Obi - spanischer Tausendsassa sucht Aufgabe und Partner für's Leben
Rasse | Perro de Agua (Spanischer Wasserhund) |
Geboren | 2012 |
Größe | ca. 48 cm |
Kastriert | ja |
Krankheiten | keine bekannt, negativ auf Leishmaniose getestet |
Behinderungen | keine |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden nur bedingt, Kindern wenn sie größer sind |
8. Oktober 2014
Kurzbeschreibung
Zweijähriger, krauswolliger Perro de agua (spanischer Wasserhund) Rüde, der, an Leib und Leben unversehrt einer spanischen
Hundehölle entkommen, jetzt im Schutze eines von engagierten Tierschützern liebevoll geführten norditalienischen Tierheims
seinen verfilzten Pelzmantel ebenso 'abgelegt' hat, wie hoffentlich bald auch die letzten Reste seiner hundeunwürdigen Vergangenheit.
Vorgeschichte
Obi ist dank engagierter Tierschützer dem Horror einer spanischen Perrera und der dort unmittelbaren Bedrohung seines Lebens
entkommen. Zunächst 'untergekommen' in einem liebevoll geführten Tierheim im Norden Italiens, hofft der vielseitig talentierte
junge Hundemann jetzt auf seine Lebensstellung als Familienhund bei SEINEN Menschen, die ihn nie mehr hergeben.
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Obi 'entstammt' einem uralten und mit mannigfaltigen Talenten gesegneten Geschlecht spanischer Arbeitshunde. Diese 'verdienten'
sich über hunderte von Jahren (erstmals erwähnt wurde der perro de agua in einem andalusischen Dokument aus dem Jahre 1110 n.Ch.)
ihren 'Lebensunterhalt' in partnerschaftlicher und enger Kooperation mit ihren Menschen und mit den unterschiedlichsten hundlichen
Professionen. Spanische Wasserhunde wurden ebenso als Hüte- und Treibhunde an unterschiedlichen Viehherden eingesetzt, wie als
Stöber- und Apportierhunde bei der Jagd auf Niederwild und Wassergeflügel. Fischer unterstützten sie, indem sie über Bord gefallene
Gegenstände ertauchten, Fische fingen, oder ihre Menschen tauchend beim Auslegen der Netze unterstützten.
Obwohl, bedingt durch den gesellschaftlichen Umbau in den 1960er Jahren, beinahe ausgestorben und erst seit den neunziger Jahren
wieder als spanische Gebrauchshundrasse geführt, trägt Obi das Erbe dieser hochintelligenten und sensiblen Allrounder in sich. Er
will lernen und beschäftigt sein - mit Dingen, die seinen Kopf ebenso fordern wie seine Geschicklichkeit. Und er will seine 'Aufgabe'
in Kooperation mit seinem Partner,- mit seinem Menschen erfüllen.
Obi ist grundsätzlich verträglich mit Hunden beiderlei Geschlechts, wobei er auf Rüden in seinem näheren Umfeld / in seinem Zuhause
lieber verzichten möchte. Begegnen sie ihm draußen, werden sie ignoriert. Zur Zeit lebt Obi mit mehreren Hündinnnen zusammen. In seinem
neuen Zuhause möchte er aber eher keine vierbeinige Großfamilie und würde sich wohl als 'exclusiver Spezialagent für hundliche
Angelegenheiten' am wohlsten fühlen. Wie Obi zu Katzen steht ist bislang nicht bekannt und müsste ggf. getestet werden.
Bindungspartner erster Wahl ist für Obi ganz klar der Mensch. Menschliche Nähe, gemeinsame Interaktion sucht und genießt er und das
Abenteuer eines Spaziergangs - einer 'Welterkundung' wird für Obi zum Glückserlebnis, wenn er es zusammen mit (hoffentlich bald)
seinen Menschen erfährt.
Obis Menschenliebe umfaßt mit Sicherheit auch Kinder, wobei seine stärkere Affinität zu größeren,
verständigeren, vernünftigeren (?)
Menschenwesen deutlich ist. Wann und unter welchen Umständen Obi in die Perrera geraten ist, ist nicht bekannt. Sicher wird er aber
den größten Teil des 'Knigge für Familienhunde' noch büffeln müssen, aber bei geduldiger, liebevoller Vermittlung
des Lernstoffs auf
Hunde-Augenhöhe sollte das kein Problem sein. Der Perro de agua ist schließlich Klassenbester für weitaus kniffligere Aufgaben.
Gesundheit
Obi ist bereits kastriert und kommt gechipt und geimpft in sein neues Zuhause. Er wurde negativ auf Leishmaniose getestet.
Sonstige Krankheiten sind nicht bekannt.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Dreimal täglich um den Block zu spazieren und Bälle oder Stöckchen wieder einzusammeln würde Obi weder auslasten noch zufrieden
stellen, zu wenig 'Job' macht ihn nicht glücklich. Aber, wenn Obi ganz umfänglich und unmittelbar an den alltäglichen Abenteuern
seiner Menschen teilhaben kann (so sich diese nicht nur zwischen Bett und Schreibtisch abspielen), wenn er mittun kann, miterleben und
wenn er seinen hundlichen Anteil am 'Gelingen' des gemeinsamen Lebens hat, ist schon viel gewonnen. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte
Obi auch für die verschiedensten hundesportlichen Aktivitäten zu begeistern sein. 'Moderne' Wasserhunde werden heutzutage als
Drogen-, oder Sprengstoff-Spürhunde eingesetzt. Aber auch eine Karriere als Begleit- oder Therapiehund ist nicht selten und entspricht
sowohl dem Arbeits- und Kooperationswillen der Tiere, als auch ihrer Intelligenz. Er ist also für viele Aufgaben offen …. nur nicht
für Langeweile.
Besonderheiten
Wasserhunde werden als 'allergikergeeignet' bezeichnet, da sie mit ihrer kräuseligen Lockenpracht zu den nicht haarenden Hunden gezählt
werden. Ob und ggf. wie wenig pflegeintensiv die Wuschels sind, sollte im eigenen Ermessen liegen. (Am besten mißt man es, wenn der
Hund gerade eine Klettenhecke intensiv erkundet hat.) In früheren Zeiten sind Perros einmal jährlich, zusammen mit den Schafen durch
die Schur gegangen. Ob der alternative Hundefriseurbesuch (zumindest gelegentliches) Bürsten erspart, müssen Obis künftige Menschen
selbst herausfinden.
Wegen seiner verkürzten Rute (die, wie beim altdeutschen Hütehund, ein Rassemerkmal ist) kann Obi nicht in die Schweiz vermittelt werden.
obi hat ein Zuhause in Italien gefunden.
Alles Gute, schwarzer Wuschel!
Vermittelt im November 2014