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Valentinstag, 14. Februar 2013

Spelly

Spelly hat ihre Engel getroffen

Heute ist Spelly gestorben. Ihre Nieren haben endgültig versagt und nachdem die tapfere, so unglaublich liebenswerte Hündin schon einige Tage nicht mehr fressen mochte, hat sie nun für immer die Augen geschlossen. Sie ist sanft im Kreis ihrer Pfleger eingeschlafen.

Wir sind unendlich traurig, dass wir es nicht geschafft habe, ihr mehr Glück im Leben bieten zu können. Sie hat nichts als die Schattenseiten des menschlichen Daseins kennenlernen dürfen und es trotzdem nie einem Menschen nachgetragen. Ihre Würde und innere Größe, ihre Sanftmut und unendliche Liebe hat uns oft sprachlos gemacht. Wir werden Spelly nie vergessen.


Der Weg war zu steinig,
der Berg war zu hoch,
die Kraft zu schwach
und der Atem zu kurz,
da nahmen dich die Engel
in die Arme und sprachen:
"Komm heim"

(Verfasser unbekannt)



Ein besonderer Dank an Spellys Paten

Spellys Pfleger möchten hier noch einmal besonders all denen danken, die es Spelly in den letzten Wochen ermöglicht haben, ein Futter zu bekommen, das sie noch fressen mochte und vertragen konnte. Sie alle haben dadurch maßgeblich dazu beigetragen, Spellys Lebensqualität bis zum Ende zu erhalten und ihr die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu machen.

Unser Dank geht daher besonders an B. Arahavelias, M. Bradford, J. Datema, K. Franke, H. Gersch,
E. Ney, U. Plath, S. Rössler, A. Russo, S. Steger, C. Weigel-Beckers , D. Wölk-Schroeder und A. Ziegler,
die sich sofort bereit erklärt haben, für die liebenswerte Hündin da zu sein und ihr zu helfen.
Ohne Sie hätte Spellys Ende trauriger ausgesehen.
28. Dezember 2012 Nur noch ein Hauch von Leben

Ein italienischer Hund muss nicht sein Leben lang in einem der italienischen Massenlager gesessen haben, um durch die Hölle gegangen zu sein. Spelly ist dafür ein gutes Beispiel. Gerade mal acht Lenze zählte sie laut Schätzung der Tierärzte, nachdem die Behörden sie im Frühjahr 2012 bei uns abgeliefert hatten. Aber trotzdem war die sanfte Hündin schon am Ende - und das mehr, als wir es im ersten Moment erahnten.

Spelly stammte von dem Grundstück eines Mannes, der dort einige Hunde frei hielt, ohne sich weiter um sie zu kümmern. Da keins der Tiere kastriert wurde, vermehrten sie sich munter weiter und bald pendelte sich die Rudelstärke auf etwa 20 Tiere ein. Futter gab es allerdings so gut wie keins, manchmal warf ihr Besitzer ihnen Essensreste und trockenes Brot aus dem Fenster vor die Füße, mehr hielt er nicht für nötig. Und Geld für einen Tierarzt war sowieso nicht vorhanden. Während das Rudel wuchs, nahm der Gesundheitszustand der einzelnen Tiere rapide ab. Von den neu geborenen Welpen überlebten nur die Stärksten, viele wurden von den Rudelmitgliedern selbst aufgefressen oder verendeten langsam an Krankheiten.

Obwohl die Behörden schon lange über die dortigen Zustände informiert gewesen waren, dauerte es Jahre, bis sie endlich einschritten. Wie viele Tiere in dieser Zeit zugrunde gegangen waren, ließ sich nicht mehr nachvollziehen, aber es waren weit mehr, als überlebt haben.

Eines Tages rückten dann mit großem Aufgebot die Polizei, die Carabinieri und die Tierärzte der Veterinärbehörde an, um das Rudel einzufangen. Allerdings ohne Erfolg. Nachdem sie stundenlang mit wachsender Ungeduld aber komplett erfolglos versucht hatten, an die völlig verwilderten Tiere heran zu kommen, riefen sie in Montegranaro an und baten Patricia und Denis um Hilfe.

Denis fuhr darauf zu dem Grundstück und versuchte, mit viel Ruhe und Geduld die Tiere anzulocken. Die erste, der er greifen konnte, war Spelly. Die Hündin war zu diesem Zeitpunkt in einem katastrophalen Zustand: Abgemagert bis auf die Knochen, übersät mit Flöhen, verwurmt und fast haarlos durch einen schweren Räudebefall sah sie aus wie die Figur aus einem Horrorszenario. Trotz ihrer Schwäche wehrte sie sich wie ein junges Fohlen und versuchte, zu entkommen. Aber es nützte ihr nichts, sie wurde in eine Transportbox gesteckt und zur Veterinärbehörde gefahren, wo die medizinische Erstversorgung der Hunde stattfand.

