Banner

24. September 2014

Nanuk

Nanuks Pflegestelle berichtet

Als wir Nanuk vor einem halben Jahr aufgenommen haben, war er noch sehr schüchtern und unsicher. Er hat Menschen eher mit Skepsis gesehen und war für einen relativ jungen Hund wenig neugierig. Auch heute mag er es lieber, wenn er Situationen einschätzen kann und man ihm als Fremder ruhig und kontrolliert, also nicht zu stürmisch und aufdringlich begegnet. Besonders drinnen fühlt er sich dann eher eingeengt. Draußen geht er offener mit den Menschen um. Hat er sich auf den Menschen erst einmal eingelassen, kann dieser sich vor dem Kuschelbären Nanuk kaum mehr retten. Dann liebt er es, sich stundenlang streicheln zu lassen, kriecht fast in einen hinein und legt einem die Pfote auf den Schoß, damit man bloß nicht aufhört. Doch um sein Herz wirklich zu gewinnen muss man ihn schon öfter mit Ruhe "um den Finger wickeln". Eine einmalige Begegnung reicht da nicht aus. Dadurch haben jüngere Kinder und ungeduldige Menschen bei ihm keine Chance. Dann geht er eher auf Abstand und es kann auch vorkommen, dass er dem Menschen durch vorsichtiges Knurren und im äußersten Fall auch Abschnappen klar macht, dass man so nicht mit ihm umgehen soll. Diese Menschen merkt er sich auch und sie müssen sich beim nächsten Mal besonders Mühe geben.

Nanuk Nanuk


Haus und Garten

Im Garten ist Nanuk der selbstbewusste Aufpasser und alles, was sich rund ums Grundstück bewegt, wird maremmanotypisch laut am Zaun verbellt. Gern liegt er an einer Stelle, von der aus er alles gut im Blick hat. Doch er liegt auch gern im Haus. Holt sich hier seine Entspannung während er z.B. mitten im Flur liegt und lässt sich überhaupt nicht davon beeindrucken, wenn alle über ihn drüber steigen müssen. In seinem Körbchen schläft er eigentlich nur nachts. Auf's Sofa hat er sich erst ganz selten mal von allein gelegt. Auch beim Kochen ist er gern mit in der Küche und hofft darauf, dass etwas Leckeres abfällt. Dafür setzt er sich auch gern länger brav und geduldig neben einen.

Was er nicht mag, ist zu viel Besuch in einem Raum, vor allem nicht, wenn laute Musik und Trubel im Spiel sind. Da verzieht er sich lieber, als dass er alles mitkriegen muss.
Unseren Zaun mussten wir auch erhöhen, obwohl er bereits 1,20 Meter hoch war. Er ist gerne mal drüber gesprungen...aber immer nach einer halben Stunde wieder gekommen. Der Garten sollte dementsprechend hoch eingezäunt sein.

Katzenfreund und Katzenjäger

Von Anfang an haben wir Nanuk mit unseren Katzen frei im Haus und auf dem Grundstück zusammen gelassen. Anfangs hat er sie skeptisch angesehen und abgewartet, ob man ihnen trauen kann. Gingen sie zu nah an ihm vorbei, wenn er irgendwo lag, hat er auch schon mal in deren Richtung geschnappt - aber nur, um klar zu machen, dass man ihm nicht gleich zu nah kommen sollte. Gejagt hat er sie nie. Dass sie zur Familie gehören, hat er verstanden. Er unterscheidet allerdings zwischen unserer älteren, selbstbewussten Katze und der jüngeren, die sich noch von ihm beeindrucken lässt. Da versucht er manchmal schon noch, die Jüngere mit heimlichen Blicken von ihrem Futter zu drängen, damit er es fressen kann.
Auf den Spaziergängen sieht das Ganze dann schon anders aus. Da werden fremde Katzen bis auf den nächsten Baum gejagt und am liebsten würde er noch hinterher klettern...

Leinenführigkeit/Spaziergänge

Nanuk ging von Anfang an gut an der Leine. Zunächst hat er sich kaum einen Zentimeter von uns weg bewegt und ging am liebsten eng zwischen uns. Nach und nach hat er dann die Länge der Leine ausgenutzt und seine Rute immer höher getragen. Er zieht nicht und reagiert auf die kleinsten Zeichen. Was er nicht so gerne mag, ist das Anlegen des Halsbandes. Da hat er immer den Kopf weggedreht oder ist weggegangen. Auch auf dem Spaziergang hat es ihn gestört, so dass er öfter sitzen geblieben ist und sich am Hals gekratzt hat. Durch konstantes ruhiges Training geht dies nun sehr gut. Das Halsband selbst stört ihn gar nicht mehr. Mittlerweile steht er schon am Tor und setzt sich fast von allein hin, damit man ihm das Halsband überstreifen kann. Dafür gibt es ja dann auch den Spaziergang als Belohnung.

