Sensibel und wunderschön
"Es war einmal ein Jäger, der seiner Hunde müde geworden war ...". - So fangen viele Geschichten an, die sich
unsere Tierheimhunde abends erzählen, wenn es im Canile still wird und die Pfleger nach Hause gegangen sind. Massimo gehörte
solch einem Exemplar "Mensch" und gemeinsam mit seiner Freundin Ambrosia wurde auch er entsorgt, als es keine Verwendung
mehr für ihn gab.
Der Jäger, dem die beiden gehörten, hatte sich schon früher bei Patricia gemeldet und gefragt, ob er die Hunde in Monte
abgeben dürfe. Aber da es einem öffentlichen Tierheim in Italien nicht erlaubt ist, Tiere aufzunehmen, die einen Besitzer
haben, musste Patricia das ablehnen. Eines Freitagmorgens rief er wieder an und sagte knapp, er hätte die Hunde jetzt im Auto.
Und entweder, er könne sie sofort bringen oder er würde in die Berge fahren und sie dort aussetzen - das könne Patricia
sich aussuchen. Weil sie wusste, dass er das ernst meinte, nahm sie die Fellnasen bei sich auf - alles andere wäre ihr
Todesurteil gewesen.
Und das haben weder Massimo noch Ambrosia verdient. Beide Hunde sind ausgesprochen menschenbezogen und verschmust. Im Gegensatz zu
Ambrosia scheint Massimo allerdings sehr viel mehr Druck von seinem ehemaligen Besitzer bekommen zu haben. Ihm fehlt ihre offene
Fröhlichkeit und in neuen Situationen wirkt er eher ein wenig ängstlich und unsicher. Das gibt sich aber, sobald er Vertrauen
gefasst hat und weiß, dass man ihm nichts Böses antun will. Trotzdem begegnet er dem Leben nicht so sonnig wie seine
Freundin, sondern ist eher zurückhaltend und dankbar dafür, wenn man liebevoll auf ihn eingeht.
Allerdings steht er Ambrosia in Sachen Schmusen in nichts nach, sobald er einen Menschen erst mal mag. Massimo liebt sanftes Kuscheln
und stundenlanges Gekraule, er mag die leisen Zuwendungen, bei denen er sich entspannen kann und die ihm Geborgenheit vermitteln.
Das heißt aber nicht, dass er ansonsten eine Schlaftablette ist. Im Gegenteil: Wie alle Setter liebt Massimo es, mit dem Wind
um die Wette zu rennen und fröhlich mit seinen Hundefreunden zu spielen. Er ist sehr gut sozialisiert und verträgt sich mit
allen anderen Fellnasen. Um sich Stress mit seinen Artgenossen zu machen, ist er eher zu schüchtern. Wenn es schwierig ist wird,
weicht er lieber aus und geht seiner Wege.
Ob Massimo Jagdtrieb besitzt, können wir nicht genau sagen. Er ist als reinrassiger Setter von der Natur mit den entsprechenden
Genen ausgestattet, wurde aber von seinem Jäger aussortiert, weil der meinte, Massimo würde für die Jagd nicht taugen.
Der freundlich-sanfte Rüde war ihm zu menschenbezogen und anhänglich, ihm fehlt die Härte, die man in Italien von solch
einem Hund erwartet. Seine neuen Menschen sollten trotzdem ein wenig Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringen und Zeit genug haben, um
Massimos Anlagen mit sinnvoller Beschäftigung in die richtigen Bahnen zu lenken.
Massimo wünscht sich für sein weiteres Leben eine Familie, die seine Schüchternheit versteht und ihm die Liebe, Nähe
und Geborgenheit gibt, die er braucht. Sie sollte sich gern und viel mit ihm beschäftigen, besonders in der freien Natur, denn das
Laufbedürfnis eines Setters ist groß. Und Massimo hat auf seinem wunderhübschen Körper dazu auch noch einen
intelligenten Kopf sitzen, der ebenfalls gefordert werden möchte. Wer sich also einen anspruchslosen Hund wünscht, den man
einfach nebenherlaufen lassen kann, ist bei Massimo an der falschen Adresse. Sensible, aktive, fröhliche und liebevolle Menschen
haben aber gute Chancen, sein Herz im Sturm zu erobern.
Massimo |
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Rasse | English Setter |
Geboren | 2008 |
Größe | ca. 54 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Keine bekannt. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden, Kindern, Katzen nicht bekannt. |
Massimo hat eine liebe Familie in Rheine gefunden, wo er Unterschlupf gefunden hat.
Das gesamte adopTiere-Team wünscht dem netten Hundebuben alles Gute!
Vermittelt im April 2013