Piccola Luis hat ihren Weg über die Regenbogenbrücke angetreten
Die tapfere Kämpferin ist sanft in den Armen ihrer geliebten Pflegemama eingeschlafen.
Ein großer Trost ist das Wissen, dass Piccola noch eine schöne Zeit erleben durfte, umsorgt und gehegt. Dass ihr Liebe und
Respekt entgegengebracht wurde. Dass sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen konnte und ein wenig dessen, was sie von Menschenhand erdulden
müsste, wieder gut gemacht werden konnte.
Nun kann Piccola wieder unbeschwert über grüne Wiesen laufen, sie hat keine Einschränkungen mehr durch ihr krankes Herz.
Ihre Seele kann die Flügel ausbreiten und, leicht im Herzen, davon fliegen.
6. Oktober 2012
Eine sanfte Zaubermaus
Als Piccola Luis im Val Camonica (Italien) eingefangen wurde, war sie ein verschüchtertes, verfilztes Fellbündel, das
sich am liebsten im nächsten Mauseloch verkrochen hätte. Ihre Vergangenheit kann nicht allzu schön gewesen sein,
denn Menschen flößten ihr mehr Furcht als Freude ein. Und obwohl sie tapfer versuchte, vorsichtig wedelnd Kontakt zu
ihren Rettern zu knüpfen, merkte man der Bergamasker-Hündin ihre Vorsicht doch sehr an.
Sie hatte auch nun wenig Glück, denn sie kam in ein Tierheim, in dem die Hunde nicht auf Rosen gebettet sind.
Glücklicherweise fiel sie nach einiger Zeit einer Schweizer Tierschützerin auf und diese wandte sich um Hilfe an uns.
Mittlerweile konnte Piccola in einem anderen, sehr guten italienischen Tierheim untergebracht werden und es geht ihr von Tag zu
Tag besser. Der hartnäckige Husten, den sie mitbrachte, wird nun behandelt, ihr Fell gepflegt, sie ist nicht mehr verfilzt
und die liebevolle Betreuung macht sich täglich deutlicher bemerkbar: Piccola taut zunehmend auf und hat sich zu einer
noch vorsichtigen, aber für ihr Leben gern schmusenden Zuckerschnute verwandelt. Ihre Anhänglichkeit ist mittlerweile
groß und sie genießt das sanfte Beisammensein mit Menschen, die sie kennt.
Piccola hat einen eher ruhigen, ausgeglichenen Charakter. Das hat das Veterinäramt bewogen, ihr Alter auf fünf Jahre
festzulegen (eingetragenes Geburtsdatum Juli 2007). Wie alt sie tatsächlich ist, ist schwer abzuschätzen. Die
Tierheimärztin hat sie anfangs auf 3 - 4 Jahre geschätzt, es ist aber auch möglich, dass sie schon ein
wenig älter als das angegebene Geburtsdatum ist.
Auf alle Fälle geht Piccola hervorragend an der Leine, weiß sich auch mit kleinen Menschen zu benehmen und
ist überhaupt unglaublich angenehm im Umgang. Ihre Dankbarkeit für jede liebevolle Behandlung durch "ihre"
Menschen perlt aus jeder fluscheligen Haarspitze und wenn sie einen mit ihrem schüchtern-seligen Blick von unten herauf
anschaut, schmilzt einem das Herz.
Auch mit ihresgleichen hat Piccola keinerlei Probleme. Sie versteht sich mit allen Hunden bestens, ist immer freundlich und
lässt sich nie in Streitereien verwickeln.
Das Einzige, was Piccola nun noch fehlt, um wieder ganz glücklich zu sein, ist eine liebevolle, einfühlsame Familie, die
sie auf Händen trägt und ihr zeigt, wie schön das Leben sein kann. Ihre Menschen müssen keine Hochleistungssportler
mehr sein, sollten aber gern und viel spazieren gehen und mit Piccola zusammen die Welt noch einmal neu erobern wollen. Sanfte,
schmusende Hände und eine kuschelige Sofaecke sind für sie wichtiger, als ein Hundesportverein, auch wenn sie durchaus
keine Schlaftablette ist und genauso fröhlich über die Wiese fetzen kann, wie alle Hunde ihres Alters.
Mit genug Sensibilität und ein wenig Unterstützung durch einen guten Hundetrainer ist Piccola durchaus auch für
anspruchsvollere Hundeanfänger geeignet. Aber sie ist kein Hund, der nebenher laufen sollte. Sie braucht die Liebe und
Aufmerksamkeit ihrer Menschen, um ihre Vergangenheit hinter sich lassen zu können und wirklich glücklich zu werden.