Am Anfang jeden Spazierganges muss er erstmal losflitzen, nachdem man ihm die Leine abgemacht hat. Dann explodiert er fast, rennt Meter um Meter ein ganzes Feld entlang und muss das Gebiet in alle Richtungen abscannen. Dabei verliert er uns jedoch nie aus den Augen und flankiert uns, bis er nach ein paar Minuten wieder zurück kommt. Ist man jedoch in Waldesnähe, haut er erstmal ab ins Dickicht, um dort nach dem Rechten zu sehen. Er hat uns noch nie länger als 5 Minuten verlassen und ist bisher immer wieder an den Punkt zurück gekommen, an dem er in den Wald gelaufen ist. Meist gehen wir einfach weiter, da wir wissen, dass er uns eh in ein paar Minuten eingeholt hat.
Leider muss man dazu sagen, dass er wie die meisten Maremmanos scheinbar auch ein Jäger ist...manchmal hört man dann sein Jagdheul... dann fiept er laut und hört auch nicht mehr auf unsere Rufe ...

Da wir selber selten in der Stadt unterwegs sind, haben wir ihn auch noch nicht so häufig mitgenommen. Allerdings kann man wunderbar mit ihm einkaufen gehen. Er legt sich einfach neben die Umkleidekabine und wartet ab, bis die richtigen Schuhe etc. gefunden sind.
Am Fahrrad läuft er sehr gerne mit. Mit und ohne Leine ist dies entspannt möglich. Da unser Pferd leider nicht mehr zu reiten ist, konnten wir dies nicht ausprobieren. Grundsätzlich würde er aber sicher gern nebenher traben. Erstaunlicherweise läuft er dann auch nicht so weit weg; wahrscheinlich, weil das Tempo dann schon eher für ihn stimmt.

Andere Spaziergänger, Radfahrer, etc. interessieren ihn auf dem Spaziergang gar nicht. Sehr entspannt. Fremde Hunde werden freundlich begrüßt oder auch ignoriert, wenn er gerade etwas anderes Interessantes zu schnuppern hat. Er geht Hunden auch eher aus dem Weg, sofern diese auf Ärger aus sind.

Hunde und andere Tiere

Anfangs wollte er gar nicht so gern Kontakt zu anderen Hunden haben. Da kam seine Skepsis wieder durch. Er mochte sich nicht beschnuppern lassen und ist auch von sich aus eher nicht auf andere Hunde zu gegangen. Mittlerweile läuft dies alles entspannt und er ist selbstbewusster geworden. Zwischen Rüde und Hündin, groß und klein macht er keinen Unterschied. Viel wichtiger ist ihm, dass die anderen ihm freundlich begegnen und nicht zu aufdringlich sind. Er ist selbst aggressionslos und geht potentiellem Stress aus dem Weg. Wenn er mal geärgert wurde, hat er sich jedoch auch gewehrt. Niemals aber zu heftig.

Einen Spieltrieb hat er gar nicht. Weder mit Mensch noch Hund. Wenn wir ihn animieren wollen, wedelt er uns nur beschwichtigend an.
Mit unserer kleinen Hündin lebt er friedlich zusammen. Sie ist sehr zappelig und ärgert ihn manchmal spielerisch. Damit kommt er mittlerweile sehr gut klar und freut sich mit ihr.
Kleintiere gibt es in unserem Bekanntenkreis nicht, sodass wir hierzu nichts sagen können.

Autofahren

Nanuk hat sich nie gesperrt, in das Auto einzusteigen. Jedoch mag er das Autofahren nicht besonders. Er legt oder setzt sich kaum hin, steht die Fahrt über und fängt an, gestresst zu hecheln. Muss er aber z.B. während des Einkaufens warten, legt er sich friedlich hin und kommt zur Ruhe. Beim Rauslassen springt er normal raus, nicht überhastet oder ängstlich wie andere Hunde, die das Autofahren nicht so mögen.

Alleinsein

Mit dem Alleinsein hat Nanuk eigentlich kein Problem. Natürlich ist es ihm nicht egal und er steht zusammen mit den anderen Tieren an der Tür und guckt uns traurig hinterher. Jedoch hat uns noch kein Nachbar gesagt, dass er währenddessen laut wird oder bellt. Aber wenn wir wieder kommen, führt er ein wahres Freudentänzchen auf und heult uns schon freudig entgegen. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass man aus lauter Liebe angesprungen und festgehalten wird. Da die Hunde bei uns immer frei rein und raus können, kann nicht gesagt werden wie es ist, wenn er stundenlang nur drinnen gehalten wird.

Stubenreinheit

Nanuk war von Anfang an stubenrein.

