Banner

18. Juli 2013

Shula

Am 18. Juli 2013 mussten wir Shula schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Nach einem ganzen verschenkten Hundeleben ist der einzige Trost für uns die Gewissheit, dass sie von den Menschen umgeben war, denen sie vertraut hat als ihre Seele die Schwingen ausgebreitet hat. Wir hätten noch so gerne viel mehr für Shula getan, aber leider konnten wir ihr nur sehr begrenzt helfen. Wie sehr hätten wir uns über eine Familie für sie gefreut, die ihr gezeigt hätte, dass das Leben auch schön sein kann.

Leb wohl, Shula, wir werden dich nicht vergessen! Und wir hoffen, dass der Tag kommt, an dem die Wunden deiner Seele geheilt sind und du wieder so unbeschwert und glücklich sein kannst, wie du es immer schon hättest sein sollen.

Der Weg war zu steinig,
der Berg war zu hoch,
die Kraft zu schwach
und der Atem zu kurz,
da nahmen dich die Engel
in die Arme und sprachen:
"Komm Heim"

(Verfasser unbekannt)

31. Oktober 2012

Shula Als ihre 'Besitzer' aufhörten, Shula zu lieben, war sie gerade mal etwas älter als ein halbes Jahr. Ein weißes, flauschig weiches, fluffiges Fellbündel mit haufenweise fröhlichem Unsinn im Kopf und dem Willen, allen Zweibeinern zu gefallen. Warum sie abgegeben wurde, wissen wir nicht, vermutlich war sie einfach zu groß geworden. Aber was dann für sie folgte, können wir Ihnen erzählen:

Shula landete in einer Hundehölle, in einem Lager, in dem fast 600 Hunde auf engstem Raum zusammengepfercht waren. Betreut nur von süditalienischem Billigpersonal, das den Frust über das eigene Lebensleid nahtlos an den Hunden ausließ. Ausgeliefert einer "Verantwortlichen", deren Sinn einzig darauf gerichtet war, so viele Hunde wie möglich in ihrem "Heim" zu internieren und nie mehr heraus zu lassen. Denn nur ein Hund, der in diesem Lager war und so wenig Geld wie möglich kostete, war für diese Person ein guter Hund. Es war ein one-way-ticket, dass Shula von ihren Menschen zugesteckt bekommen hatte - sie sollte nie wieder einen Schritt in Freiheit machen können.

Shula Das Leben in dem Hundelager war geprägt von Aggressionen, Frust, nie nachlassender Angst, Hunger, Durst, Krankheit und Schutzlosigkeit. Die kleine Shula reagierte schnell auf diese Verhältnisse. Sie ist ein Maremmano - und die verkriechen sich nicht ängstlich in einer Ecke, um auf den Tod zu warten. Maremmanos sind zum Verteidigen gezüchtet - und sie verteidigen nicht nur Schafherden und ihre Menschen, sondern auch sich selbst. Also wehrte Shula sich. Binnen kürzester Zeit wurde aus dem sanften, verspielten Junghund eine Waffe. Sie verteidigte ihr Leben und ihre Unversehrtheit mit Zähnen und Klauen und galt schnell als unberechenbar und abweisend. Wenn ihr etwas nicht passte, biss sie zu. Solange man sie in Ruhe ließ und Abstand wahrte, verharrte sie misstrauisch in der Entfernung. Anfassen ließ sie sich nie, dann zeigte sie sofort ihre Zähne.

Wie alle Hunde, vor denen die Hilfskräfte des Lagers Angst hatten, wurde Shula isoliert gehalten, niemand kümmerte sich um sie, Futter bekam sie nur aus der Entfernung vorgeschüttet, freigelassen wurde sie in dieser Zeit nie. Lange Jahre lebte sie so, völlig vereinsamt. Ihr Leben wurde ein klein wenig erträglicher, als sie im Jahr 2003 in ein kleines Gehege ziehen durfte und mit einem Rüden vergesellschaftet wurde. Es war Ariel (er ist mittlerweile gestorben und im Memoriam zu finden), der ihr zur Gesellschaft gegeben wurde, ein sanfter liebenswerter Hundejunge, der im Gegensatz zu Shula trotz der Verhältnisse nie aufgegeben hat, Menschen zu lieben. Ariel lehrte Shula, dass nicht alle Hunde ihr ans Leben wollen. Von diesem Augenblick an gingen die beiden gemeinsam durch dick und dünn.

Erst im Jahr 2007, als die Hundehölle von den Behörden konfisziert wurde und Tierschützer die Aufsicht übernahmen, wurde Shulas Leben besser. Und als sie im Jahr 2010 gemeinsam mit Ariel in das neu gebaute Canile in Monte ziehen durfte, fing sie sichtlich an, sich zu entspannen und nach vorn zu schauen.