18. Oktober 2012
Schlechte Neuigkeiten
Piccola lebt nun seit Kurzem in der Obhut von italienischen Tierschützern, aber leider haben sie keine so schönen
Neuigkeiten zu berichten. Denn so wie es aussieht, ist Piccola sehr krank.
Als sie kam, brachte sie einen ausgeprägten Husten mit, der sich hartnäckig hielt. Anfangs wurde sie auf eine Infektion
hin behandelt, aber als sich der Husten eher verstärkte, untersuchte der Tierarzt sie gründlich. Ihre Diagnose ist
niederschmetternd:
Piccola leidet unter einem vergrößerten Herzen, vermutlich ist ihr Herzfehler bereits angeboren. Anscheinend wurde dies
nie erkannt und sie wurde bisher auch nicht dagegen behandelt, deshalb konnte die mangelnde Herztätigkeit sich so gravierend
auf ihre Gesundheit auswirken. Sobald sie keine Medikamente bekommt, sammelt sich Wasser in ihrer Lunge - das war auch der Grund
für ihren quälenden Husten. Die Tierärzte meinen, dass sie vermutlich im Laufe weniger Monate gestorben wäre,
wenn sie nicht aus ihrer alten Situation befreit und ihr die Behandlung ermöglicht worden wäre. Es war sozusagen ihre
Rettung in letzter Minute.
Mittlerweile hat sich ihr Zustand stabilisiert. Es geht ihr immerhin schon wieder so gut, dass sie Spaß dran hat, im Gras
herumzutoben und sich voll Vergnügen darin zu wälzen. Auch ihr Appetit ist zurückgekehrt, im Gegensatz zur ersten
Zeit frisst sie wieder prima und nimmt nun sogar langsam aber sicher zu. Aber ihr fehlen immer noch ca. 6 kg an ihrem Normalgewicht,
sie hat also noch ein wenig aufzuholen.
Ihre gesundheitliche Situation ist zwar unter Kontrolle und bei richtiger Behandlung kann sie durchaus alt damit werden. Aber sie
wird für den Rest ihres Lebens Medikamente nehmen müssen, sowohl für das Herz, als auch daraus resultierend
für Lunge und Nieren. Die damit verbundenen Kosten belaufen sich monatlich auf ca. 80,- EUR. Aber Piccola dankt einem diesen
Einsatz, indem ihr Körper prächtig auf die Medikamentierung reagiert und sie von Tag zu Tag fröhlicher und aktiver
wird. Ihre Werte werden zukünftig alle 6 Monate kontrolliert werden müssen, nur wenn sie sich stabil zeigen, kann man
die Abstände zwischen den Untersuchungen verlängern.
Die kleine Luis bleibt also ein lebenslanger - wenn auch leichter - Pflegefall. Aber das heißt nicht, dass sie stark
eingeschränkt sein wird, sie kann annähernd normal mit ihrem Herzfehler leben. Nur ihre Leistungsfähigkeit ist nicht
ganz so groß wie bei einem gesunden Hund. Sie sollte keine Mammutanstrengungen wie z.B. Bergtouren machen, wird nie mit dem
Flugzeug fliegen können und die Tierärzte haben von einer Kastration (wie von jeder anderen OP) bei ihr abgeraten. Bei
zu heißem Wetter sollte man sie ein wenig vor der Wärme schützen.
Auf Mittelmeerkrankheiten wurde Piccola in der Zwischenzeit ebenfalls getestet. Der Filaria-Test ist bereits negativ ausgefallen,
auf die übrigen Ergebnisse warten wir noch. Wir hoffen aber, dass sie ansonsten gesund ist. Noch mehr Krankheit hat sie einfach
nicht verdient.
Piccola braucht dringend eine Familie, in der sie die Liebe und Fürsorge bekommt, die sie so nötig hat, um sich ganz
zu stabilisieren. Es sollten eher ruhige Menschen sein, die dafür umso lieber mit ihrem Hund schmusen und ihn mit Freude hegen
und pflegen. Sie ist durchaus auch für Rentner geeignet. Die kleine Hündin liebt Streicheleinheiten und wenn man
aufhört, mit ihr zu kuscheln, läuft sie vorsichtig hinter einem her und schaut einen mit ihren süßen,
fragenden Kulleraugen von unten an - ein Blick, der Steine erweicht. Ihre Dankbarkeit für eine gute Behandlung gibt einem so
viel zurück, dass man ihr Handicap darüber schnell vergisst.
Dringend Paten gesucht!
