Liam ist über die Regenbogenbrücke gegangen.
Lieber Liam,
wir hätten dir gerne noch so viel mehr Zeit in deiner Familie gewünscht. Leider waren dir nur wenige Monate vergönnt.
Der einzige Trost, den wir haben, ist, dass du in dieser Zeit erleben durftest, wie schön ein Hundeleben in Geborgenheit sein kann.
Unser besonderer Dank gilt Liams Pflegestelle, die dem Hundebuben mit unendlicher Geduld und haufenweise Liebe den Weg in ein normales
Leben geebnet hat.
Leb wohl, Liam! Wir werden dich nicht vergessen.
Das Team von adopTIERE
5. März 2014
Neue Bilder von Liam
Der hübsche Hundebub wartet immer noch auf seine eigene Familie!
29. November 2013
Liam ist nun seit September auf seiner Pflegestelle, in der er anfänglich große Probleme hatte, die sich schon beim
Transport ankündigten. Er war extrem aufgedreht und unruhig und konnte in den ersten Tagen nicht beruhigt werden. Er lief
wie aufgespult durch das Haus, reagierte aus Überforderung auf seine Artgenossen mit Schnappen und Knurren und hat auch
diverse Dinge zerkaut. Die Ruhe und Geduld seiner Pflegemenschen sowie lange und ausgiebige Spaziergängen haben bewirkt,
dass er allmählich ruhiger wurde.
Beim Tierarzt wurde festgestellt, dass er eine massive Mittelohrenentzündung hatte und so
erklärte sich auch seine Aggressivität und zeitweise völlige Abwesenheit: Liam hatte starke Schmerzen und konnte durch den geschwollenen
Gehörgang vermutlich nicht viel hören.
Nachdem die Entzündung inzwischen abgeklungen ist zeigt sich Liam wieder von seiner gewohnten Seite: Er liebt Menschen,
Spaziergänge und gemütliche Kuschelstunden. Er läuft mittlerweile ganz gut am Fahrrad, hat 2 Kilo abgespeckt und baut stetig Muskulatur
auf. Mit der Stubenreinheit klappt es noch nicht hundertprozentig, die Pflegestelle arbeitet aber daran und es ist nur eine Frage der Zeit bis
Liam das begreift.
Derzeit läuft Liam noch an der Schleppleine, denn all die spannenden Gerüche lenken ihn noch zu sehr ab, um immer zuverlässig
auf Zuruf zu seinen Leuten zu kommen. Aber auch das wird stetig besser.
Wir wünschen uns für Liam eine sportliche, im Idealfall settererfahrene Familie, wo er absoluter Mittelpunkt ist und man sich völlig auf
ihn und seine weitere Ausbildung konzentrieren kann. Er arrangiert sich zwar mit anderen Hunden im eigenen Zuhause - draußen interessieren
sie ihn gar nicht - aber wirklich glücklich ist er nur, wenn er seine Menschen ganz für sich allein haben kann. Einen eigenen Garten
würde Liam sehr schätzen.
Das Schönste ist, diesen Hund zu beobachten, wenn er draußen über seine Umwelt staunt, Enten beobachtet und immer wieder Neues entdeckt.
Wer kann diesem prachtvollen Kerl nun das Zuhause geben, dass er verdient hat?
9. März 2013
Der wunderschöne Setterrüde Liam hat das typische Schicksal eines italienischen Jagdhundes hinter sich: Als reinrassiger
Welpe angeschafft und teuer bezahlt, sollte er seinem Herrchen den Erfolg auf der Jagd garantieren. Aber er wurde dafür auf die
grausame Art gehalten, die für italienische Jäger beim Umgang mit ihren Hunden üblich ist: Eingesperrt in einem kleinen
Holzverschlag, in dem er es schon schwer hatte, sich um die eigene Achse zu drehen, konnte er durch die Lattenroste nur einen winzigen
Ausschnitt seiner Umwelt erkennen. Zu fressen gab es oft gar nichts, denn ein Jagdhund muss nach Ansicht der Jäger im Süden
"hart" gehalten werden, wenn er "etwas taugen" soll. Raus kam er außerhalb der Jagdsaison so gut wie nie aus
seinem winzigen Gefängnis, er hatte zu gehorchen, zu warten und so wenig wie möglich zu kosten.
