Amos - Zukunft, Ja bitte!
Rasse | Maremmano Abruzzese |
Geboren | ca. 2012 |
Größe | ca. 70 cm |
Kastriert | ja |
Krankheiten | positiv auf Leishmaniose getestet, ansonsten keine bekannt, gechipt,
geimpft |
Behinderungen | keine |
Verträglich mit | Hündinnen, Rüden, Kindern |
|
|
11. Juni 2015
Kurzbeschreibung
Ebenso imposanter wie wunderschöner, drei Jahre junger Maremmanobub von zugewandtem und ausgeglichenem
Wesen, Menschen- und Hundefreund, leinenführig, neugierig und unternehmungslustig, aber eher kein
'Draufgänger' sucht sicheren, familiären Rahmen und seine Menschen, seine koexistenzielle Lebensaufgabe,
welcher sich Amos zukünftig mit rassetypischer Bravour widmen darf.
Vorgeschichte
Amos wurde verletzt am Grund einer Schlucht nahe Palermo gefunden. Zwei Monate durfte der große,
freundliche Hundejunge seine Box - sein 'Krankenzimmer' - nicht verlassen, bis seine Verletzungen
ausbehandelt und ausgeheilt waren. Amos hat dies mit Engelsgeduld durchgestanden und harrt nun seiner
'Entdeckung', seiner Menschen, die ihm, um Wesensart und Bedürfnisse eines Maremmanos wissend, eine
ebenso rassegerechte wie von liebevoller Partnerschaft geprägte Zukunft eröffnen.
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Amos, der schon optisch ein wirkliches Prachtexemplar eines Maremmanos ist, dürfte auch von seiner Wesensart
und Bedürfnisstruktur diesem uralten, italienischen Herdenschutzhundgeschlecht zur Ehre gereichen. Maremmanos
leben und agieren seit mehreren hundert Jahren für den Schutz der ihnen anvertrauten Viehherden. Sie sind
Meister darin, autonom im Sinne ihrer Aufgabe zu entscheiden und zu handeln, Verantwortung zu übernehmen
und diese situativ-führend umzusetzen.
Amos ist ein bemerkenswert ausgeglichener, kooperativer und menschenlieber Zeitgenosse. Aber auch seine
zukünftigen Menschen werden gut beraten sein, dem ebenso großen, wie schönen Hundekerl souverän und plausibel
zu vermitteln, dass die Verantwortung für das Wohl ihrer zukünftigen, artübergreifenden Lebensgemeinschaft bei
ihnen liegt. Sie werden ihm durch selbstsicheres Handeln zeigen müssen, dass Entscheidungsbefugnisse bei ihnen
'in guten Händen sind' und es keiner hundlichen Zuständigkeit für die häusliche Sicherheit und Ordnung
bedarf.
Amos ist gut leinenführig und liebt es, 'draußen zu sein', die Welt zu erkunden. Aber genauso bedacht ist er
darauf, beizeiten in die Sicherheit seines Domizils zurückzukehren. Er braucht einen Ort - und Menschen -,
mit der Bedeutung eines für Amos sicheren und schützenden Rahmens, innerhalb dessen er 'unbesorgt sein'
kann.
Was ein 'en familie' lebender Hund an Spielregeln zu beachten hat, welche 'zivilen' Tugenden ihm gut
anstehen und was er besser lassen sollte, davon dürfte Amos bislang wenig wissen. Aber er ist allemal
ein kluger Kerl, der sich, um der gedeihlichen Koexistenz willen, Entsprechendes wird erklären
lassen.
Amos versteht sich bestens mit Artgenossen. Wie er zu Katzen steht ist nicht bekannt.
Gesundheit
Amos wurde positiv auf Leishmaniose getestet. Er zeigt keinerlei Symptome einer Leishmanioseerkrankung,
wird aber trotzdem entsprechend kurativ behandelt.
Die Verletzungen, mit welchen er aufgefunden wurde, sind ausgeheilt. Sonstige Erkrankungen sind nicht bekannt.