Nanuk Nanuk


Was wir uns für ihn wünschen

In jedem Fall Menschen, die die nötige Geduld aufbringen können, sich in Ruhe auf ihn einzulassen. Leider können wir uns nicht vorstellen, dass Kinder schon dazu in der Lage sind. Um sowohl Nanuk, als auch die Kinder zu schützen, sollte man ihn nicht zu einer Familie mit kleineren Kindern geben. Zudem muss man ihm seine Freiheit beim Spaziergang mit ruhigem Gewissen gönnen. Vertrauensvorschuss ist hier alles. Er müsste in einer ländlichen Gegend leben bzw. am Standrand, damit er nicht nur die begrenzte Fläche eines Kurparks hat. Auf keinen Fall darf er nur draußen leben. Er braucht die direkte Nähe zu seinen Menschen, ist gern dabei und braucht die Ruhe im Haus, um sich entspannen zu können, was er als Aufpasser draußen nicht so kann. Er zieht sich gern mal zurück, liegt also auch mal gern in einem anderen Raum, als die Menschen sich aufhalten.

Ein Freund von uns hat mal gesagt: "Wenn man Nanuk über den Kopf streicht hat man drei Wünsche frei." Besser lässt er sich kaum beschreiben.





24. Oktober 2013

Nanuk Dieser wundevolle Bursche heißt Nanuk ist ein reinrassiger Maremmano, unverdorben und absolut liebenswert. Er lebt in Italien bei einer Frau in einem Reitstall, ist den Umgang mit Pferden und Katzen gewöhnt, akzeptiert fremde Menschen und andere Hunde, die er allerdings kennen möchte, bevor er sie zu seinen Freunden zählt. Derzeit lebt er problemlos mit einer Hündin und einem Rüden zusammen und versteht sich mit beiden gut. Allerdings mag er keine wuseligen Welpen und an neue Hunde muss er mit Verständnis herangeführt werden, damit er sie nicht als Eindringlinge empfindet und sich ihnen entgegen stellt. Er ist angenehm an der Leine zu führen und weiß sich dabei zu benehmen.

Nanuk Nanuk ist ein traumhafter Maremmano am falschen Ort. In einem Reitstall gehen permanent fremde Menschen und Hunde ein und aus. Als waschechter Herdenschutzhund möchte Nanuk aber sein Territorium bewachen und vor Eindringlingen beschützen dürfen. Das verträgt sich mit seinem momentanen Umfeld nur mäßig. Bisher akzeptiert er das Kommen und Gehen, aber er ist noch nicht ausgewachsen und sein Frauchen muss zunehmend in der Nähe sein, damit er nicht auf die Idee kommt, den Job des "Rudelbeschützers" für sie zu übernehmen. Da sie das nicht gewährleisten kann, ist ihr mittlerweile klar geworden, dass ein öffentlicher Reitstall nicht das richtige Territorium für einen frei laufenden Maremmanorüden ist.

Bisher war Nanuk noch nie in einem Zwinger oder an einer Kette und das möchte sein Frauchen ihm auch in Zukunft nicht antun müssen. Deshalb trennt sie sich schweren Herzens von dem Traumhund und ist damit einverstanden, dass er zu Menschen kommt, die ihm ein rassegerechteres Umfeld bieten können.

Nanuk wird nur an Menschen mit Herdenschutzhund-Erfahrung abgegeben, die ein großes Grundstück zur Verfügung haben und ihn voll in ihr Familienleben integrieren. Er muss die Möglichkeit haben, zwischen drinnen und draußen frei wählen zu können und braucht engen Anschluss an seine Familie, viel Liebe und viele Streicheleinheiten.

Sein Leben sollte durch Konstanz geprägt sein, nicht durch Wechsel, denn er ist rassetypisch territorial veranlagt und wacht gern über seinen Lebensbereich und sein Rudel. Seine Menschen müssen eine natürliche, liebevolle Autorität besitzen, die es ihnen ermöglicht, ihn ohne Gewalt zu dirigieren. Dann werden sie mit ihm ausgesprochen glücklich werden, denn er liebt seine Rudelmitglieder sehr!



Nanuk
Nanuk
 
Rasse Maremmano Abruzzese
Geboren Februar 2012
Größe ca. 68 cm
Kastriert Nein.
Krankheiten Keine bekannt, gechipt, geimpft, bei Ausreise auf Leishmaniose getestet.
Behinderungen Keine.
Verträglich mit Rüden, Hündinnen, Kindern, wenn sie größer sind. Katzen.



Nanuk hat seine Pflegefamilie verlassen und lebt nun in seinem eigenen Zuhause in Wackernheim.
Alles Gute, Großer!


Vermittelt im April 2015

zurueck Adoptionsantrag stellen

Ansprechpartner: Silke Worch
EPost: silke.worch@adoptiere.eu
Fon:0170-5782526