Energiebündel auf vier Beinen
Viele Hunde sind im Tierheim gelangweilt und unterfordert, aber auf Pera trifft das in besonderem Maße zu. Die
große, schwarze Hündin, die in Italien überhaupt keine Chance auf Vermittlung hat und schon ihr ganzes Leben
im Tierheim verbracht hat, ist ausgesprochen intelligent und lauffreudig. Sie rennt für ihr Leben gern mit dem Wind um die
Wette und liebt es, ihre langen Gliedmaßen zu strecken und wie ein junger Hund herumzutoben. Ihr Alter merkt man ihr
überhaupt nicht an. Zurück in ihren Zwinger ist sie kaum zu bekommen, sie versucht alles, um nicht wieder eingesperrt
zu werden.
Umso größer ist ihr Frust, ihre Tage in einem Gehege fristen zu müssen. Vor lauter Langeweile hat sie einen
Privatsport daraus entwickelt, Hunde-Plastikschalen (zum Schlafen) binnen kürzester Zeit zu Kleinholz zu verarbeiten.
Die Einzelteile frisst sie dann aus Frust auch noch auf. Um sie durch diese Passion keiner unnötigen Gefahr auszusetzen,
muss die Ärmste jetzt auf dem blanken Betonboden schlafen. Der wird aber täglich mit Wasser gereinigt und ist
entsprechend feucht. Für einen kurzfelligen Hund wie Pera sind das unmögliche Bedingungen, um artgerecht zu
überleben.
Pera bräuchte dringend eine eigene Familie, die sehr aktiv ist und viel mit ihr unternimmt. Sie möchte gefördert
und gefordert werden, möchte ihren Kopf anstrengen dürfen, ihre Intelligenz schulen und ausgelastet sein. Und sie
möchte so gern am Leben ihrer Menschen teilhaben können. Denn Menschen, die etwas mit ihr machen, sind das
Größte für Pera. Kleine Kinder sind ihrem Elan allerdings nicht gewachsen.
Andere Hunde mag unsere Große sehr und sie verträgt sich mit fast allen, ohne dass sie zu einer der anderen Fellnasen
eine besondere Bindung hätte. Und man muss gerechterweise sagen, dass viele der anderen Hunde von Peras übersprudelnder
Energie überfordert sind und ihr deshalb lieber vorausschauend aus dem Wege gehen

.
Einen kleinen Schönheitsfehler bringt Pera noch mit. Sie hat eine Fehlstellung der Augenlider, die leicht nach innen gerollt
sind (Entropium). Eigentlich bräuchte sie eine Operation um diesen Defekt zu beheben, aber in einem Canile, in dem es viele
alte und schwerkranke Hunde gibt, wird das Geld dringender für lebensnotwendige Dinge gebraucht. Pera kann mit ihren Augen
ganz gut leben, allerdings sind sie im Winter manchmal gerötet und es wäre schön, wenn sie eine Chance auf
Hilfe bekäme.
Wir wissen nicht, ob es für Pera noch eine eigene Familie geben wird, aber wir wünschen es ihr so sehr. Genauso
würden wir uns aber auch über Paten freuen, die Pera Geld zur Verfügung stellen, damit ihre Augen operiert
werden können. Gibt es da draußen jemanden, der ihr auf die eine oder andere Weise helfen will?
September 2011
Die quirlige Pera durfte zusammen mit ihrem Kumpel Augusto ein Päckchen auspacken, das eigentlich für Lana bestimmt
gewesen wäre. Lana hatte jedoch das Glück, vor kurzer Zeit zu ihrer eigenen Familie ziehen zu dürfen.
Daher wurde entschieden, Pera und Augusto die Abwechslung in ihren Alltag zu bringen. Und die Freude der beiden war
riesengroß! Besten Dank an
Birgit Arahavelias!
Oktober 2011:
Verena und Rene Sperb helfen Pera mit einer Spende für eine Augen-OP. Wir sagen vielen lieben Dank!
22. November 2011: Pera kann wieder sehen!
Nicht, dass sie in der Zwischenzeit blind gewesen wäre, aber ihre Augen haben ihr doch Probleme gemacht und wurden
immer schlimmer.
Pera hat sehr viel Glück gehabt, da ihre zwei Paten die Kosten der OP übernahmen. Mittlerweile war sie
in der Tierklinik, wurde untersucht und nach einer genaueren Diagnose konnten die Beschwerden behoben werden. An einem Auge wurde
das Entropium entfernt, am anderen Auge der Tränenkanal operiert. Jetzt geht es ihr wieder gut und nach einigen Tagen, die
sie von der Tierärztin noch verwöhnt wurde, kam sie zu uns ins Canile zurück. Vielleicht hat die lebhafte und
liebenswerte Hündin ja jetzt eine Chance auf ein eigenes Zuhause?
April 2012: Pera hat uns ganz viele neue Bilder geschickt:
Nun hat auch Pera eine liebe Familie gefunden. Die Hundedame durfte nach Weinolsheim ziehen.
Alles Gute, Pera!
Vermittelt im Oktober 2014