Liam wurde daher die meiste Zeit des Jahres mehr oder weniger komplett sich selbst überlassen, niemand kümmerte sich um den
einsamen Hund. Wenn die Jagdsaison anbrach, musste er hingegen für die Profilierungssucht seines Besitzers herhalten und Leistung
zeigen. Dann kam er aus seinem Verlies heraus, wurde losgelassen und sollte jagen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten.
Wann immer man Liam von der Leine losmachte, haute er ab und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Vermutlich versuchte er nichts anderes,
als sich das Futter selbst zu erjagen, das er nicht von seinem Herrchen bekam. Vielleicht wollte er aber auch einfach nur nach einem
besseren Leben suchen, weg von seinem Besitzer. Wer kann das dem armen Kerl verdenken? Da er für die Jagd also nicht wirklich
taugte, wechselte er kurz hintereinander 2x den Besitzer, bis sein letzter Jäger sich dazu entschloss, ihn im Tierheim abzugeben.
Liam galt mittlerweile als komplett jagdungeeignet.
Im Tierheim zeigte sich dann erst das volle Ausmaß dieser hundefeindlichen Behandlung. Liam leidet unter deutlichem Hospitalismus
(auch als Zwingerkoller bezeichnet): Sobald er in einem Gehege eingesperrt wird, fängt er an, sich um seine eigne Achse zu drehen
und rotiert dann bis sich jemand um ihn kümmert. Sobald er Zuwendung bekommt, beruhigt er sich und fängt an, begeistert zu
schmusen, als ob ein Lebensretter vor ihm stünde.
Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten im Zusammenhang mit Futter, denn regelmäßiges Fressen gehörte ja nie zu
den Dingen, die er genießen konnte. Während der Fütterungszeiten beruhigt er sich erst, wenn sein Fressnapf vor ihm steht
und er weiß, dass er heute etwas abbekommt. Aber er kann immer noch nicht glauben, dass das jetzt jeden Tag der Fall ist - zu lange
hat er hungern müssen.
Genauso wenig kann er begreifen, dass die Menschen in seiner Umgebung ihn streicheln und schmusen, wann immer sie in seine Nähe
kommen. Er ist völlig ausgehungert nach Zuwendung, kuschelt wie ein Weltmeister und möchte am liebsten in seine Bezugsperson
hinein kriechen vor lauter Liebe. Nähe und Geborgenheit sind ihm mit die wichtigsten Dinge, danach sehnt er sich sehr. Aber auch
Laufen und Spielen gehören zu seinen großen Leidenschaften.
Wie alle Setter rennt Liam für sein Leben gern mit dem Wind um die Wette. Dann fühlt er sich frei und glücklich und
unbeschwert und lässt all die schlechten Erinnerungen hinter sich. Wenn er zurückkommt (wozu er allerdings ein Weilchen
braucht), strahlt er über das ganze Gesicht und ist der glücklichste Hundejunge der Welt. Mittlerweile hat Liam aber auch
sehr manierlich gelernt, an der Leine zu laufen und sogar die "gesitteten" Spaziergänge machen ihm mächtig viel
Spaß. Hauptsache gemeinsam mit seinem Menschen etwas unternehmen, dann ist seine Welt in Ordnung.
Im Haus ist Liam ein angenehmer Geselle, der gern in weichen Hundebetten kuschelt und es sich gut gehen lässt. Er kann sich lange
mit einem Spielzeug oder Kauknochen beschäftigen und schläft auch gern ein Ründchen, wenn er sicher sein kann, dass seine
Welt in Ordnung ist.
