Mia - sicheres Geleit in die Zukunft gesucht
Rasse | Doggen-Mix |
Geboren | Sommer 2013 |
Größe | ca. 65 cm |
Kastriert | ja |
Krankheiten | keine bekannt, negativ auf Leishmaniose getestet |
Behinderungen | keine |
Verträglich mit | Rüden, Hündinnen nach Sympathie, Katzen nicht bekannt, Kindern sollten in
jedem Fall größer, verständig und standfest sein |
| |
20. April 2015
Kurzbeschreibung
Wunderschönes, gesundes und stattliches, grundsätzlich verträgliches, junges Doggen-Mixmädchen mit großem Entwicklungspotential,
aber auch etlichen 'Sicherheitslücken' in ihrer seelischen Verfaßtheit, die es zu schließen gilt; mit nicht unerheblichem
Nachholbedarf in Sachen Lebensfreude und Vertrauensbildung, aber auch mit großer Neugier darauf, wen und was ihr zukünftiges
Leben zu bieten haben wird.
Vorgeschichte
Mia hatte ein Zuhause - und doch wieder keines. Bis zu ihrer Abgabe ins Tierheim lebte sie bei einer Familie, zuletzt bei
zwei Frauen, die sich aus verschiedensten (persönlichen/finanziellen), letztlich beliebigen und irrelevanten Gründen von ihr
trennten. Mia hat bei diesen Menschen gelebt - nicht mit ihnen. Ein von hohen Mauern umgebener Garten war der Ort, wo Mia sich
aufzuhalten hatte. Dort war sie allein(gelassen); das Haus ihrer Menschen durfte sie nicht betreten. Ebenso wenig durfte Mia
etwas von der Welt außerhalb der Gartenmauern kennenlernen, Kontakt zu Menschen oder anderen Hunden haben. Niemand ging je mit
ihr spazieren, spielte mit ihr, kuschelte sie. Eine der Besitzerinnen fürchtete sich gar vor dem Hundemädchen, was Mia noch
zusätzlich verwirrt haben dürfte.
Dieses hundliche 'Kaspar-Hauser-Schicksal' ist jetzt Vergangenheit - eine Vergangenheit, die Mia mit liebevoller und
vertrauenswürdiger 'Anleitung zum Glücklichsein' hinter sich lassen wird.
In dem kleinen, von engagierten Tierschützern liebevoll geführten Tierheim im Norden Italiens, wo Mia 'Zwischenstation' auf dem
Weg in eine glückliche Zukunft macht, gelingen ihr die ersten 'Übungen' in Sachen Lebensfreude, Selbst- und Menschenvertrauen
zunehmend besser. Aber ein Tierheim ist kein Zuhause und die dort tätigen, liebevoll um Mia bemühten Menschen, sind nicht IHRE
Menschen, IHRE Familie, die sie so sehr braucht, damit aus 'Mia Hauser' 'Mia im Glück' werden kann.
Die große Kleine braucht sobald als möglich ein 'richtiges', IHR Zuhause - einen (sicheren) Ort und vertrauenswürdige,
Sicherheit gebende Menschen, damit sie seelisch zu der Hundepersönlichkeit heranreifen kann, die ihre 'leibliche' Erscheinung
schon vermittelt. Und jetzt kommen Sie ins Spiel…
Charakter, Eigenschaften und Ausbildungsstand
Mia ist noch keine zwei Jahre alt. Ein Hundeteenager, ein (selbst-)unsicheres Persönchen im ausgewachsenen, Ehrfurcht
gebietenden Hundepelz. Mia ist wohl nicht, oder nicht im üblichen Sinne, traumatisiert. Das Trauma ihrer Vergangenheit ist,
dass sie sich nicht (altersgemäß) entwickeln durfte, dass sie mit all ihrer Neugier auf das Leben und andere Lebewesen, mit
ihrem Bedürfnis nach Nähe und liebevoller Zuwendung in 'Isolationshaft' saß - allein auf der Welt, die für Mia ein eingemauertes
Stück Garten war.
Vertrauen, in Menschen, in Situationen und nicht zuletzt in das eigene Tun braucht ein Gegenüber, einen Rahmen, um sich zu
entwickeln. Sicherheit braucht einen Ort, braucht verläßliche Garanten. Für Mia gab es nur die Mauern eines unbehausten Gartens.
Mia fängt gerade an, das Leben und seine Möglichkeiten zu entdecken, Beziehungen aufzunehmen, zu Menschen und Artgenossen. Es
scheint, dass sie sich dabei mit Menschenmännern schwerer tut als mit Menschenfrauen, dass sie besser mit Hundekerlen
zurechtkommt als mit Geschlechtsgenossinnen. Aber letztlich sind das keine 'stabilen' Parameter für Mias zukünftige Vorlieben
und Abneigungen, für Mias Wesen, dessen Entwicklung noch in den (bei Hunden unsichtbaren) Kinderschuhen steckt.
