensabend absichert.
Und sie können sicher sein: Ginger wird es Ihnen gewaltig danken!
September 2012:
Ginger hat viel Glück gehabt und eine Freundin in der Ferne gewonnen: Heidi Wirnsberger überweist ihr ab
jetzt regelmäßig was auf ihr Bankkonto.
Januar 2013:
Seither hat Ginger eine ganze Fangemeinde angesammelt: Ihre Patinnen sind Claudia Weigel-Beckers, Hilde Gersch,
Beate Nikta und Marlis Haenni.
Unseren herzlichen Dank dafür!
Ginger |
|
Rasse | Mix |
Geboren | 2001 |
Größe | Ca. 45 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Keine bekannt. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Mittelmeerkrankheiten getestet. |
Behinderungen | Keine |