Im Mai 2014 hat Sally den Kampf verloren. Ihre Seele hatte keine Kraft mehr, um noch weiter auf ein Glück zu
warten, das ihr ein ganzes Hundeleben lang vom Schicksal verwehrt wurde. Dabei war es schon zum Greifen nah. Wir
hatten eine Familie gefunden, die Sally aufnehmen wollte und die der sanften Hündin gerne noch einmal gezeigt
hätte, wie schön das Leben sein kann. Umso bitterer ist es, dass Sally auch dieses bißchen Glück
nicht mehr erleben durfte.
Wir hoffen, dass es ihr dort, wo sie jetzt ist, besser geht und die Wunden, die ihrer Seele durch uns
Menschen zugefügt wurden, irgendwann heilen werden. Lauf, Sally, run free, nun wieder unbeschwert und ohne
Schmerzen.
10. Februar 2014
Sally braucht dringend Hilfe!
Die liebenswerte Sally macht uns wirklich Sorgen. Ende Januar brach sie sich ein Hinterbein,
ohne ersichtlichen Grund und ohne Einwirkung durch einen der anderen Hunde. Bei der OP des Bruches
stellte sich dann heraus, dass ihre Knochen von einer ziemlich schlechten Konsistenz sind. Sie hat
nicht wirklich Glasknochen, aber vermutlich war ihre Ernährung in ihrer Jugend so mangelhaft, dass jetzt
die Gefahr immer wiederkehrender Brüche besteht, denn das Material ist mürbe und gibt bei Belastung viel
zu schnell nach. Sie hat auch nach der OP noch ganz offensichtlich Schmerzen und weigert sich
aufzustehen. Das müsste sie aber ganz dringend, um wieder laufen zu lernen. Sie wird jetzt im Canile
in ein Gestell gespannt, welches ihr Gewicht trägt und sie beim Laufen unterstützt, so dass es ihr
leichter fällt...aber sie ist totunglücklich dabei und es tut ihr auch immer noch deutlich weh.
Sally müsste unbedingt aus dem Tierheim heraus. Zum einen besteht in dieser Umgebung zu sehr die Gefahr,
dass ihr der nächste Knochen bricht - und das könnte ihr Todesurteil sein. Zum anderen gibt es in den
Marken weit und breit keinen Physiotherapeuten, der ihr wieder beibringen kann, schmerzfrei zu laufen
und der sie bei dem Prozess begleitet.
Wir suchen deshalb Menschen, die sich zutrauen, Sally aufzunehmen und gesund zu pflegen - vorzugsweise
natürlich eine Endstelle. Die richtige Kompetenz sollte bei ihrer Familie vorhanden sein, vor allem aber
braucht sie dringend einen guten Physiotherapeuten in erreichbarer Entfernung, der ihre Genesung
unterstützt. Wer kann helfen? Wenn wir es nicht schaffen, Sally aus dem Tierheim heraus und in ein
privates Zuhause zu bringen, sind ihre Tage gezählt.
10. Januar 2014
Sally...wenn Verzeihen einen Namen trägt
Sally lebte in einem für seine schreckliche Hundehaltung berüchtigten Lager in den Marken, einer
Region in Mittelitalien. Sie kam als Welpe im März 2002 dorthin und wurde von dem Augenblick an
"lebendig begraben" - keiner der Hunde, die hinein gebracht werden, bekommt jemals wieder
eine Chance, das Canile zu verlassen, denn die Besitzer verdienen gut an den dort untergebrachten Tieren.
Es ist der Hartnäckigkeit von einigen mutigen, italienischen Tierschützern zu verdanken, dass sie jetzt
nach und nach die Hunde dort befreien und sie in andere, bessere Tierheime umsetzen. Einer der Hunde,
die den Weg nach Monte geschafft haben, ist Sally.
Das Leben in der Hundehölle hat die unglaublich liebenswerte Hündin mit ihrer Gesundheit bezahlt und
ihr Verwahrlosungsgrad war immens, als sie ankam. Sie leidet unter starker Arthrose und einer
beidseitigen, verschleppten Ohrenentzündung, die auf die versuchten Therapien nur verhalten anspricht.
Hautirritationen aufgrund ihres völlig verkletteten, verdreckten und stinkenden Fells bedeckten ihren
Körper. Ihr ganzes Erscheinungsbild war im ersten Augenblick so erschreckend, dass die Tierschützer in
der Uniklinik ein Attest über ihren katastrophalen Zustand anfertigen ließen, um etwas gegen die Betreiber
des Caniles, in dem Sally saß, in der Hand zu haben.
Abgesehen von diesen Äußerlichkeiten kam mit Sally aber in Monte einer der wundervollsten Hunde an, die
dort je Unterschlupf gesucht haben. Trotz ihres lebenslangen Martyriums hat das Hundemädchen sich eine
rundherum liebevolle Haltung zu Menschen und Artgenossen bewahrt. Sie kommt sanft und zurückhaltend, aber
immer neugierig auf alle Zwei- und Vierbeiner zu, genießt jede Zuwendung aus vollstem Herzen und gibt einem
unendlich viel Zärtlichkeit und Liebe zurück. Sally strahlt eine Güte aus, die einen anrührt und bescheiden
macht angesichts ihres Schicksals. Schmusen ist ihre Leidenschaft, Nähe zu Menschen ihr Lebenselixier,
Vergebung ihr Wesen. Wie machen Hunde wie Sally das bloß? Warum schaffen sie es immer wieder, den Menschen
zu verzeihen?
Mittlerweile ist Sally geschoren, gewaschen und behandelt und seitdem fühlt sie sich sichtbar wohler in
ihrem nicht mehr vorhandenen Pelz - auch wenn sie noch nicht alle Wehwehchen und Gebrechen wieder los ist.
Aber sie lacht oft über das ganze Gesicht, wenn sich jemand um sie kümmert und strahlt eine Lebensfreude
aus, die man sich bei manch jüngerem Hund unter besseren Haltungsbedingungen wünschen würde. Wikrlich gesund
wird Sally nie mehr werden, aber sie genießt ihr neues Leben jetzt schon über und über.
Sally hat nichts weniger verdient, als die letzen Jahre ihres Lebens auf Händen getragen zu werden. Wir suchen
für sie daher ein Zuhause mit eigenem Garten, in dem ihr mit viel Liebe, Einfühlungsvermögen und Verständnis
der Weg in eine für sie noch unbekannte und freie Welt gezeigt wird. Neben Ruhe und Zärtlichkeit wünscht
Sally sich einen geregelten Tagesablauf ohne allzu viele Ortsveränderungen. Als Maremmano ist sie eher
territorial und braucht kein aktionsreiches Leben. Ihre Familie, ihr Grundstück und gutes Futter reichen
ihr, um glücklich zu sein. Allerdings sollten ihre Menschen viel Zeit für Sally haben, denn allein und
einsam war sie in ihrem Leben lange genug.
Sally |
|
Rasse | Maremmano Abruzzese |
Geboren | 2002 |
Größe | ca. 60 cm |
Kastriert | Ja. |
Krankheiten | Starke Arthrose, beidseitig chronische Ohrenentzündung,
gechipt, geimpft, negativ auf Leishmaniose getestet. |
Behinderungen | Keine. |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden, Kindern. Katzen vermutlich ja,
kennt sie aber nicht. |