Wir hätten die Möglichkeit, unser Sorgenkind bis zu ihrer Vermittlung in einer Pflegestelle unterzubringen, in der sie
die Fürsorge bekommt, die sie so bitter braucht und die man ihr in einem Tierheim einfach nicht geben kann. Aber wir sind
dafür auf Ihre Mithilfe angewiesen: Piccola braucht für diesen Schritt dringend Geldpaten, die sich dauerhaft an den
Medikamentenkosten und an den Kosten für ihre Behandlungen beteiligen. Wir würden ihr so gern ermöglichen, ihre
Vergangenheit hinter sich zu lassen und den ersten Schritt in ein gutes und vor allem sicheres Leben zu machen. Bitte helfen Sie
ihr dabei! Auch mit einem kleinen monatlichen Betrag sichern Sie Piccolas Leben.
November 2012:
Piccolas Schicksal hat schon einige Menschen berührt, die ihre Unterstützung zugesichert haben, so dass die Kleine
nach Deutschland in eine Pflegestelle ziehen kann:
Johanna und
Angelo haben aus Italien so viel gespendet, dass die Medikamente für die allererste Zeit
gesichert sind und
Piccola reisen kann.
Mit einem regelmäßigen monatlichen Betrag werden anschließend Piccolas Patinnen
Ina Moll, Heidi Wirnsberger,
Frau Weigel-Beckers und
Esther Fausten dazu beitragen, dass Piccolas medizinische Versorgung zumindest teilweise
gedeckt ist.
Und ihre
Pflegestelle sorgt nicht nur für das liebliche Wohl von Piccola, sondern gibt ebenfalls einen kleinen Betrag zu
den Tierarztkosten dazu.
Ihnen allen ganz herzlichen Dank!
Ein klein wenig dauerhafte, finanzielle Unterstützung wird Piccola noch brauchen, damit ihr Leben in der Pflegestelle und
vor allem
ihr Medikamentenbedarf dauerhaft gewährleistet sind. 5,- EUR im Monat tun dem Portemonnaie nicht weh, helfen Piccola aber,
ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Und sie helfen uns, das Hundemädchen bestmöglich versorgen zu lassen.
Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Januar 2013: Es sind noch weitere liebe Patinnen hinzugekommen:
Brigitte Pfaus teilt ihr sauer Verdientes mit Piccola,
Rahel Rigotti schickt ihr gelegentlich
ein Geschenkchen.
März 2013: Auch
Lila und Chris geben was in Piccolas Beutel!
adopTiere sagt danke!
5. Dezember 2012
In Deutschland angekommen!
Mittlerweile ist Piccola in Deutschland angekommen und ihr Pflegefrauchen berichtet von den ersten Tagen:
"Das erste Bild zeigt Piccola Luis am 2. Tag bei uns im Garten (noch mit ihrem langen Fell). Sie hatte ziemlich schnell
alle Hundebetten belegt, welche zur Verfügung stehen. Zu sehen ist sie im kleinsten Hundebett.
Auf den anderen Bildern sind wir auf einem Spaziergang mit den Enkelkindern. Piccola Luis ist so leicht an der Leine zu führen,
dass sogar mein 6-jähriger Enkel sie ohne Probleme führen kann. Wenn sie von der Leine ist, bleibt sie ganz in der
Nähe. Sie geht zwar auch mit unseren beiden Hunden zusammen auf Mäusejagd oder rennt auch kurz hinterher, aber noch
lieber bleibt sie in unserer Nähe. Sie ist sehr menschenbezogen und kommt auch immer wieder her, um gestreichelt zu werden.
Bei unseren Spaziergängen ist ihr nicht anzumerken, dass sie das anstrengen würde. Sie läuft sehr gut mit. Allerdings
machen wir in der Kälte natürlich auch keine sehr langen Spaziergänge.
Zu Hause ist sie ein ruhiger Hund. Wenn ich halbtags arbeite, scheint ihr das nichts auszumachen. Es sind ja schließlich meine
beiden anderen Hunde noch da, also ist das ganz in Ordnung. Leider muss ich ihr eine Hundewindel anlegen, wenn ich zur Arbeit gehe
und auch nachts. Das kommt von den Entwässerungstabletten und ist für uns und ich glaube auch für sie nicht weiter
tragisch. Sie lässt sich diese Windel ganz brav anlegen und steht so lange still bis alles sitzt. Und sie selbst bleibt
dadurch trocken und riecht nicht einmal. Mit dem Fressen hat sie auch kein Problem. Sie frisst sehr gut und scheint auch immer Hunger
zu haben.
Da ihr Fell so verfilzt war, dass man es nicht mehr entzotteln konnte, mussten wir sie scheren lassen. Ihre Haare sind jetzt aber
schon wieder etwas länger als auf den Fotos. Sie wachsen sehr schnell.
