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4. September 2013

Samuel

Samuel


Samuel ist zum Eidgenossen geworden und nun im schönen Einsiedeln heimisch.
Er wurde von seiner Familie und einer Hundefreundin bereits sehnlich erwartet und mit offenen Armen empfangen.

Wir haben Samuels Vorgeschichte für Sie dokumentiert.



16. August 2013: Samuel ist angekommen

Wau, wau! Liebe Lebensretter,

jetzt bin ich schon eine Woche bei Vreni und Walter in Einsiedeln.

Ich glaube, die haben mich richtig gern. Ich sie übrigens auch. Ich fühle mich pudelwohl und darf mich in der Wohnung und im Garten frei bewegen. Ich schlafe sogar bei Vreni. Das ist ganz lässig. Bevor wir aufstehen, kann ich sie küssen und verschmusen und auf der Decke herumtollen darf ich auch bis ich Hunger habe.
Und überhaupt, zum Schmusen sind die beiden immer zu haben und das gefällt mir natürlich. Am Mittwoch durfte ich sogar zu einem richtigen Hunde-Coiffeur. Da wurden meine Verfilzungen weggeschnitten, ich wurde gebadet und nachher sogar frisiert. Das war eine tolle Erfahrung. Mein Fell ist jetzt wieder ganz flauschig und sowas von sauber. Und das Hundeshampo riecht soooo gut: Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt.

Fressen tue ich noch nicht ganz gut, sagt Vreni. Ich habe aber gehört, dass sie noch einige Hundefuttersorten ausprobieren will. Wenn ich dann eines gut esse, bekomme ich das immer.

Am Morgen und am Nachmittag gehen Walter, Vreni, Desi und ich spazieren. Jetzt darf ich auch frei laufen, weil ich so brav sei, sagen die beiden. Immer wenn Walter pfeift, müssen wir zu ihm zurück. Dann gibt’s "Gutzeli".
Was glaubt Ihr, wie schnell ich bei ihm bin?

Am Montag lerne ich meinen Hausarzt kennen. Nein, es ist ja eine Ärztin, viel besser für mich als Mann. Die will mich durchchecken. Warum, weiss ich nicht genau, ich bin ja gesund. Bis auf einen leichten Husten, der mich noch ein wenig beschäftigt, fehlt mir ja wirklich nichts. Nun die Beiden wollen ja nur das Beste für mich.

Am Montag geht Walter mit Desi in die Hundeschule. Hei, und ich darf dabei sein. Ich muss einfach am Rand warten und darf zuschauen. So weiss ich wenigsten, wohin ich dann mit Vreni zur Schule gehen muss. Ich freue mich schon auf den ersten Schultag. Mal sehen, ob sie mir Gehorsam italienisch oder deutsch beibringen. Wird sicher nicht einfach.

So, jetzt habe ich wieder viel erzählt. Schaut einmal das Föteli im Anhang an. Ich bin doch ein toller Kerl.

Ich melde mich bald wieder

Liebe Wau, Wau-Grüsse von Sämi


26. September 2013 Samuel

Wau wau miteinander!

Nun bin ich bereits 7 Wochen bei meiner Familie in Einsiedeln und denke oft ans Canile zurück, wo man sehr gut auf uns geschaut hat. Ich hoffe, dass noch viele meiner Kollegen ein so gutes Zuhause bekommen wie ich. Mir gefällt es hier hundemässig gut, wenn Ihr wisst, was ich meine.
Viel Freiheit haben wir auch. Im ganzen Haus gibt es für uns Tiere (es sind noch vier Katzen da), keine Tabu-Zonen. Also mein Tagesschlafplatz ist auf Walters Bett, weil ich von da aus alles beobachten kann. Und nachts schiebe ich mich dann an Vrenis Seite. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich allerdings, dass ich immer etwas frecher werde. Ich sei ein Clown, sagen sie auch schon. Das hat ja schon im Internet gestanden, oder?

Als jetzt stolzer Eidgenosse mit italienischen Wurzeln fühle ich mich schon sehr gut integriert. Jedenfalls treffe ich oft gute Kollegen. Diejenigen, die mir nicht gefallen, knurre ich einfach italienisch an. Dann habe ich Ruhe. Und Desi schaut sehr gut auf mich. Dafür fresse ich ihm manchmal ein Teil seines Futters weg, dass er nicht zu dick wird!

An den letzten beiden Wochenenden musste ich mit Vreni zu einem Hundekurs. Dass ich ein Hund bin, hat man in der Zwischenzeit gemerkt. Dass ich kein Appenzeller oder Berhardiner bin, hat sich auch schon rumgesprochen. Aber dass ich mich im Umgang mit Artgenossen anständig benehmen kann, musste ich mit Vreni beweisen. Vreni war ganz stolz auf mich. Ich habe mich auch von meiner besten Seite gezeigt. Sozusagen als Gegenleistung, weil ich es mit ihr und Walter sooooo schön habe. Es gab auch viele Gutelis.

Ich habe jetzt auch das Wirtschaftspatent. Das heisst, ich begebe mich im Restaurant mit meinem Kollegen Desi brav unter den Tisch, schaue aber immer wieder frech hervor. Als Belohnung gibt es dann nachher etwas Brot, das sich die beiden vom Mund abgespart haben, sagen sie. Doch ich glaube, sie haben es vom Tisch geklaut.