Die immer liebevolle Behandlung, die sie nun erhielt, begann, Früchte zu tragen. Shula wurde zutraulicher, fing an, Leckerlies zu nehmen und erlaubte schließlich auch, dass man sie anfassen durfte. Heute lässt sie sich gern streicheln und genießt das sichtlich. Sie läuft auch bestens an der Leine, wenn man mit ihr spazieren geht und freut sich sehr über diese früher nie gekannte Abwechslung.

Wenn ihr die Nähe mal zu viel wird, möchte sie selbst entscheiden dürfen, wann sie sich entfernen möchte. Aber sie würde nicht mehr auf die Idee kommen, jemanden zu beißen, um ihn auf Abstand zu halten. Sie dreht sich einfach um und geht ihrer Wege. Lediglich beim gemeinsamen Fressen mit anderen Hunden besteht sie auf einer gewissen Distanz - zu lange hat sie gehungert und deshalb heute keine Lust mehr, ihr Futter verteidigen zu müssen.

Mit Rüden versteht Shula sich seit dem Zusammensein mit Ariel gut, sie hat mit keinem ihrer männlichen Artgenossen ein Problem. Hündinnen sind ihr allerdings eher suspekt, mit ihnen geht sie nicht gern um und möchte lieber Abstand haben.

Shula hat für einen Maremmano schon ein recht hohes Alter erreicht, aber trotz allem ist sie noch ausgesprochen fit und macht eher den Eindruck eines weit jüngeren Hundes. Bisher ist sie von Erkrankungen verschont geblieben. Aber Shula gehört auch zu den Hunden, die keinerlei Unterstützung von einer Gemeinde bekommen, weil ihre Herkunft ungeklärt ist und niemand sich für sie verantwortlich fühlt. Ihre Grundversorgung wird von dem Geld ermöglicht, das für die anderen Hunde bezahlt wird. Aber sollte sie z.B. eine medizinische Behandlung brauchen, ist kein Geld da, um ihr diese zu ermöglichen.

Wir wünschen Shula daher Paten, die ihr mit einem kleinen Betrag pro Monat ein finanzielles Polster schaffen, mit dem wir ihr eine Behandlung ermöglichen können, sobald diese notwendig werden sollte. Und die ihr hier und da ein Paket zukommen lassen, das ihr zeigt dass die Welt sie nicht ganz vergessen hat. Shula war einmal eine schwierige Hündin, aber das Alter und die besseren Lebensbedingungen haben sie weich gemacht. Sie hat kaum noch eine Chance, auf ein eigenes Zuhause. Aber sie hat es auch nicht verdient, von allen vergessen und ohne Hilfe den Rest ihrer Tage zu verbringen. Geben Sie ihr ein klein wenig das Gefühl, geliebt und unterstützt zu werden. Auch wenn es nur über eine weite Distanz hinweg möglich ist. Die Botschaft wird bei Shula ankommen.


Shula Shula

3. November 2012 Neues von Shula

Shula hat einen neuen Freund. Nach Ariels Tod war sie eine Zeitlang sehr einsam, aber jetzt ist Moreno ihr neuer Partner und mit ihm versteht sie sich wunderbar. Seitdem ist sie wieder sichtlich glücklich und freut sich über jeden neuen Tag. Ihr Verhalten ist sanfter denn je und sie hat eine innere Ruhe gewonnen, die sie spürbar nach außen trägt.

Einen Anflug von Alterssenilität kann man ihr jedoch auch nicht absprechen - na ja, die hat sie sich mit ihren Jahren aber auch verdient . Denn, wenn Shula etwas nicht will, dann ist sie starrköpfig und wehrt sich vehement. Und zu den Dingen, die sie nicht mag, gehört das Bürsten und Scheren.

Ob sie damit früher schlechte Erfahrungen gemacht hat oder ihr arthrosebedingte Schmerzen dabei zusetzen, ist schwer abzuschätzen. Da sie bei dieser Prozedur aber wie ein junges Fohlen um sich schnappt, haben wir aufgegeben, an ihre Schönheit zu appellieren. Eigentlich schade, denn ohne ihre Zotteln könnte sie noch richtig hübsch sein in ihrer weißen Pracht. Aber wir gönnen ihr ihre eigene Meinung zum Thema "Hairstyling" .

Shula Shula


Herbst 2012:
Ihre allererste Patin fand Shula schon im Herbst: Kathy Waldie hat ihr bereits ein erstes Paket zu Weihnachten geschickt.

Weihnachten 2012:
Shula hat ab heute noch eine ganz besondere Patin: Annalena Beil .

Über beide freut sich unser altes Mädchen ganz doll!


Shula
Shula
 
Rasse Maremmano Abruzzese
Geboren 2. Januar 1997
Größe Ca. 60 cm
Kastriert Ja.
Krankheiten Keine bekannt. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Mittelmeerkrankheiten getestet.
Behinderungen Keine
Verträglich mit Rüden. Hündinnen eher nicht, Katzen, Kinder nicht bekannt.

zurueck