Innerhalb der nächsten 48 Stunden gelang es Denis, fast alle Hunde einzufangen. Einige wenige widersetzten sich aber seinen Versuchen so vehement, so dass die Behörden schließlich einen Tierarzt mit einem Narkosegewehr orderten, der die letzten Tiere betäuben sollte. Dieser Versuch endete für die betroffenen Hunde aber katastrophal - ein Hund starb an den Geschossen, ein weiterer konnte nur durch eine Not-OP gerettet werden. Nach diesen beiden Fehlschlägen wurden alle weiteren Aktivitäten abgebrochen und die letzen vier Hunde auf dem Grundstück belassen. Sie vermehren sich seitdem wieder unkontrolliert weiter und die Behörden machen keine weiteren Anstalten, um die letzten Tiere dort herauszuholen.

Spelly aber kam - gemeinsam mit 11 weiteren Überlebenden dieses Martyriums - nach der ersten medizinischen Versorgung durch die ASL nach Monte. Sie lebte sich als Einzige der Gruppe schnell und gut ein und fing bald an, zu begreifen, dass Menschen ihr nichts Böses wollen, sondern sogar so hervorragende Dinge wie Streicheln und Schmusen beherrschen. Nach und nach taute Spelly auf, wurde immer zutraulicher und begegnete den Pflegern bald mit einer sanften, bescheidenen und immer zurückhaltenden Freundlichkeit, die einen anrührte.

Ihre Räude wurde behandelt und langsam aber sicher wuchs wieder Fell auf dem anfangs fast nackten Körper. Spelly nahm zu und alle waren guter Hoffnung, dass es ein Happy End für sie geben würde. Aber soviel Glück sollte sie nicht haben:

Spelly Spelly Spelly
Spelly Spelly

Vor einiger Zeit verschlechterte sich ihr Zustand plötzlich wieder, sie magerte erneut ab und ihr nachgewachsenes Fell wurde struppig. Nach einigen Untersuchungen war klar, dass Spelly eine schwere Niereinsuffizienz hat und nicht mehr lange leben wird. Sie wurde medikamentös eingestellt und bekommt seitdem Nierendiätfutter. Aber das Leben rinnt schneller aus ihr heraus, als allen lieb ist.

Seitdem lebt Spelly mit den Rentnern und Welpen im Bürotrakt, dort hat sie es wenigstens warm und weich und ist in der Nähe der Menschen. Jeden Tag hängt sie für Stunden an einem Tropf, die einzige Maßnahme, die ihr Leben derzeit noch ein wenig verlängern kann. Sie erträgt diese Behandlungen mit einer friedlichen Gelassenheit, die einen berührt und neben der man sich klein und unbescheiden fühlt.

Spelly ist nicht mehr vermittelbar, sie würde keinen Transport mehr überleben. Aber trotzdem bitten wir Sie um Hilfe für unser Sorgenkind. Es gibt nur noch eine Sorte Futter, die sie verträgt und das ist das Nassfutter Renal von Royal Canin Renal. Das Trockenfutter dieser Sorte mag sie schon nur noch vermengt mit Nassfutter schlucken. Jede andere Futtersorte erbricht sie wieder. Das Spezialfutter ist allerdings sehr teuer und belastet die Kasse des Tierheims übermäßig stark, ebenso wie die Infusionen, die Spelly ihr verbliebenes Leben lebenswert machen.

Wir würden uns daher unglaublich freuen, wenn Sie Spelly finanziell und mit Futterspenden unterstützen und ihr helfen, ihr letztes bisschen Leben in Würde und ohne zu leiden zu verbringen. Die Hündin hat noch nie einen Paten gehabt und kennt bisher nicht das Glück, etwas Eigenes zu bekommen und Liebe aus der Entfernung zu erhalten. Bitte überlegen Sie nicht zu lange, ob Sie ihr noch etwas Gutes tun wollen. Spellys Uhr ist fast abgelaufen und wie lange sie sich noch am Leben festhält, wissen wir nicht.


Januar 2013:
Spelly hat nun tatsächlich mal etwas Glück gehabt! Ihre ersten Patinnen sind Sieglinde Rössler und Hilde Gersch.

Ebenso engagiert sich Eva Ney für einige unserer Hunde, darunter auch Spelly.

Die Hilfe kann sie wirklich sehr gut gebrauchen! Vielen Dank!



12. Februar 2012 Spelly geht es nicht gut

Sie hängt wieder am Tropf und frisst seit drei Tagen nicht mehr. Das tapfere Mädchen macht uns wirklich Sorgen. Und dabei warten fünf wundervolle Patenpakete auf sie zum Auspacken. Aber Spelly hat das Lachen verlernt und zur Zeit keine Freude an den leckeren Sachen. Wir hoffen so sehr, dass sie sich wieder berappelt und ihre Lebensfreude zurück kommt.

Spelly Spelly



Spelly
Spelly
 
Rasse Maremmano Mix
Geboren ca. 2004
Größe 55 cm
Kastriert Ja.
Krankheiten Niereninsuffizienz, Räude ausgeheilt.
Behinderungen Keine.

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