Letzthin hat mich Vreni auf einem langen Spaziergang vor einer anrennenden Kuh gerettet. Das war knapp, kann ich Euch sagen. Ich habe während des Kuhangriffs relativ bequem in Vrenis Armen gehangen. Ich hatte schon etwas Angst, aber ich wusste genau, dass sie mich beschützen wird. Dennoch war die Sache gefährlich. Auch Desi musste schnell wegrennen ob des Angriffs dieser dummen Kuh.

Ganz liebe Wau wau-Grüsse an alle Hundefreunde.

Euer Sämeli


Adventsgrüße vom 7. Dezember 2013
Samuel
Liebe Freunde,

ich hoffe, es geht Euch allen gut und ich wünsche mir aufrichtig, dass viele meiner Kollegen vom Canile einen Platz gefunden haben oder noch finden werden. Und dass sie soviel Glück, Zuneigung und Liebe erfahren dürfen wie ich in meinem jetzigen Lebensabschnitt.

Hier in Einsiedeln ist bereits der erste Schnee gefallen. Für mich ein ungewohnter Artikel, der da unangemeldet vom Himmel gefallen ist. Ja, und kalt ist es auch. Ich musste mächtig Fell zulegen, damit ich nicht frieren muss. Und an meinen Pfötchen war es auch sehr kalt. Ich habe mich aber schnell an Schnee und Kälte gewöhnt.
Jetzt kann ich mit meinem grossen "Bruder", dem Desi, in der weissen Pracht herumtollen und mich viel bewegen. Er will mich immer am Schwänzchen packen. Geht aber nicht, weil ich mich als flinkes Hündchen sehr schnell drehen kann.
Heute habe ich ausprobiert, wie sich der Schnee so anfühlt, wenn ich mich darin wälze: Lässig. Und mein Wintermäntelchen wird dadurch gereinigt, und dann rieche ich so frisch, meint Vreni. Samuel

Es ist so schön, hier mit Desi und der ganzen Familie zusammen zu leben. Vreni und Walter schauen gut auf uns. Ich habe nichts zu bemängeln und es geht mir ausgezeichnet.
Nächste Woche fahren wir für ein paar Tage nach Österreich in die Ferien. Ich darf das erste Mal in einem Hotel wohnen. Wow, ich freue mich jetzt schon. Nur noch fünf mal schlafen, dann geht's los.

So, soviel News im Moment.
Ich wünsche allen meinen Freunden, ob Tierli oder Mensch, eine geruhsame Adventszeit, Frohe Weihnachten und viel, viel Glück im Neuen Jahr.

Alles Liebe

Euer Sämi


29. April 2014: Sämi hat einen Brief geschrieben

Liebe Freunde,

ich hoffe, es geht Euch allen gut. Und ich hoffe jeden Tag, dass möglichst viele Tiere aus dem Canile ein Zuhause gefunden haben, wo sie soviel Glück, Zuneigung und Liebe erfahren dürfen, wie ich bei Vreni und Walter in Einsiedeln.
Endlich ist bei uns der letzte Schnee weg und so kann ich auf den Wiesen herumtollen und mit meinem "Schnuutzli", so sagen die Leute hier zu meinem Näschen, an vielen Löchern in den Wiesen schnuppern. Ich weiss nicht genau, warum das Desi so gerne macht. Ich mache ihm einfach alles nach, der wird schon wissen, was er tut. Auf jeden Fall finde ich diese Beschäftigung recht lustig. Samuel und Desi

In unserem Haus habe ich einen Liegeplatz ganz für mich allein entdeckt. Auf Walters Bett, jawohl dort darf ich auch liegen, kann ich über einen Spiegelschrank die ganze Küche überblicken und sehen, wann mein Futter bereitgestellt wird. So muss ich nicht jedes Mal dahin rennen, wenn sich etwas so anhört, als würde das Futter für mich hergerichtet.

Desi wurde jetzt zum Therapiehund ausgebildet und darf in Altersheimen und Spitälern alte, kranke oder behinderte Menschen besuchen. Ich wäre vielleicht auch ein Therapiehund, aber die Therapie zu der ich mich eigne ist noch nicht gefunden worden. Für die Seele der Menschen bin ich Therapiehund genug, meint Vreni.

Dass Vreni und Walter auch einmal ohne uns in die Ferien fahren möchten verstehe ich. Bisher haben sie immer wegen uns darauf verzichtet oder uns eben mitgenommen. Wir werden nie in ein Tierheim gegeben. Jetzt ist der Bruder von Walter extra hergekommen, hat bei uns geschlafen und uns gehütet. Ich habe mich natürlich von der besten Seite gezeigt, und viele positive Punkte gesammelt. Aber auch viele gelernt.

Mit den vier Katzen habe ich Freundschaft geschlossen. So fest, dass die sogar mit mir spielen möchten. Es ist einfach lustig hier, so viele Tiere, liebe Leute, gutes Essen, viel Auslauf: ein wahrhaftig königliches Hundeleben.

Alles Liebe und bis bald

Euer Sämi

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