Banner

12. August 2013

Zero

Zero Zero - NULL. - Was erwartet man, wenn man einen Hund so nennt? Zero zumindest machte seinem Namen traurige Ehre, als er in Monte ankam - er war effektiv kaum vorhanden auf dieser Welt. War es das, was die Menschen ihm zugedacht hatten, als er - noch ein Welpe - in dem "Privattierheim" abgegeben wurde, in dem er sein gesamtes Leben verbringen sollte? In dieser Institution, deren Name ein einziger Hohn ist, denn mehr als gerade am Leben erhalten werden die Tiere nicht, die dort vor sich hin vegetieren.

Zero Als Zero dorthin kam, muss er ein niedlicher, verspielter Junghund gewesen sein, ein fröhlicher Setterwelpe, der mit dem Wind um die Wette rennen und mit seinen Kumpels spielen wollte. Anfangs gab es noch eine Tierheimleitung, die sich verantwortlich für die Hunde fühlte. Aber irgendwann wechselte das Personal und die Hunde waren nur noch ein lästiger Unterpfand, für das Geld, das man mit ihnen verdienen konnte. Fortan sperrte man den liebevollen Rüden in eine Box, so klein, dass er sich knapp darin drehen konnte ... und vergaß ihn einfach. Zero … null … vergessen … einfach nicht mehr vorhanden. Er sollte diese Box NEUN unendlich lange Jahre nicht mehr verlassen dürfen.

Es ist einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Patricia es mit ihrem Team schaffte, Zero gemeinsam mit neun Leidensgenossen im Juli 2013 endlich aus dieser Hölle zu befreien. Als der einstmals wunderhübsche Hund in Monte ankam, war fast nichts mehr von ihm übrig. Voller Demut und Resignation sah er sich kaum in der Lage, den Kopf zu heben. Sein abgemagerter Körper war überzogen von einer flächendeckenden Dermatitis, auf der sich fröhlich die Flöhe tummelten, die sich schon in dem Triumph wähnten, ihr Opfer besiegt zu haben. Seine Zähne hatten einen mittleren Verwesungszustand erreicht und bereiteten ihm deutliche Schmerzen beim Fressen. Unter den Ohren waren große, offene und eitrige Wunden, in denen sich die Fliegen tummelten. Seine Psyche war so klein, dass er sich selbst kaum noch wahrnahm. Und als er das erste Mal in den Freilauf durfte, bewegte er sich nicht vorwärts, weil er sich nicht erinnern konnte, was man mit so viel Freiheit anfangen sollte. Selten haben wir solch eine zerbrochene Seele gesehen wie bei diesem Goldstück von Hund, der nichts falsch gemacht hat im Leben, außer lieb zu sein. Lieb, sensibel und nachgiebig.

Glücklicherweise begriff Zero in Monte schnell, dass neue Zeiten für ihn angebrochen waren. Nachdem er medizinisch versorgt wurde, die eitrigen Wunden unter seinen Ohren behandelt und seine Zähne saniert worden waren, konnte man den Hoffnungsschimmer in seinen Augen täglich leuchtender werden sehen, wenn seine neuen Menschen in seine Nähe kamen. Und er fing an, wieder Kontakt zur Umwelt aufzunehmen. Als er sich das erste Mal traute, im Freilauf vorwärts zu gehen, kam er nur Zentimeter für Zentimeter voran, weil er an jedem Stein, an jeder Pflanze schnuppern musste, die er vorfand. Alles war unglaublich für ihn ... unglaublich fremd, unglaublich neu und unglaublich schön. Er verlor nach und nach seine geduckte Haltung, fing an, Vertrauen zu den Pflegern aufzubauen und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einem echten Schmusepaket. Es war die Freude pur, ihn wieder ins Leben zurück finden zu sehen.

Schnell begann er in diesen Tagen auch, sich über andere Hunde zu freuen und den Kontakt zu ihnen zu suchen. Er versteht sich mit allen, egal ob Rüde oder Hündin, ist aber etwas ungeübt in seinem Sozialverhalten - eigentlich kein Wunder nach neun Jahren Einzelhaft.

Der bittere Beigeschmack an seinem Schicksal ist jedoch das Wissen, dass seine Rettung eventuell zu spät kam. Zero hat - trotz seiner Magerkeit - einen aufgedunsenen Bauch und extrem schlechte Blutwerte. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, aber der Tierarzt vermutet, dass Zero einen Tumor in seinem Körper hat. Da er in seinem Zustand keine tiefe Narkose übersteht, kann er zumindest im Moment nicht operiert werden. Mit Pech ist das sein Todesurteil.

Zero Zero

Zero Zero Zero Zero Zero Zero


Aber wir wollen und werden ihn nicht aufgeben. Ein Hund wie Zero hat es nicht verdient, ein Leben lang zum Sterben verurteilt zu sein - kein Hund hat dieses Schicksal verdient! Zero soll noch kennen lernen, was es heißt, zu leben und glücklich zu sein!

Deshalb suchen wir Menschen mit einem riesengroßen Herzen! Menschen, die ihn trotz seines Zustandes aufnehmen, die ihm zeigen, was es bedeutet, geliebt zu werden, die ihn auf weichen Kissen schlafen lassen anstatt auf Betonboden, ihm leckere Sachen bieten, die er noch nie gegessen hat, Menschen, die ihm die beste medizinsiche Betreuung zukommen lassen, die möglich ist. Wir wissen nicht, wie viel Zeit ihm noch gegeben ist. Aber wir haben die Hoffnung, dass wir ihm das verbleibende Leben mit Ihrer Hilfe so schön wie möglich machen können.

Bis wir diese Menschen gefunden haben, sind wir dankbar für jeden, der ihn finanziell oder mit Patenpaketen unterstützt. Seine medizinische Versorgung kostet in jedem Fall weit mehr als die Finanzen es ermöglichen, die dem Tierheim pro Hund zur Verfügung stehen. Wir sind für weiterführende Behandlungen daher auf Paten und Spender angewiesen, die uns dabei unterstützen, die Kosten für Zero zu tragen. Bitte helfen Sie ihm! Er hat es einfach verdient.


August 2013:

Klasse: Corinne Simmen und Roger Sereinig übernehmen
eine Paketpatenschaft für Zero! Vielen Dank!!


Zero
Zero
 
Rasse English Setter
Geboren 2000
Größe ca. 53 cm
Kastriert Ja.
Krankheiten Keine bekannt. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet.
Behinderungen Keine.
Verträglich mit Hündinnen, Rüden, Kindern, Katzen nicht bekannt.

Auch der anrührende Zero hatte Glück und war diesmal dabei! Er durfte zu einer netten Familie nach Nürnberg ziehen und wurde dort sofort in die Arme geschlossen.

Vermittelt im Dezember 2013

zurueck