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20. Januar 2014

Puma

Puma ist blind...aber einfach nur klasse!

Dieser wundervolle Hundebub ist rundherum ein Goldstück: lieb, verschmust, anhänglich, fröhlich, immer bemüht, alles richtig zu machen, mit allen und jedem verträglich...aber er ist blind. Und daran lässt sich vermutlich auch nichts mehr ändern.

Als kleiner Welpe war Puma von pakistanischen Fremdarbeitern angeschafft worden, die in Mittelitalien als Großfamilie bei einer Fabrik auf einem Hof lebten. Er sollte nicht das Grundstück bewachen, nein: er war als Spielzeug für die Kinder geholt worden...und die nahmen das anscheinend etwas zu wörtlich. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Vielleicht haben sie Puma auf den Kopf geschlagen, vielleicht haben sie ihn aus großer Höhe fallen lassen, genau erfahren werden wir es nicht mehr. Irgendwann wurde die Fabrik geschlossen und die Pakistani verschwanden wieder zurück in ihre Heimat. Sie ließen den mittlerweile großen Kerl einfach an einer Kette auf dem Gelände zurück, ohne irgend jemandem Bescheid zu sagen. Und ohne dass er etwas sehen konnte.

Puma Als Puma gefunden wurde, war er nicht nur mächtig ausgehungert und halb verdurstet, sein eines Auge war auch zerstört. Das andere sah gut aus und anfangs schien es, als ob er damit noch sehen könnte, denn er bewegte sich relativ sicher. Aber schnell wurde klar, dass er sich wohl nur von klein auf daran gewöhnt hatte, ohne Augenlicht klar zu kommen und sich hervorragend an anderen Lebewesen und Gegenständen zu orientieren. Denn obwohl der Glaskörper des unversehrten Auges einwandfrei aussieht, transportiert der Sehnerv anscheinend keine Bilder mehr zum Gehirn. Puma lebt im Dunkeln.

Das tut dem fröhlichen Gemüt dieses sanften Goldstücks allerdings keinen Abbruch. Puma freut sich über jeden, der sich mit ihm beschäftigt, er liebt es, zu schmusen, grinst einen Kullerkeks, wenn er mit seiner Gefährtin Sally (die taub ist und mit der er sich prächtig versteht) im Freilauf herum toben kann, kommt so schnell es geht, sobald er einen Zweibeiner in seiner Umgebung bemerkt und holt sich selig lächelnd seine Streicheleinheiten ab. Trotz seiner Behinderung genießt Puma sein Leben ganz offensichtlich und macht das Beste daraus - so gut, dass man seine fehlende Sehkraft oft kaum bemerkt. Ein wenig hilflos wirkt er halt manchmal, wenn er mit der Nase am Boden seinen Weg in unbekanntem Gelände sucht...da braucht er dann seine Bezugsperson oder einen Hundefreund, damit es einfacher geht.

Mit anderen Hunden ist Puma durchwegs freundlich, ja fast liebevoll. Er hat einen Weg gefunden, ohne Unterwürfigkeit seine körperliche Unterlegenheit klar zu machen und wird von allen dafür gemocht. Egal ob Rüde oder Hündin, groß oder klein: Jeder hat ihn gern und er bewegt sich völlig selbstverständlich unter ihnen, ohne dass es je Probleme gibt. Sogar mit Samtpfoten scheint er sich zu verstehen, das können wir bei Bedarf aber gern noch einmal testen.

Mit wenigen, kleinen Einschränkungen kann Puma ein (fast) normales Leben leben und wir wünschen ihm von Herzen, dass er eine Familie findet, die keine Angst vor seinem fehlenden Augenlicht hat. Der Hundebub ist so sehr bei seinen Menschen, dass man ihn leicht auf Geräusche trainieren kann, die seine mangelnde Sehfähigkeit bei der Kommunikation mit den Zweibeinern ausgleichen. Wo er hin kommt, verbreitet er Fröhlichkeit und gute Laune. Man findet in ihm einen aktiven Gefährten, der sich mit seiner Nase und seinem Spürsinn gut orientieren kann. Sein Vertrauen in Menschen ist trotz allem was er erlebt hat immer noch grenzenlos. Er ist wie ein liebenswertes Riesenbaby, das nach nichts anderem als zärtlicher Aufmerksamkeit verlangt.

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Pumas Zuhause sollte allein schon wegen seiner Größe ausreichend Platz mitbringen, optimal wäre ein Haus mit eigenem gut eingezäuntem Grundstück. Kinder in einem verständigen Alter, die ihm nicht mehr unkontrolliert vor die Füße kullern können, fände er bestimmt klasse. Auch gegen eine Hundefreundin, an der er sich orientieren kann, hat er nichts einzuwenden - im Gegenteil. Ein wenig Erfahrung im Umgang mit einem blinden Hund oder alternativ der Wille, sich mit Hilfe eines guten Hundetrainers in die Thematik einzuarbeiten, muss bei seinen Menschen vorhanden sein. Ansonsten verlangt er nur haufenweise Liebe und Streicheleinheiten - aber er gibt auch genau dies an seine Menschen zurück. Ein wahres Goldstück halt .

Nina
Puma
 
Rasse Retriever-Mix
Geboren ca. 2010
Größe ca. 65 cm
Kastriert Ja.
Krankheiten Keine bekannt, gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet.
Behinderungen Blind.
Verträglich mit Rüden, Hündinnen, Katzen. Kindern - nicht zu klein.

Puma hat eine liebe Familie in der Schweiz gefunden, die den netten Hundebuben nun durchs Leben geleiten wird.

Vermittelt im März 2014

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