Was konstatiert werden kann, ist, dass Mias Spieltrieb und ihre Bewegungsfreude - sie ist eine begeisterte Spaziergängerin und
Weltentdeckerin - keinen Schaden genommen haben. Mit einem ebenfalls jungen und großen Rüden, mit dem sie derzeit vergesellschaftet
ist, tobt und spielt Mia, was das Zeug hält und wenn es ums Spazierengehen geht, kann das Fräulein Hund Ressentiments und
Unsicherheiten gegenüber Menschen am Allerbesten zurückstellen, bzw. -lassen.
Mittlerweile kann Mia auch menschliche Zuwendung in Form von Streicheleinheiten genießen und im Beisein vertrauter Menschen
hält sie auch ihr unvertraute Vertreter dieser Spezies aus, ohne bestrebt zu sein, sich in Luft aufzulösen.
Mia kennt bislang weder Katzen noch Kinder. Neben der Vermutung, dass ihr Beide, weil schwerlich einschätzbar, wahrscheinlich
nicht 'geheuer' sein dürften, ist Mias zukünftige 'Sozialkompetenz im Bezug auf Stubentiger wie kleine Menschen derzeit nicht
wirklich einschätzbar. Kinder, die mit Mia umgehen, sollten aber in jedem Fall älter und verständig sein, das Dilemma eines
selbstunsicheren Hundes verstehen und sich dementsprechend verhalten können.
Ansonsten muss - nein kann - Mia jetzt Alles (kennen-)lernen, was für einen, in mensch-hundlicher Partnerschaft lebenden
'zivilisierten' Familienhund wichtig, was zu tun und zu lassen ist. Aber zunächst werden Mias zukünftige Menschen dem Hundemädchen
ebenso plausibel wie liebevoll zu vermitteln haben, dass sich ihr zukünftiges Leben, immer und überall unter dem verantwortlichen
Schutz IHRER Menschen, im sicheren Rahmen IHRER Familie abspielt.
Gesundheit
Mia wurde negativ auf Leishmaniose getestet. Sonstige Krankheiten sind nicht bekannt.
Die junge Dame ist kastriert und zieht gechipt, grundimmunisiert und gegen Tollwut geimpft in ihr neues Zuhause.
Anforderungen an ein neues Zuhause
Mia braucht souveräne und vertrauenswürdige Menschen, die dem Hundemädchen liebevoll und plausibel zu vermitteln wissen,
dass sie, als menschliche Partner der artübergreifenden Lebensgemeinschaft, fortan und ausnahmslos für deren Wohlergehen
zuständig und verantwortlich sind. Um ihre diffusen Unsicherheiten in Sicherheit, Gelassenheit und Lebensfreude zu wandeln,
braucht Mia Menschen, die sie nicht nur einschränkungslos in ihre Mitte und ihr Leben aufnehmen, sondern ihr darüber hinaus
einen klaren und verläßlichen Rahmen für die zukünftige, mensch-hundliche Koexistenz, Schutz und 'Aufgehobensein' bieten. Mia
ist mehr als jeder 'normal' sozialisierte Hund darauf angewiesen, sich jederzeit an ihren menschlichen Partnern orientieren zu
können und das dafür zwingend notwendige Vertrauen ist eben auch noch ein zartes Pflänzchen. Insofern stünde Mias zukünftigen
Menschen einige Erfahrung im Umgang mit unsicheren Hunden ebenso gut an wie 'gelebte' Souveränität.
Ein lebens- und in 'Menschendingen' erfahrener und zugleich 'lebensfreudiger' Hundekumpan könnte Mia den Einstieg in ihr neues,
hundewertes Leben sicher erleichtern.
Mia benötigt, altersentsprechend, viel auslastende Bewegung und ob ihrer Größe und Statur wäre sie sicherlich in einer
beengten Etagenwohnung nicht gut aufgehoben. Obwohl die Süße den Qualitäten eines Gartens längerfristig nicht so fürchterlich
viel wird abgewinnen können, wäre es sicher gut, wenn ihr ein solcher in ihrem neuen Zuhause zur Verfügung stünde. Leben sollte
Mia jedoch ausschließlich mit ihren Menschen, in deren Räumlichkeiten und keinesfalls in Zwinger- oder sonstiger Außenhaltung.
Mia hat eine liebe Familie in Biebergemünd gefunden und hat sich auf die Reise dorthin gemacht.
Vermittelt im Oktober 2015