Mit seinen Artgenossen kommt Liam gut aus, er verträgt sich sowohl mit Rüden als auch mit Hündinnen. Einzige Ausnahme bilden
die Fütterungszeiten. Seinem Fressnapf darf kein Vierbeiner zu nahe kommen, denn sonst kann der was erleben. Menschen dürfen ihm
aber problemlos den Napf wegnehmen, nur gegen Artgenossen reagiert er mit vehementem Futterneid - auch dies ein Überbleibsel aus
alten Tagen, in denen er zu viel hungern musste.
Einen Katzentest hat Liam bereits hinter sich. Er hat sich den Samtpfoten gegenüber komplett friedfertig gezeigt, aber in einer
anderen Umgebung müsste man anfangs schon ein Auge auf sein Zusammenleben mit ihnen haben. Eine hundeerfahrene Katze, die nicht
wegrennt, wäre in seinem Umfeld sicherlich besser aufgehoben als eine ängstliche.
Im Gegensatz zu vielen Hunden aus schlechter Haltung, die das Tierheim mit seiner guten Pflege oft als Erholung für ihre wunden
Seelen empfinden, ist Liam sehr unglücklich hinter den Gittern. Er vermisst sehr die Nähe zu "seinen" Menschen, denn
er braucht zu viel Zuwendung, um mit dem bisschen glücklich zu sein, das für ihn im Tierheimalltag abfällt. Eigentlich steht
er dauernd unter großem, innerem Stress, denn er versucht, keine Gelegenheit zu verpassen, die ihn den streichelnden Händen
näher bringt. Dadurch ist er sehr dünn und nimmt trotz großer Futterrrationen nicht zu. Erst wenn er aus dem Gehege darf
und bei einem Pfleger sein kann, kommt er zur Ruhe. Aber das ist ein Leben, das ihm das Tierheim einfach nicht bieten kann.
Liam bräuchte dringend ein ruhiges aber aktives Zuhause, das ihm eine gute Mischung aus ausreichend Bewegung im Freien und Frieden
innerhalb seiner eigenen vier Wände gibt. Er sehnt sich nach viel körperlicher Bewegung ebenso wie nach Auslastung für
seinen flinken Kopf, der genauso gern beschäftigt werden möchte. Seine Familie sollte körperlich mit dem Sportler
mithalten können und ausreichend Erfahrung in der Haltung von Jagdhunden haben, um mit ihm glücklich werden zu können. Ein
Haus mit einem nicht zu kleinen aber gut gesicherten Grundstück würde sehr zur Zufriedenheit aller Beteiligten beitragen. Und
viel, viel Zeit, Verständnis und Liebe sollten seine Menschen für ihn mitbringen. Denn allein und einsam sein möchte Liam
nie, nie wieder!
21. April 2013
Neuigkeiten vom Liam
Liam hat in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Er ist viel weniger unruhig und sucht deutlich den Kontakt zu Menschen,
in deren Nähe er sich schnell beruhigt, auch wenn er vorher aufgeregt war. Anscheinend hat er immer Angst gehabt, etwas falsch zu
machen und nun begreift er langsam, dass ihm die "neuen" Menschen in seinem Leben gar nichts Böses wollen. Er legt dann
den Kopf auf den Schoß der Pfleger, wird ganz sanft und entspannt sich sichtlich - endlich Frieden! Wenn man ihm einen Befehlt gibt,
fällt er aber schnell in seine Unruhe zurück und fängt an, sich zu drehen.
Liam bräuchte dringend ein einfühlsames Zuhause, das ihm Geborgenheit und Sicherheit vermittelt und seiner sensiblen Setterseele
gerecht wird. Dann hat er eine gute Chance, sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden und sich endlich zu einem fröhlichen,
entspannten Hundebuben zu entwickeln.
Liam |
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Rasse | English Setter |
Geboren | 15. Juni 2006 |
Größe | ca. 50 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Keine bekannt. Gechipt, geimpft, negativ auf die vorkommenden Mittelmeerkrankheiten
getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern, Katzen. |