Piccola scheint schwerhörig zu sein, allerdings nicht taub. Und ihr Husten ist schon viel besser geworden. Als ich meine
Tierärztin darauf ansprach, meinte sie jedoch, dass dies am kalten Wetter liegt. Ihre Herzgeräusche würden sich immer
noch sehr schlecht anhören. Im Sommer dürfte es kritisch werden, wenn es richtig heiß ist. Aber vielleicht haben
wir nächstes Jahr nicht so viele heiße Tage."
1. März 2013
Piccola hat nochmal eine große Portion Bilder geschickt und ein paar Videos!
http://youtu.be/ldry545bRPE
http://youtu.be/xI9H2Q4U408
http://youtu.be/nLLmEA4HtNA
Ihr Pflegefrauchen berichtet:
Piccola Luis geht es recht gut. Ihr Husten ist fast ganz weg, also ist sie mit ihren Medikamenten im Moment gut
eingestellt. Sie ist ganz arg lieb und unheimlich schmusig. Sobald man aufhört, sie zu streicheln, drückt sie sofort ihren
Kopf an die Hände, damit man sie weiter streichelt. Sie ist immer in der Nähe und behält uns auch draußen immer im
Auge. Sobald sie zu uns schaut und wir ihr ein Zeichen geben, kommt sie sofort angerannt. Wirklich eine ganz tolle Hündin. Sie
ist wirklich genauso, wie sie auf der Vermittlungsseite von adopTiere beschrieben wurde.
26. September 2013
Bericht von Piccola Luis Pflegefrauchen
Mitte August ging es Piccola Luis eine Woche sehr schlecht und an zwei Tagen wollte sie nicht einmal raus in den Garten. Ich
dachte schon, dass sie das nicht überlebt.
Ich ließ ihr Blut untersuchen und man stellte erhöhte Entzündungswerte sowie erhöhe Nierenwerte fest. Außerdem hatte
sie 40 Grad Fieber und hatte auch verstärkt gehustet. Sie bekam dann Antibiotika und fiebersenkende Spritzen.
Jetzt geht es ihr wieder gut. Aber ich gebe ihr trotzdem noch homöopathische Mittel zur Unterstützung der Leber, der Nieren
und des Herzen.
Sie hat etwas an Gewicht zugelegt und wir sind gerade dabei, dass sie wieder etwas abnimmt. Das gefällt ihr gar nicht,
denn Hunger hat sie immer. Aber es muss sein, damit auch ihr Herz wieder etwas entlastet wird.
Unsere Spaziergänge macht sie immer noch mit, jedoch etwas gemütlicher. Ich finde, dass sie etwas steifer in ihren
Bewegungen geworden ist und vermute, dass sie wesentlich älter als 10 Jahre alt ist.
Sie erstaunt mich manchmal sehr. Sie bekommt doch Entwässerungstabletten, hat sich aber manchmal so gut im Griff,
dass die Windel mehrere Tage trocken bleibt, sogar über Nacht. Dann gibt es wieder ein oder zwei Tage, an denen die Windel
öfter gewechselt werden muss. Aber überwiegend hält sie es im Moment bis zum nächsten Spaziergang aus. Sie
macht das ganz toll.
Sie ist noch etwas ruhiger geworden und möchte von meinen anderen Hunden nicht viel wissen. Viel lieber bleibt sie in
unserer Nähe und möchte viel gestreichelt werden. Sie ist eine sehr verschmuste und sehr liebe Hündin. Mein Mann sagt auch, es ist
so schade, dass wir Piccola Luis nicht schon hatten, als sie jünger war. Sie wäre uns eine so tolle Hündin
gewesen und schade darum, was ihr alles entgangen ist.
Aber wir hoffen, dass wir sie noch eine Weile haben und es ihr soweit auch gut geht.
Anfang Oktober haben wir wieder einen Friseurtermin. Dann sieht sie wieder jünger aus. Sie hat so ein schönes Gesicht,
wenn das Fell geschnitten wurde. Natürlich lassen wir auf den Winter das Fell am Körper nicht so kurz schneiden, sondern mehr an
den Beinen und am Kopf. Man hat das Gefühl, dass es Picco auch besser gefällt, wenn das Fell kurz ist. Mit
kommt es so vor, dass sie dann etwas flotter läuft.
Piccola Luis |
|
Rasse | Bergamasker |
Geboren | 2007 |
Größe | ca. 55 cm |
Kastriert | Nein. |
Krankheiten | Herzfehler. Gechipt, geimpft, bei Ausreise auf
Mittelmeerkrankheiten getestet. |
Behinderungen | Keine |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen, Kindern. Katzen nicht bekannt, aber gut möglich. |