Der Herr Hund ist kastriert und zieht gechipt, grundimmunisiert und gegen Tollwut geimpft in sein neues Zuhause.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Amos sollte in jedem Fall 'inmitten' seiner zukünftigen Familie leben, keinesfalls etwa in einem Zwinger
oder sonstwie absentiert. Er sollte so umfänglich als möglich am (Alltags-)Leben seiner Menschen teilhaben.
Idealerweise sollte seinem territorial angelegten Wesen durch die Vermeidung ständiger Ortswechsel Rechnung
getragen werden. Aufgrund seiner Rasse ist ein großer Garten an seinem Zuhause ein Muss und idealerweise
sollte er über 'drinnen' oder 'draußen' frei entscheiden können.
Amos zukünftige Menschen sollten über Erfahrungen mit Herdenschutzhunden oder über das Interesse und die
Bereitschaft verfügen, sich mit dem Wesen und den Bedürfnissen dieser auseinanderzusetzen. Sie sollten
über ein hohes Maß ebenso souveräner wie liebevoller und wertschätzender Autorität verfügen und diese
plausibel zu vermitteln wissen.
Gegen einen oder mehrere hundliche Kumpane in seinem neuen Zuhause hätte Amos sicher nicht einzuwenden.
Besonderheiten
Ein Maremmano ist ein ausgesprochen charaktervoller Hund, der dafür gezüchtet wird, allein mit den Schafen
in den Bergen zu leben und seine Herde ohne Hilfe von Menschen gegen Wölfe und Bären zu verteidigen. Die
Hunde der Schäfer müssen sich ihr Futter dabei zum Gutteil selbst erbeuten, denn sie leben fast das
ganze Jahr mit ihren Schutzbefohlenen allein in den Abruzzen, oft weit weg von menschlichen
Ansiedlungen.
Um diese Aufgabe meistern zu können, hat man dem Maremmano nicht nur sehr viel eigenen Willen angezüchtet,
der ihm ermöglicht, in jeder Situation selbstständig zu handeln und in Sekundenschnelle Entscheidungen zu treffen,
an denen oft Leben oder Tod hängt. Sein Mut und die innere Stärke, die ihm eigen ist, sind zudem gepaart mit
einem großen Herzen und einem noch größeren Verantwortungsbewusstsein, das er sich nur dann aus der Hand
nehmen lässt, wenn er in seinem Gegenüber ein Lebewesen entdeckt, das noch mehr Charakterstärke besitzt,
als er selbst.
Maremmanos gehorchen daher nicht stumpf, sondern man muss sie davon überzeugen, dass man selbst die besseren
Argumente und den größeren Mut hat, um das "Rudel" und sein Territorium zu sichern. Sie lassen sich nicht
mit Gewalt oder Einschüchterungsversuchen lenken, denn solange sie das Gefühl haben, dass sie den festesten
Willen in der Gruppe besitzen (was im Zusammenleben mit Menschen oft genug und auch berechtigt der Fall ist),
kann man ihnen nicht die Überzeugung nehmen, dass sie selbst geeigneter als ihre Menschen sind, über das Wohl
der Familie zu entscheiden. Und notfalls setzen sie ihre Autorität zugunsten der Sicherheit des Rudels dann
auch gegen die eigenen Mitglieder durch. Herdenschutzhunde meinen das nicht böse, sie wollen nichts, als
damit den größtmöglichen Schutz der Ihren sichern.
Ein Maremmano tritt in der Rangfolge daher nur dann freiwillig zurück, wenn er weiß, dass ein anderes
Rudelmitglied die Aufgabe des Beschützers und Anführers besser einnehmen kann, als er selbst. Und dabei
kann man ihm nichts vorgaukeln, er weiß die Charaktere der Menschen gnadenlos richtig einzuschätzen. Wenn
man solch einem Charaktertier aber das richtige Zuhause und eine saubere Rudelführung bietet, wird er zum
treuesten, aufopferungsvollsten Gefährten, den man sich nur wünschen kann. Ein Maremmano würde jederzeit
und ohne zu fragen sein Leben für das seiner Menschen geben. Er ist ein Held - aber er weiß das auch.
Amos hat eine eigene Familie in Italien gefunden und durfte das Tierheim verlassen.
Vermittelt im Juli 2015